The Project Gutenberg eBook of Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur. Erster Band. Theil 1. This ebook is for the use of anyone anywhere in the United States and most other parts of the world at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this ebook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you will have to check the laws of the country where you are located before using this eBook. Title: Beyträge zur Kenntniss der altdeutschen Sprache und Litteratur. Erster Band. Theil 1. Author: Georg Friedrich Benecke Release date: January 11, 2015 [eBook #47945] Most recently updated: October 24, 2024 Language: German Credits: Produced by Chuck Greif and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This book was produced from scanned images of public domain material from the Google Print project.) *** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK BEYTRÄGE ZUR KENNTNISS DER ALTDEUTSCHEN SPRACHE UND LITTERATUR. ERSTER BAND. THEIL 1. *** Anmerkungen zur Transkription ############################# Der vorliegende Text wurde anhand der 1810 erschienenen Ausgabe möglichst originalgetreu wiedergegeben. Die mittelalterlichen Texte wurden hierbei originalgetreu ohne jegliche Änderung bestmöglich wiedergegeben, auch wenn dadurch inkonsistente Schreibweisen nebeneinander bestehen. Dieser Text enthält zusammengesetzte diakritische Zeichen, wie z.B. "e über o" oder "o über u". Können diese nicht korrekt angezeigt werden, sollte eine Schriftart installiert werden, die den Unicode-Block "Combined Diacritical Marks" unterstützt. Die beiden letzten Seitenzahlen des Inhaltsverzeichnisses wurden nachträglich hinzugefügt. Auf S. 280 finden sich zwei gleiche Verszeilen ('Dike schalkhaft zeren blint') direkt hintereinander. Dies wurde konsequenterweise beibehalten. Lediglich zwei offensichtliche Fehler in den Anmerkungen des Verfassers wurden sinngemäß korrigiert: # S. 27: 'usgeschnitten' → 'ausgeschnitten' # S. 289: 'Srophen' → 'Strophen' Von der Normalschrift abweichende Schriftschnitte werden durch die folgenden Sonderzeichen hervorgehoben: kursiv: _Unterstriche_ gesperrt: ~Tilden~ Kapitälchen: /Schrägstriche/ BEYTRÄGE ZUR KENNTNISS DER ALTDEUTSCHEN SPRACHE /und/ LITTERATUR. VON GEORGE FRIEDERICH BENECKE. _ERSTE HÄLFTE_. GÖTTINGEN, IN DER DIETERICHSCHEN BUCHHANDLUNG. 1810. BEYTRÄGE ZUR KENNTNISS DER ALTDEUTSCHEN SPRACHE /und/ LITTERATUR. VON GEORGE FRIEDERICH BENECKE, PROFESSOR, UND CUSTOS DER UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEK ZU GÖTTINGEN. _ERSTER BAND. THEIL I._ GÖTTINGEN BEY HEINRICH DIETERICH 1810. MINNELIEDER. ERGÄNZUNG DER SAMMLUNG VON MINNESINGERN. HERAUSGEGEBEN VON GEORGE FRIEDERICH BENECKE, PROFESSOR, UND CUSTOS DER UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEK ZU GÖTTINGEN. GÖTTINGEN BEY HEINRICH DIETERICH 1810. VORBERICHT. In den Anmerkungen, die /Goldast/ den drey Altdeutschen Gedichten beyfügte, welche er 1604 in seinen _Paraenetici veteres_ heraus gab, stiessen mir aus Dichtern, deren Lieder anderthalb hundert Jahre später in der Sammlung von Minnesingern erschienen, mehrere Stellen auf, die ich in dieser Sammlung vergebens suchte. Es däuchte mir der Mühe werth, nachzuforschen, woher /Goldast/ diese Stellen genommen habe; und da ich überhaupt eine critische Berichtigung des Textes der Minnesinger für das erste und dringendste Erforderniss bey dem Studium derselben halte, so glaubte ich, auch die kleine Hülfe nicht verschmähen zu dürfen, die eine Vergleichung der in Bremen befindlichen Goldastischen Handschrift vielleicht darbieten könnte. Ich erbat mir daher diese Handschrift zur Einsicht, und Hr. Dr. und Prof. /Oelrichs/, der würdige Vorsteher der Bremischen Bibliothek, hatte die Güte, meine Bitte auf die gefälligste Weise zu gewähren, und mir jeden beliebigen Gebrauch meiner Ausbeute zu erlauben. Man würde vielleicht früher schon auf diese Handschrift aufmerksam geworden seyn, wenn nicht /Bodmer/, in dem Vorberichte zu den Proben der alten Schwäbischen Poesie, versichert hätte, dass sie unvollständig sey, und dass die Lieder, die sie enthalte, ganz genau mit der Pariser Handschrift übereinkommen. Die Handschrift ist in Folio, auf Papier geschrieben, und der Rücken des Bandes hat die Überschrift: _Hofflieder der teutschen Meistersänger_. Auf dem letzten Blatte findet sich (vollkommen richtig) von H. /Heisen/ bemerkt, der Band sey 367 Blätter oder gedoppelt so viele Blattseiten stark. Sie ist ohne Zweifel eine Abschrift der Manessischen Handschrift, und enthält ungefähr zwey Fünftel derselben, oder erstlich alles das, was in dem Zürcher Abdrucke von S. 1 des ersten Theiles bis S. 172 befindlich ist, nur dass auf /Kúnig Chůnrat/, /Kúnig Tyro von Schotten und Fridebrant sin sun/ folgt, oder das Gedicht, das in dem zweyten Theile der Samml. von Minnes. von S. 248 bis S. 251 abgedruckt ist. Mit dem Worte _kumberliche_ in der letzten Zeile der fünften Strophe der Lieder des /Her Bernge von Horhein/ bricht die Handschrift ab. Ausser dem aber sind zweytens noch von den in dem zweyten Theile der Zürcher Ausgabe befindlichen Gedichten abgeschrieben /Der Tanhuser/, /Von Bůchein/ und die ersten Lieder des /Her Nithart/ (Samml. von Minnes. Th. 2. S. 58 bis S. 72). Die letzte Zeile, womit die Handschrift endigt, ist: ‚Nu seht ob ich ze frouwen wol an ir behalten si.' -- Das beygefügte Verzeichniss der Dichter ist mit dem in dem zweyten Theile des Zürcher Abdruckes S. 261 und 262 befindlichen vollkommen gleichlautend. Man kann, wenn ich nicht irre, in dieser Bremischen Handschrift fünferley Hände unterscheiden. Die erste geht bis zu den Liedern des Grafen /Chůnrat von Kilchberg/; die zweyte von da bis auf /Her Walter von Klingen/; die dritte bis zu der Zeile ‚Swer ane vorhte herre Got' (Samml. von Minnes. Th. 1. S. 128. Col. 2.); die vierte bis zu dem schon angeführten Worte ‚kumberliche' in den Liedern des /Her Bernge von Horhein/ (Samml. von Minnes. Th. 1. S. 172 f.). Von der fünften Hand endlich ist abgeschrieben was im zweyten Theile der Samml. von Minnes. von S. 58 bis S. 72 steht. Die drey ersten Hände zeugen von Schreibern, die der alten Sprache kundig waren; die vierte Hand ist weit schlechter, und man sieht deutlich, dass der Abschreiber nicht verstand was er schrieb. Unter andern steht gewöhnlich _nn_ statt _m_ und _m_ statt _n_, woraus zu schliessen ist, dass diese Buchstaben sich in der Original-Handschrift sehr ähnlich sehen müssen, um so mehr, da auch schon früher sich öfter _n_ findet, wo der Zürcher Abdruck _m_ hat, und umgekehrt. Diese vier ersten Hände bedienten sich durchaus der Lateinischen Buchstaben; von der fünften Hand sind die so genannten Deutschen Buchstaben gebraucht, und der Abschreiber war, wie es scheint, der alten Sprache etwas kundiger. Die einzelnen Lieder jedes Dichters sind mit Römischen Zahlen bezeichnet, die Strophen mit Arabischen. Die Reimzeilen sind abgesetzt, wiewohl nicht immer ganz richtig. Interpunction ist nur an äusserst wenigen Stellen beygefügt. Die Bremische Handschrift enthält, so weit sie geht, _alles_ was in der Samml. von Minnes. abgedruckt ist (denn eine kleine unten S. 276 bemerkte Ausnahme kann eigentlich gar nicht als Ausnahme gelten); und sie enthält ein gutes Theil _mehr_. Meine Überzeugung, dass der Zürcher Abdruck lückenhaft sey, wurde durch diese Handschrift vollkommen bestätigt. Wie es aber möglich war, dass die Herausgeber vollständige Lieder in unverständliche Bruchstücke verwandelten, und wie es kam, dass sie manches schöne Lied ganz übergingen, das begreife ich nicht, und schwerlich ist jemand jetzt noch im Stande, eine befriedigende Auskunft darüber zu geben. Auf alle Fälle wünschte ich, bey der grossen Achtung, die ich für /Bodmer/ hege, dass er in seiner Vorrede zu dem zweyten Theil der Samml. von Minnes. die Stelle (S. V), in der er einiger wenigen ausgelassenen Strophen erwähnt, durchgestrichen oder weniger hochfärtig ausgedrückt hätte. Die folgenden Bogen enthalten die Ausbeute, welche die Vergleichung der Bremischen Handschrift lieferte. Abschrift und Abdruck sind mit pflichtmässiger Genauigkeit besorgt worden; da wo es mir nöthig schien, nach Vermuthung gemachte Verbesserungen in den Text aufzunehmen, habe ich, wenige unbedeutende Veränderungen ausgenommen, die Lesart der Handschrift unter dem Texte angegeben. Die beygefügte Interpunction wird, wie ich hoffe, den meisten Lesern willkommen seyn. Interpunction ist, meines Erachtens, die einzige Zuthat, die den Kenner nicht stört, und dem Anfänger das Verständniss der Überreste des Alterthums gar sehr erleichtert. Dass sie an manchen Stellen, bey der freyen Wortstellung unserer alten Sprache, Schwierigkeiten hat; dass die eingeführte Bezeichnung derselben mangelhaft ist: das kann für den Herausgeber einer alten Schrift eine Ermahnung seyn, mit gehöriger Bedachtsamkeit und mit geübtem Gefühle zu Werke zu gehen, keinesweges aber ein Grund sie wegzulassen. Auch selbst wenn er irrt, kann er wenigstens das Verdienst sich erwerben, den richtiger sehenden zu Verbesserungen zu veranlassen. Wären die frühern Herausgeber alter Deutscher Gedichte so gefällig gewesen, den von ihnen besorgten Abdrücken die bequeme, den Gebrauch erleichternde Gestalt zu geben, in der man jedes neuere gedruckte Buch zu sehen gewohnt ist: so hätten diese Gedichte schon lange eine ungleich grössere Anzahl von Lesern, auch wohl von critischen und erläuternden Bearbeitern gefunden; ihre Trefflichkeit wäre weit allgemeiner anerkannt worden, hätte weit früher auf empfängliche Gemüther gewirkt, und Früchte mannigfaltiger Art hervor gebracht. Alte Handschriften zu lesen, ist nicht jedermanns Sache, und niemand, der eine Sprache lernen will, pflegt damit den Anfang zu machen; und doch sind wir gerade bey den vorzüglichsten Werken unserer alten Litteratur auf Abdrücke beschränkt, die beynahe eben so unbehülflich sind als eine Handschrift, und oben drein noch weit unzuverlässiger und fehlerhafter. Bey so bewandten Umständen darf ich mir daher wohl mit der Hoffnung schmeicheln, durch die Herausgabe dieser Minnelieder wenigstens die erste Bekanntschaft mit den alten Denkmahlen des Deutschen Gesanges erleichtert zu haben. Zwar ist noch immer eine andere Erleichterung zu wünschen, die früher nicht gegeben werden konnte, die aber jetzt wohl bald mit Recht gefordert werden kann; ich meine die Festsetzung einer gleichförmigen _alterthümlichen_ Orthographie. Allein diess ist ein Punct, über den erst die Stimmen gründlicher Kenner, der alten Sprache vollständig und ausführlich zu vernehmen seyn werden. Recht sehr wird es mich freuen, wenn diese meine Arbeit dazu beyträgt, die Überzeugung zu befördern, dass es durchaus nothwendig ist, eine neue sorgfältige Vergleichung der Pariser Handschrift anzustellen, und die sich daraus ergebenden Berichtigungen des Textes bekannt zu machen. Ich bin weit entfernt, das Verdienst zu verkennen, das sich seit einigen Jahren mehrere Freunde der alten Deutschen Poesie auf mancherley Weise um das Studium derselben erworben haben. Vor allen Dingen aber sollten wir doch eilen, den vorzüglichsten Gedichten, die bereits gedruckt sind, die grösste mögliche Richtigkeit des Textes zu geben, ehe vielleicht ein unglücklicher Zufall die Handschriften vernichtet, aus denen diese Berichtigungen zu nehmen sind. Wie sehr besonders die /Müller/sche Sammlung einer solchen Nachhülfe bedarf, weiss jeder Kenner, zu seinem Leidwesen, nur zu gut. So ausgemacht es auch ist, dass die allgemeinen Grundsätze der Critik, wie sie bey den classischen Sprachen in der höchsten Periode ihrer Bildung angewandt werden, bey ihrer Anwendung auf die alte Deutsche Sprache, und die darin geschriebenen und von Abschreibern und Umarbeitern oft so willkührlich behandelten Werke, gar manche besondere und eigenthümliche Bestimmung erfordern: so wahr bleibt es doch auf der andern Seite, dass für das gründliche Studium unserer alten vaterländischen Litteratur nichts erspriesslicher seyn kann, als wenn wir uns die genaue critische Sorgfalt zum Muster nehmen, die man mit so vielem Scharfsinn und unermüdet fortgesetztem Fleisse auf die Schriften der Griechen und Römer verwandt hat. Je sorgfältiger der Acker bestellt wird, desto erfreulicher wird die Ernte seyn. ~Göttingen~, December 1809. INHALT. I. _Ergänzungen der Sammlung von Minnesingern aus der Bremischen Handschrift._ 1. Grave Otto von Bottenloube. Seite 1 2. Her Goͤtfried von Nifen. 10 3. Brůder Eberhart von Sax. 78 4. Her Rudolf von Rotenburg. 79 5. Her Heinrich von Sax. 115 6. Der von Gliers. 121 7. Her Ůlrich von Gutenburg. 134 8. Schenk Ůlrich von Wintersteten. 147 9. Her Walter von der Vogelweide. 267 II. _Abweichende Lesarten der Bremischen Handschrift._ 268 III. _Anhang._ Ein Lied von Her Nithart. 287 ERGÄNZUNGEN DER SAMMLUNG VON MINNESINGERN AUS DER BREMISCHEN HANDSCHRIFT. GRAVE OTTO /von/ BOTTENLAUBE. _Von diesem Dichter enthält die Handschrift folgende mit XI. bezeichnete Zeilen, wovon sich in der Samml. von Minnesingern (Th. 1. S. 16. a Zeile 2 v. u.) bloss der Anfang befindet._ Mir hat ein wib Herze und lib Betwungen und gar verhert! Dú ist so gůt, Swas si mir tůt. Wil si, so wirde ich sanfte ernert; Tůt si mir we, Doch wil ich e Betwungen sin von ir gewalt, Danne ich verber Die werden ger Und ouch die sorgen manicvalt, Die si mir machet Und git. Min froͤide swachet Iemer sit. Sweme si nu lachet Zaller zit, Des selde wachet Sunder strit; Gelúkes rat Hat in den pfat Geleret so, Das er sol ho Daruffe sweben, Mit froͤiden leben. Solde ich das sin, So muͤste, an aller sorgen schin, Das herze min Erhoͤhet werden, sunder pin. Ich, froͤide bar, Ich gedenke ie dar, (Als ich getar): Wirt si gewar, Das ich so var, Ir eigen gar; Si erzeiget ir Genade an mir Si ist ein wib, Der ie min lib Alleiner lebt, Und iemer strebt Uf den gedinge Und selchen trost, Das mir gelinge, Und werde erlost Der sorgen, dú mich twanc noh ie, Sit ich verlie Den můt an sie. Min herze jach, Sit si min ouge alrerst ersach, Sin ungemach, Das ime sit, Bi siner zit Beschach, Das were dahin, Und were ime sin Komen und gewin. Des wande ouch ich; Nu tůt si mich Gar sorgenrich, Und meret mine clage. Das verkeret Und seret Mine tage. Min gemuͤte Ist worden kranc; Ich verwuͤte Nach ir guͤte Ane allen dank; Iedoch darunder Ist ein wunder Nicht besunder, Das ich liden, Und miden Můs si, reine, Die ich meine Nicht ze cleine. Amme herzen Hab ich smerzen Und kumber (Ich vil tumber!) Manigen sumber. Warzů wart ich ie geborn, Sol ich iemer sin verlorn? Ja hat ich si mir erkorn, Das die wunden, Ungesunden, Mir verbunden[1] Solten werden Von der werden; Nu ist min swere Ir gar unmere, Der ich lere Wurde, ob mir dú frouwe min Tete gůten willen schin. Solde es mit ir hulden sin, Das ich sprechen Muͤste zir, Was si zechen Und rechen Wolde an mir: Sicherliche, Ob das geschiht, Imme riche Ist min geliche Danne niht. Herze, sinne, Minen můt Hat dú minne Mit gewinne Also behůt. Peir der Mere Dulde swere Dur Afrien, Sin amien, Von Navar. Plei von Lone Lie die krone Und die sinne Durch die minne Drisseg jar. Er was sorgenrich; Das was kumberlich, Doch ungelich Der swere min, Die mir tůt schin, Von der ich dulde disen pin. Es enstille Ir gůter wille In kurzen ziten Ane biten; Ich bin tot. Sol min trúwe, Ane alle rúwe, Sus ein sterben An ir erwerben; Dest ein not, Die ich gerne dol, Und liden sol; So rehte wol Stet si mir an. Ich selic man! So suͤsse not ich nie gewan. Iedoch swie gerne Ich sterben lerne Dur ir minneclichen lip (Owe, si reine, selig wib!); So denke ich doch, Das si mir noch Gerůche geben Ein senfter leben. Des valde ich ir die hende min, Das ane ir zúrnen muͤsse sin, Ob ich genende, Und ich ir sende Disen sanc. Ir lob, ir ere Ich gerne mere; In froͤmdú lant Tůn ichs erkant Mit truwen, ane valschen wanc. Wirt mir davon ein habedank, Ich singe ir das Ir lob noch bas Erhoͤhet, ob ichs e vergas. Mine frouwen Sult ir schouwen In so hoher werdekeit, Das ir sol iemer sin gereit Der eren krone, Sit vil schone Eht aller selden seldekeit Ir beide hende hat geleit Ir uf ir houbet. Das geloubet Alle mir: Ob ir si seht, Ir verjeht Tugende michels me von ir, Danne ich iu sage, Wand ichs durch klage Mines willen vil verbir. Min frouwe ist gůt; Iedoch si tůt, Das wunneklichcn froͤiden gir Mich vergat Und lat, Das mir kumberlichen stat; Wand ich pflac Manigen tag, Das min froͤide nie gelac. Owe der dinge! Ich wenne, ich ringe Uf einen wan, Den ich han, Dem ich iemer undertan Wesen můs, Dess mir bůs Niemer wirdet, untz ein gruͤs Mich enbindet; Sa verswindet Und erwindet Alles klagen. In minen tagen Was sol ich von froͤiden sagen? Sol ich heil an ir bejagen, Swie das were, Es were zit. Alle swere Ich gar verbere, Ob si den strit Genedecliche Wolde ir geben Endeliche; E ich danne entwiche, Ich ir gibe das leben. Bi dem eide Ich wil geloben: Sin enscheide Mich von leide, Ich můs ertoben. Das erwende, Selig wib, Und sende Mir das ende, Das min lib Froͤide und minne Und sinne Von dir, kúniginne, Gewinne! Darnach ich iemer ringe Und zellen ziten strebe. Uf das hoh gedinge Ich vil dicke schone lebe, Das mir an dir gelinge, Und enphahen muͤsse Suͤsser minne gebe. Wie suͤsse Ich danne singe Und erclinge, Swenne ich froͤliche ob allen froͤiden swebe! (_Nun folgt unter XII. der zarte Wechselgesang:_ Were Cristes lon niht also suͤsse. -- _Samml. von Minnes. Th. I. S. 16. b._) HER GOͤTFRIT /von/ NIFEN. _Was wohl der Grund seyn mag, dass von den ~funfzig~ Liedern dieses Dichters in den Züricher Abdruck, ausser ~vier~ ganzen, nur ~einige~ aus dem Zusammenhange herausgerissene ~Strophen~ aufgenommen wurden? Dass Wahl dieser Grund nicht war, das liegt am Tage. -- Jene vier von Bodmer vollständig gelieferten Lieder sind hier ausgelassen, die einzelnen Strophen konnten ohne Übelstand nicht ausgelassen werden; auch nehmen sie kaum ein Paar Seiten ein._ I. Owe, winter, din Gewalt Wil uns aber twingen! Heide und ouch die blůmen rot Die sint nu worden val; So klage ich den gruͤnen walt Und der vogel singen; Darzů hat vil grosse not Diu liebú nahtegal. -- We, was klage ich tumber vogel swere! Ob eht ich der liebún liep in rehter liebe were, Son clagte ich niht die vogel, noch der liehten blůmen schin. Al min froͤide lit An ir, Dú wol mag vertriben Swas ich sorgen ie gewan; Der hat si gar gewalt. Si ist dú minnecliche, lieb mir Vor allen wiben. Des bin ich, vil sender man, In sorgen worden alt. Das mag dú vil kúsche wol erwenden; Wil dú gůte mir ir helferiche helfe senden, Son darf mich nicht belangen der vil suͤsse bernden zit.[2] Reinú wib dú sint So gar Von der diet gescheiden, Das da heissent valschú wib; Dest min herze vro. Nu ist dú gůte valsches bar; Davon můs mir leiden Der vil valschen wibe lib. Min herze stuͤnde ho, Ob mir der vil gůten eine brehte Mit ir guͤte hohen můt. We, was ich danne gedehte Mit sange, das es erben muͤste an mines kindes kint! Frouwe Minne, tůt[3] So wol! Lat mich des geniessen, Das ich der vil gůten bin Mit stete holt, ane allen wank! Ob ich des geniessen sol, So moͤht úch verdriessen, Das si mines herzen sin An froͤiden machet krank. Si kan dehsen, swingen in der mâsse, Und wil behuͤten, das niht bestieben lâsse Ir roten munt, der mich vil dike machet hochgemůt. Dú vil here wil Mich lan Nach ir grůsse sterben, Ane aller slahte schulde gar: Des můs ich trurig sin, Und in senden sorgen stan. In kan niht gewerben, Das ir wolstenden ougen clar Iht wellen růchen min. Das clage ich dir, Minne, von der suͤssen, Sit das si mir niht enwil min sende swere buͤssen. Minne, fuͤge enzit, das es werde ein gemeines spil. (_Die dritte Strophe diese Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 22._) II. Summer, diner froͤidebernden wunne Froͤwet sich maniges senden herzen můt, Ob dú nahtegal iht singen kunne Gegen des wunneclichen meyen blůt. Ja si singet aber me, Sit zergangen ist der sne; Nu twinget mich min kumber aber als e. Wie moͤht ich den kumber min erliden, Ich entet es durh ein reine wib? Disen sumer můs ich froͤide miden, Es enwende ir kúscher wibes lip, Dú mich her betwungen hat, Unde mich in sorgen lat, Und doch an ir eine al min froͤide stat. Sit ich bin gebunden mit den banden, Das dú senden heissent minne bant; So mac si mich loͤsen mit ir handen, Sit si treit so helferiche hant. Frouwe ob allen frouwen min, Wendent minen senden pin! Durh úwer zuht lant mich bi froͤiden sin! Disú lied wil ich der lieben singen, Der ich lange her gesungen han. Si kan beide dehsen unde swingen. Dur ir guͤte sol si mich erlan, Das ich niht in sorgen si, Sit mir wont dú froͤide bi. Vil selig wib, nu tů mich sorgen vri! Sit an miner herzelieben frouwen Gar min heil und al min leben lit, Minne, so la dine guͤte schouwen, Und scheide disen suͤssen strit. Minne, min dich underwint, Wan ich bin der sinne ein kint! Nu bint die gůten, alde mich entbint! (_Die vierte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23._) III. Wir suln aber schone enpfahen Meyen, der kan froͤide bringen Und vil maniger hande wunne, Liehte blůmen, rosen rot. Sit das uns wil froͤide nahen, So suln wir mit froͤiden singen. We im, der uns froͤide erbunne! Dem si wernde froͤide tot! Wol im, der uns froͤide mere, Sit man lútzel froͤide hat! We ime, der uns truren mere! Wol ime, der uns leit verkere, Sit dú werlt mit truren stat! Lieblich bliken von den wiben, Dar und dan, mit spilnden ougen, Das kan sende swere buͤssen, Und freut sende siechen man. Es kan sendú leit vertriben, Swa ein man sin liep siht tougen Und vil minneclichen gruͤssen, Und es lachelich sicht an.[4] Lache, das mir sorge swinde, Lachelich, ein roter munt! Sit din lachen mich enbinde Von den sorgen, das ich vinde Froͤide: dast ein lieblich funt. Reinú wib, durh úwer guͤte Lant mich senden úch erbarmen, Das mich dú vil wolgetane Hat geheissen hinnanfúr. Ob mich das durh niht enmůte, Wan das man mich siht sust armen In den froͤiden, froͤiden ane, Das ist leider an mir spúr. ‚Hinnanfúr', das wort mir wendet Froͤide; ich bin an froͤiden tot. ‚Hinnanfúr', das wort mich sendet In den tot, ob es niht wendet Ir munt gar durblúhtig rot. Ich gesach von rotem munde Nie so lacheliches lachen, Als dú minnecliche lachet, Swenne si liebe lachen wil. Bas, dan ich erdenken kunde, Kan si liebe liebi machen. Swa sis liebe liebe machet, Da hebt sich der wunnen spil. Minne, wer, das si iht lache, Swenne ich si mit ougen sehe! Wiltu, das mir sorge swache, Suͤssú Minne, an ir das mache, Das si dir gewaltes jehe. Ich můs wol von schulden sorgen, Wie mir von der minneclichen, Nach der ich zallen ziten brinne, Miner swere werde bůs. Beidú abent und den morgen Sorge wil mir niht entwichen: Das clage ich der suͤssen Minne. Das die minnekliche ir grůs Mir verseite und ouch ir hulde, Das tůt minem herzen we. Wer es doch von miner schulde, Das ich kumber von ir dulde, Son geklaget ichs niemer me. IIII. Selig si dú heide! Selig si dú ouwe! Selig si der kleinen vogellinen suͤsser sank! Blůmen, loub, dú heide Stant in maniger schouwe. Die der kalte winter húre mit sinem froste twank, Dien ist an ir froͤiden wol gelungen; Als moͤht ouch ich an minen froͤiden wider jungen, Troste mich ein roter munt, nach dem min herze ie rank. Mir was, wie min swere Hete ein lieplich ende, Do mir seite ein botte, ich solde in froͤiden froͤlich sin. Ich was froͤidebere, Sorge was ellende In mime herzen, do ich wande, ir mundes roter schin Der wolde in min herze lieblich lachen. Alse kan dú Minne ein wunder an uns beiden machen.[5] Minne, tů mir swie du wellest! der gewalt ist din. Roter munt, nu lache, Das mir sorge swinde! Roter munt, nu lache, das mir sendes leit zerge! Lachen du mir mache, Das ich froͤide vinde! Roter munt, nu lache, das min herze fro beste! Sit din lachen mir git hohgemuͤte, Neyna, roter munt, so lache mir durh dine guͤte Lacheliche, roͤseleht! Wes bedoͤrfte ich me? Minnenklich gedinge Froͤit mich mange stunde, Das mich troͤste ein roter munt, Des ich noch nie vergas. Minnenklich gedinge, Ob ich das da funde, So kunde mir uf erde niemer werden bas. Roter munt, hilf mir von den noͤten! Ane Got so kan dich nieman alse wol geroͤten; Got der was in froͤiden, do er dich als ebene mas. Wolde mir dú here Sende sorge ringen, Das neme ich fúr der vogel sang Und fúr der blůmen schin; Und si nach miner lere Růhte froͤide bringen Mir, so were min truren krank, Und wolte in froͤiden iemer sin. Hilf mir, helferichú, suͤsse Minne! Twinc die lieben, sam si hat betwungen mine sinne, Untz si bedenke minen senelichen pin. (_Die zweyte und vierte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I S. 22; nur ist die vierte durch das Auslassen der siebenten Zeile ganz unverständlich._) V. Walt, Heide, anger, vogelsingen Sint verdorben von des kalten winters zit. Da man blůmen sach ufdringen, Da ist es blos. Nu schouwent, wie dú heide lit! Das klage ich; so klage ich mine swere, Das ich der unmere Bin, der ich gerne lieb in herzen were. Frouwe Minne, das ist alles din gewalt.[6] Bar Min herze in bernder wunne? Das was, swenne ich sach ir wunneklichen schin Und ir ougen, sam der sunne, Dur min ougen lúhten in das herze min. Darnach wart mir leit in kurzen stunden. O we, minne wunden! Wie hast du dich min sus underwunden, Das ich sender, siecher bin noch froͤiden bar? Bant Dú Minne mich der suͤssen, Und lat die vil lieben sunder truren gan? Minne, wie wilt dus gebuͤssen? Minne, ich hans da fúr, es si niht gůt getan, Minne, hilf enzit! ich můs verderben Und an froͤiden sterben. Sol ich niht den roten kus erwerben, So ist mir froͤiden straze in rúwen pfat gebant. Los, In rehter wibes guͤte, Sach ich zeinem male ir küschen wibes lip. Davon froͤit sich min gemuͤte, Das ich dachte: ja, du reine selig wib, Du macht mir wol minen kumber wenden Und helfe senden. Frouwe Minne, troͤstent mich vil senden, Wan ich stan von úweren schulden froͤidelos. Wer Kan mich nu fro gemachen? Nieman, dan ir minneklicher roter munt. Wil mir der von herzen lachen, Davon wirde ich sender, siecher wol gesunt. Gůten wip, nu wúnschent, das dú here Mich die strasse lere, Wa ich usser leide in liebe kere. Minne! hilf, das mich dú liebe ir liebe wer. (_Die dritte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 22._) VI. Hy, Wie wunnenklich dú heide Sich mit manigem spehen kleide Gegen dem meigen hat bekleit! Loup, gras, blůmen, vogellin, beide Die man sach in manigem leide -- Gar verswunden ist ir leit. Alsò mehte ouch mir verswinden Sorge, dú von froͤide ie swant. Wolde froͤide e sorge enbinden, Sit das froͤide ie sorge embant; So wurde ich sorgen fri.[7] Do Min ouge erkos die suͤssen, Do wart mir ein lieblich gruͤssen, Roͤseleht ein roter grůs. Do dahte ich: dú ougen muͤssen Dir vil senden kumber buͤssen; Anders dir wirt niemer bůs Sorgen, es enwende ir guͤte. Dannoch was ir guͤte gůt. Sam die rosen in touwen bluͤte, Was ir munt rot als ein blůt. O we! dannoch was ich vro. Wer Kan froͤlich fro beliben, Wan bi reinen lieben wiben? Hi, wie suͤsse name, ein wib! Wip kan sendú leit vertriben; Wol ir reinen lieben liben! Ouch si hant so lieben lip, Das mich nach in můs belangen; Bi in ist dú wile unlank. Swa liep lieb hat umbevangen, Dast ein suͤsser umbevank, Lieplich nach der Minne ger. We Der gar verlornen stunde, Das mir senden nien enkunde Lieplich kússen werden kunt Von ir rosenvarwen munde! O we, Minne, das din wunde Mich so lange hat verwunt! Ich bin von dir ungeheilet, Ich gewan gegen dir nie heil. Minne, das du sist verteilet! Hab ouch dir der minne ein teil, Du verwundest mich niht me. Was Doug minnekliches singen? Wa sint wip, die kunnen twingen? Wa sint man, die Minne ie getwang? Wer kan stete froͤide bringen? Wer kan sorge us herzen dringen? Minne ie sorge us herzen drang, Von der wibes ougenbliken Da man sach ein suͤssen blig. Si went sich der Minne entstricken; Man sint sunder Minne strig: Welt, davon trage ich dir has! (_Die zweyte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 22. 23._) VII. Wer gesach ie wunneklichen me den suͤssen meigen? Wer gesach ie bas bekleit den walt und ouch die wunneklichen heide? Wer gehort ie bas dú kleinen vogellin gesingen Gegen der wunneklichen wunne in maniger suͤsser wunneklicher wise? Da gegen froͤit sich manig herze, wan das mine alleine ..................................... .....................................[8] O we trútelehter lip, sol ich alsus verderben! O we spilnder ougen schin! hei munt, gevar nach wunneklichen rosen! Herze trut, ir wuͤstet an mir úwer vriges eigen. Wie zimt wibes guͤte das, ob ich in senden sorgen sus verdirbe? Liebú frouwe, ich habe iu lange her gedienet von kinde, Des lat mich geniessen, seht, so wirde ich froͤideriche. Ob des niht geschiht, so můs min spilende froͤide ein ende han. Ir vil wunnenklichen wip, ir wolgemůten leigen, Wúnschent, das mis herzen trut mich von den senelichen sorgen scheide. So bitte ich die gůten, das sie lasse mir gelingen. Suͤsse Minne, ob das geschiht, darumbe ich dine werden tugende prise. Minne, du weist wol, es ist dú liebe, die ich da meine: Hilf, das mir dú here troͤste min gemuͤte; Ob des niht geschiht, so wirt mir sender sorgen niemer rat. O we, Minne, sol ich niht den roten kus erwerben, Und den suͤssen umbevank, darzů ir minneklichen lip, den losen? Suͤssú Minne, maht du herzeliep an mir erzeigen, Nu was treit dich fúr, ob ich nah der vil herzelieben in liebe stirbe? Minne, ich můs verderben, ob ich niht die froͤide vinde. Ach dur Got, vil selig wib, noch helfent helfeliche! Suͤssú Minne, frage si dur Got, was ich ir habe getan. VIII. Nu stet dú liebe heide bar Der wunnenklichen blůmen und der liehten rosen rot; Der walt hat sich entkleidet gar, Des lident aber dú kleinen vogellin vil grosse not. -- Was klage ich tumber vogelin sang? Wan klage ich niht die sweren zit, Das ich der minneklichen han gedienet alles ane dank? Si lone mir, si lone niht, So ist si doch mis herzen trost und ouch dú vrouwe min. Ich dien ouch ir, swas mir geschiht;[9] Si můs dú erste und ouch min leste vnz an min ende sin. Ir ougenblik der vie mich so, Das ich von ir niht scheiden mag, Swie selten mich dú herzeliebe hat gemachet fro. Ach herre Got, wie schone ein wib! Ja milter Got, wie rehte minnenklich ist sie gestalt! Ja suͤsser Got, wie lieb ein lib Gesach in Got, der ir vil reinen libes hat gewalt! Ir spiegel lichten ougen clar, Solde ich die mit gewalt ansehen, So swuͤre ich wol, das mir gewühse niemer grawes har. Wie gar unmassen sanfte tůt Ein lieblich kússen und ein minneklicher umbevank! Si liebet lieb und hoͤhet můt; Da wirt dú sende sorge bi dem ungemuͤte krank. Swer lieb bi herzeliebe lit, E naher und e naher bas, Da můs dú sende sorge lan der froͤide gar den strit. Si ist tougen in mis herzen grunt, Die ich von erst ze herzelieben frouwen mir erkos; Davon so wirt es ungesunt. Was schat der lieben, das si schoͤner ist und dabi los? Von liebe kan ich niht gesagen, Mir wart so liebes nie niht mer; Des wolde ich uf genade gerne ein gluͤndes isen tragen. VIIII. Loup, gras, blůmen, vogel singen, Vor dem walde und in den ouwen, Uf der heide rosenrot, Die der meige uns kan bringen -- Da mag man den rifen schouwen. Doch klage ich ein ander not Von der minnenklichen, suͤssen, Dú mich lieplich solde gruͤssen. Minne, das solt du mir buͤssen, Sit ich mich der lieben ie ze dienste bot.[10] Sit min sendes herze weinet Nach der lieben, die ich da meine, We, warumbe tůt es das, Und ir herze ist unvereinet, Das es nach dem min niht weine? Minne, sich, das ist din has, Den ich sender, siecher dulde Gar an alle mine schulde. Minne, hilf mir umb ir hulde, Das si mich nach wibes guͤte troͤste bas. Solde ich si vil minneklichen Sehen, als ichs zeinen male Sach, so wer min froͤide gros, Und were in seldenrichen Wan. Das mich ir minne strale[11] In das sende herze schos: Das din unverheilet wunde. Ob ir trost mir die verbunde Mit ir rosenvarwen munde, Wer were an froͤiden danne min genos? Ich wene, nieman kunne erdenken Was man wunne bi den wiben Vindet; si gent hohen můt. Swer den sorgen welle entwenken[12] Der sol stete an in beliben, Wan si sint fúr truren gůt. Swem si lieplich blikent tougen In diu herzen mit den ougen, Das weis ich wol, sunder lougen, Das es von gemůten wiben sanfte tůt. Ich han minnenklich gesungen Der vil lieben und der Minne, Doch lat si mich trurig stan. So ist mir senden niht gelungen An mines herzen kúniginne, Davon wil ich singen lan, Und wil mich nu von ir scheiden.[13] Got der gebe gelúke uns beiden! Wer aber ich ein wilder heiden, Miner trúwe solt ich bas genossen han. X. Sich hat Aber dú suͤssú zit verkeret![14] Schouwent an dú wunnenklichen heide, Die mit manigen blůmen stůnt beschoͤnet! Kleiner vogellin truren aber meret, Dien der kalte winter tůt so leide; So ist der walt mit sange niht bedoͤnet. Also můs ouch mir min froͤide entwichen, Das mir nie von der vil minnenklichen Kunde werden miner swere rat. Wie kan Iemer ieman sanfter werden, Danne der lieb dur rehte liebe minnet, Und im lieb in liebe froͤide meret? Der hat himelriche hie uf erden, Ob er sich gegen liebe wol versinnet, Und in lieb in liebe liebe leret. Minne kan sich liebe dur liebe lieben; Das tůt si niht, wan eht Minne dieben. Rehte liebe ist valscher liebe gran. Es tůt Sanfte ein lieblich umbevahen Zwein gelieben, sit dú naht so langet. Lieplich smuken nach der liebe willen -- Solt ichs tůn, ich seite wol wie nahen, Sit das lieb bi liebe niht belanget Lieb kan ........ _Mangelt ein gantz Folienblatt, welches ausgeschnitten worden._[15] XI. Beschiht des niht, so můs ich eine Sterben in vil kurzer vrist, Sit du bist Dú suͤsse reine, Dú mir froͤide geben sol. Hilfa, helferiches wib, E das mir der lib Verderbe! Suͤssú frouwe, so tůst du wol. XII. Was vervahet Mich des wunnenklichen meigen zit, Der uns nahet, Und manigen herzen froͤide git? Blůmen und vogelsank, Der beider Trost ist, leider! Minen froͤiden alze krank. Min gemuͤte Hat betwungen ir vil suͤsser lip. So mit guͤte, So mit schoͤne, wart nie besser wip, Als mir min herze seit. Das wunder Hat besunder Got mit flisse an si geleit. Ja verkeret Mir ein wip die besten froͤide min. Der ich geeret, Von ir reinen tugenden, solde sin, Dú hat so betwungen mir Die sinne Mit ir minne, Das ich truren můs nach ir. Ich wil singen Gegen dem meigen minneklichen sang. Swere ringen Kan si, nach der min herz ie rang. Troste mich dú frouwe min, Dú gůte, Wolgemůte, Seht! so wolt ich froͤlich sin. Mit ir gruͤsse Mehte si mir wenden sweren pin; Der so suͤsse Froͤite mir das sende herze min. Roͤselechter roter munt, Scheit den strit, Und hilf enzit Mir! so bin ich wol gesunt. XIII. Selig, selig si dú wunne! Selig si des wunnebernden meigen zit! Selig si der vogel singen! Selig si dú ouwe! selig si der walt! Man siht blůmen manigvalt Durh das gruͤne gras ufdringen, Mer danne ich erdenken kunne. Tanzen, springen Suln die jungen wider strit. Nieman, nieman kan erdenken Was fúr seneliches truren besser si, Danne ein kus von rotem munde Und darzů ein minneklicher umbevank. Da wirt sendes truren krank, Es froͤit uf von herzen grunde. Ermel flechten, bein verschrenken -- In der stunde Wirt dú liebe sorgen fri. Wafen! wafen úber die Minne! Wafen wil ich úber si schrien iemer me. Ich was ir daher gebunden, Nu lat si mich trurekliche vor ir gan. Si hat úbel an mir getan. Si můs einem andern wunden Herze, můt und al die sinne. Wol befunden Habe ich, das si tůt so we. Frouwe, frouwe, selig frouwe, Herzen trut, ir sint mir liep fúr ellú wib, Der ich selten han genossen, Davon ich niht mere fúrbas singen wil; Es dúhte úch vil gar ein spil. Iu hat dike min verdrossen, Des ich mich vil trurig schouwe; Vor beslossen Ist mir froͤide und iuwer lip. Wol dir! Wol dir, wibes guͤte! Wol dir! das du selig iemer muͤssest sin! Wol dir! du kanst truren swachen, Swa dú Minne ein sendes herze hat verwunt. Din vil rosevarwer munt, So der lieplich wolde lachen, San der rose in touwes blůte! Froͤide machen Kan din spilnder ougenschin. XIIII. Schouwent uf den anger! Winter wert niht langer, Kleine vogel twang er; Dú heide ist worden swanger, Si birt uns rosen rot; Man horet vogel singen, Man siht blůmen entspringen, Dur das gras ufdringen, Ir swere wil sich ringen, Als in dú zit gebot. Alsus enpfahen wir den suͤssen meigen. Wol uf, ir húbeschen leigen! Wir suln die froͤide heigen, Vil froͤlich tanzen, reigen. Ahi, solt ich mich zweigen Mit ir, Dú mir Mag wenden sende not! Lat mir sorge swinden, Lat mich froͤide vinden, Lat den chrieg erwinden. Ir sult úch underwinden Mis herzen, selig wip! Frouwe, ir sult mir meren Froͤide, leit verkeren, Hohgemuͤte leren. Minne, bit die heren, Das mich ir kúscher lip Troͤste: nu ist si doch min kúniginne! Vil minnenklichú Minne, Troͤste mine sinne, Sit ich nach liebe brinne! Ob ich den trost gewinne, Der tag Mir mag Wol heissen leit vertrip. Wer kan truren swachen? Wer kan froͤide machen Mit viel lieben sachen? Wer kan lieplich lachen? Ir mundes roter schin. Wer kan truren wenden? Wer kan sorge swenden, Sende not vol enden? Wer kan helfe senden? Dú vil liebe frouwe min. Dú mich hat von kinde her gebunden, Si kan min herze wunden. Das hab ich wol befunden, Das ich bin úberwunden Nu und zallen stunden. Si sol Mir wol Dur reht genedig sin. Wer kan lit vertriben? Wer kan fro beliben? Nieman, wan bi wiben. Des wol ir suͤssen liben! Si sint fúr truren gůt. Als des meigen bluͤte Froͤit ir wiblich guͤte; Si gent hohgemuͤte. Das got ir lip behuͤte! Doch mir einú tůt Selten liep, die ich mit truͤwen meine, Dú suͤsse und dú vil reine, Der helfe ist gegen mir cleine; Der ich von kindesbeine Gedienet han alleine, Das sie Noch nie Getroste mir den můt! Ach, wan solt ich schouwen Liep mins herzen frouwen! In den grúnen ouwen, In lúft und ouch in touwen, Wart liebers nie gesehen, Das so lieblich were, Gůt fúr sende swere, Sam dú seldebere. Wie wol ich das bewere, Kunde ich ze rehte spehen Ir munt, ir kel unde ouch ir wangen; Dú hant mich gevangen. Nach ir můs mich belangen; Het ich den trost enpfangen, So wer min leit zergangen. Ich han Noch wan, Das mir wil liep beschehen. XV. Nu schouwent, wie dú heide Mit liehter ougenweide Sint verdorben, und der cleinen voglin sank. Das schaffent kalde winde. Der walt und ouch die linde, Die sint nu beide ir gruͤnen loubes aber worden krank. Jarlank Tete sanfte ein umbevahen, Ein lieplich druken, nahen. Ich han gedingen, das mir werde ein suͤsser umbevank. Swies mir so wol ergienge, Das si mich umbevienge, So muͤst ich von den suͤssen froͤiden sende sorge lan. Ob ich den trost da funde, Davon min leit verswunde; So wolde ich us herzeleide in herzeliebi gan. Ich han Trost, das mich ir wiplich guͤte Vor sender not behuͤte. Sus segen ich mich des morgens mit ir, so ich wil ufstan. Ein kuss von roten munde, Der von des herzen grunde Von zwein gelieben gienge, das tete innekliche wol. Swa Minne ir liebi wege Gelich, und das si pflege Froͤide, davon wurden sendú herzen froͤiden vol. Mir sol Liep ein lieplich ende machen (Davon zwei herzen erlachen, Der lieben mir, das min ir), sit ich senden kumber dol. Do ich die reinen gůten, Die suͤssen, wol gemůten Von erst ansach, darnach do wart min herze sorgen bar; Do hat ich den gedingen, Das si mich wolde dringen Hin an der froͤide stat. Das hat sie mich enterbet gar. Nim war, Frouwe Minne, wie ichs meine,[16] Das si so rehte kleine Mich senden troͤstet, und ich doch mit trúwen diene dar. O we, sol ich verderben, Und in der sorge ersterben, Frouwe Minne, und ir, vil selig wib, wie stat iu beiden das? Vil minneklichú Minne, Sprich, das min kúniginne, Durch wibes guͤte, sich gegen mir ein teil bedenke bas. Nu was Toug mir gar ze langes biten? Es wer wol in den ziten, Das si mir solde lonen! -- Minne treit den alten has. XVI. Ich hore aber die vogel singen, In dem walde suͤsse erklingen; Dringen Siht man bluͤmen durh das gras. Was Dú sumer wunne in leide; Nu hat aber dú liebe heide Beide Blůmen und rosen rot. Meige kumt mit maniger blůt. Tůt Mir wol dú minnenkliche, Seht, so wirde ich froͤideriche, Sunder not, vil maniger sorgen fri. Gunde mir dú seldebere, Das ir trost mir froͤide bere; Swere Wolde ich sender lan. Han Ich trost, der ist doch cleine, Sin entroͤste mich alleine. Reine, Selig wib, nu troͤstet bas! Minne, hilf! es ist an der zit. Sit Min trost lit an der suͤssen, So mag si mir swere buͤssen. Nu durh was tůt si mir alse we? Ob ir roter munt mir gunde, Das ein kus die not enbunde: Wunde Von der Minne wurde heil; Heil, Gelúke, selde und ere Het ich sender iemer mere. Here, Selig wib, nu troͤstent bas! O we suͤsser, roter munt, Wunt Wart ich von dinen schulden, Do ich der lieben muͤste hulden. Das sint leit, dú mich noch machent gra. Wunder kanst du, suͤssú Minne! Minne, in diner glůt ich brinne; Sinne, Herze, můt hast du mir hin. In Min herze, sunder lougen, Sach ein wib mit spilnden ougen, Tougen: Dannoch was ich vil gemeit. Herzen trut, nu tůt so wol! Sol Ich sender fro beliben, So sult ir von mir vertriben,[17] Selig wib, die not, so wirde ich fro. Wie zimt nu der suͤssen heren, Das si mich kan truren leren? Meren Moͤhte si wol froͤide mir. Ir Vil minnekliches lachen Kan mir sendes truren swachen; Machen Moͤhte si mich sorgen bar. Owe suͤsser, roter munt! Wunt Bin ich an hohgemuͤte. Roter munt, durh dine guͤte, Nu sprich dar! du weist wol mine bette. XVII. Sumer, uns hat din schoͤne Blůmen braht und vogel doͤne. Walt, anger, heid in gruͤne stat; Die hast du braht us noͤten. Nu wil mich min frouwe toͤten, Dú mich ane trost in sorgen lat. Mich hat bevangen minnekliche ir lib. Mit lieben dingen Kan si twingen. Hilf, troͤsterinne, selig wib! Solde ich ein wib umbevahen Liplich, ich weis wol wie nahen, Mehte es so minneklich geschehen, Das mich ir trost enpfienge, Trut min liep, und das ergienge; Man muͤste mich iemer froͤlich sehen. Nu vinde ich niht, wan haslich versagen. Mir benimt ir minne Froͤide und sinne, Des můs ich senden kumber tragen. Wib und wibes guͤte Sendent werendes hohgemuͤte. Wib kunnen froͤiden wunder geben, Wib kunnen froͤide machen. Wib kunnen frúnde frúntlich lachen, Wib liebent manne lip und leben. Wib, was din trúwe wirde und ere git! Wib, du kanst wenden Leit, liep senden. Was an wiben froͤide lit! XVIII.[18] We dir, winter ungehúre! We dir! das du sist verteilet! Heide und ouwe ist blůmen bar. Swas mit froͤiden stunt noch húre, Das hast du vil gar zerteilet. Swas der suͤsse meige bar, Das ist alles hingeleit Von den suren, kalden winden. Du wilt an uns niht erwinden: Das dien kleinen vogellin leit! We, der nahegender swere! Wenne wil si mir die ringen, Der min herze unsanfte enbirt? Si sint mir ein teil ze swere. In den sorgen můs ich ringen. Ob si dan niht froͤide birt Mir vil sendelosen man, So verdirbe ich an dem libe. Ist das ich niht fro belibe, Ratent, ob ich fúrbas man. Minne, heile minne wunden, Die ich dulde zallen malen. Wiltu, das ich sorge enber, Sit du dichs hast underwunden; Bit ir lib, den lieht gemalen, Das er mir noh froͤide ber, Sit er sich min underwant. Frouwe, suͤsse, seldebere, Iwer lon ist mir gebere, So ist ouch min dienest zú gewant. Si mag mir wol helfe senden, Sit ich lebe in maniger sende; So ist min weg hin zir gebant. Si mag troͤsten mich vil senden, Sit ich ir min herze sende, Das dú suͤsse Minne ie bant. Seht, so wurde ich noch gemeit, Were, das ich si umbevienge, Und das sis fúr gůt enpfienge, Dú durh kúsche unkúsche ie meit. Si mag sich des wol vermessen, Das so schoͤne creatúre Nie wart bi maniger zit geborn. Man sol si niht zů den messen, Den dú selbe schoͤne ist túre. Alle untugende hat si verborn, Si hat selde, si hat heil. Hei, gewunne ich noch die kúnde,[19] Das ich si erwerben kúnde, Seht, so were min wunde heil. XIX. Merkent wunder u. w. _Zwey Strophen._ (_S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23._) XX. Seht an die heide! Seht an den gruͤnen walt! Liehter ougenweide, Der hant si gewalt, Blůmen, loup, dú beide: Mit manigem huͤbschen kleide So sint si bekleit. Dien tet vil leide Der lange winter kalt; Balde hinnen scheide Sin twingen manigvalt! Valwe loͤke, reide Tragent junge, stolze meide; Des sint si gemeit. Var hin verwassen, Vil gar verteilter sne! Du můst uns aber lassen Die blůmen und den kle Uf des meigen strassen; Dien tete du vil we. Da die vogel sassen, Ir sang gegen sange massen, Die froͤiwent sich als e. Mich wil betwingen, Das mich durch lieb ie twang, Das ich nu můs ringen, Darnach min herz ie rank. Ich wil aber singen Der lieben uf gedingen; Min trost an ir lit. La mir gelingen, Sit das mir nie gelang, Minne, an lieben dingen; So wirt min truren krank. Si kan swere ringen, Die sorge us herzen dringen; Mir were lones zit. Kus von ir munde, Ich wene, er sanfte tůt; Der ist zaller stunde Noch roter danne ein blůt. Eya, minne wunde! Du machest ungemůt; Ob din trost mir gunde, Das mir ein kus die bunde, So dúhte si mich gůt. Mich hat gebunden Der suͤssen Minne bant. Minnekliches wunden, Nach dir min herze ie swant. Si hat niht erwunden, Sich habe min underwunden Ir munt rosen rot. Minne und ir chunden Die sint mir wol erkant. Hette ich helfe funden, So wer min dienst bewant. Nu hat si mich funden In truren zallen stunden, Davon lide ich not. Mich hat verseret Ir liehter ougen schin. Wer hat geleret Die lieben frouwen min, Das ir guͤte meret Mir lange wernden pin? Minne, swer dich eret, Des můt wirt gar verkeret; Nu bin ich doch din. O we der swere, Die ich von Minnen han! Der ich sanfte enbere, Wand ein vil lieber wan, Der ist froͤidebere. Dabi ist mir gevere Dú Minne und ir has; Si ist mir ze swere, Davon ich trurig gan. Ob ich sinnig were, Des solt ich mich erlan. Minneclichú mere, Mir bernde froͤide bere. Nu troͤste mich bas, Lieblichú Minne! Min sendes herze ist wunt, Sit das ich brinne Nach liebe zaller stunt. Sorgen troͤsterinne, Dir ist min iamer kunt; Troͤste mine sinne, Das ich den kus gewinne! Sprich ja, roter munt! (_Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesingern, Th. I. S. 23._) XXI. Lob von mangen zungen Wart dem meigen húre gesungen Von den voglin dur den gruͤnen walt: Die hat nu betwungen Und jemerlich verdrungen Rife, sne, darzů der winter kalt; Des vil manig herze truric stat. Darzů truret ouch das mine Nach dem froͤidebernden schine, Der von ir vil rotem munde gat. Mir was froͤide entsprungen; Leider, nu ist mir niht gelungen An der lieben, dú min hat gewalt. Wer min sank erklungen Ir, so muͤste ich wider jungen; Sust bin ich in sorgen worden alt. Frouwe Minne, gib mir dinen rat, Alder ich lebe in sendem pine! Frouwe, uf die gnade dine Diene ich dir, swies mir darumbe ergat. Ich han mine stunde Vil gerungen nach dem munde, Der so lieplich ist, durlúhtig rot. Das mir nie enkunde Werden heil mis herzen wunde, Davon lide ich sender sende not. Minne, sich, du last mich trurig gan. Trost, der selden úbergulde, Frouwe, gent mir iwer hulde; Wan es můs doch an iu eine stan. Ob ir trost mir gunde, Das ein kus die not enbunde, Die dú herze liebú mir gebot, Und sich underwunde Lieb, und daran niht erwunde; So geschiede ich noch von sender not, Die ich von der herzelieben han, Gar ane alle mine schulde. Frouwe, sende not ich dulde. Nu, dur Got, was han ich iu getan? (_Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23., wo aber das letzte Wort der ersten Zeile ausgefallen ist._) XXII. We, was wunders lit an wiben, Sit ir guͤte kan vertriben Sendem herzen sende not! Der in lieplich siht in ougen, Mit gewalte und dabi tougen, Dem ist al sin truren tot. Ist im rehtú liebi bi, So ist beiden danne wol; Minne tůt si sorgen fri, Si striket beidiu herzen in ein, und wendet kumberliche dol. Wib, din minnenklich gebaren Kan der senden herzen varen. Wip, du bist ein suͤzer name; Wib, du kanst wol froͤide meren; Wib, du kanst wol froͤide leren, Dir ist wiplich ere zame. Wib, du gist ouch hohen můt; Wib, du gist ouch froͤiden vil; Wib, du bist fúr truren gůt: Des můs ich iemer selig sin, du bist der welte wunne spil. Heide und ouwe stůnt mit bluͤte Gegen des suͤssen meigen guͤte; Die sint beide worden val. Darzů wil der winter twingen Cleiner vogelin suͤsses singen, Das si swigent úberal. Das solt ich von schulden klagen; So klage ich ein ander not. Solt aber ichs der lieben sagen, Mich iamert nach ir minne me, danne nach den liehten rosen rot. Suͤsse Minne, mine sinne Jamert nach der lieben minne. Minne, hilf! est an der zit. Minne, du kanst truren swenden, Hohgemuͤte in herze senden; Minne, din gewalt is wit. Minne, ich bin dir undertan; Minne, wis gewaltig min! O we Minne! solt ich han Ir minneklichen wibes lip, so were min truren gar dahin. XXIII. Nu siht man aber die heide val; Nu siht man valwen gruͤnen walt; Nu hoͤrt man niht der kleinen voglin singen, Die sint geswigen úberal; Ir stimme diu was manigvalt. Die nahtegal die wil der winter twingen. Der not klage ich, und dabi mine swere, Die mir dú herzeliebe tůt; Davon so bin ich ungemůt. Nu ist si doch gůt Dú liebe, unwandelbere! Wa wart ie herzen me so wol, Dan da zwei sendú herzen sint Einmuͤtig, nach der suͤssen Minne willen? Sie sint so tougen froͤiden vol, Doch machet si dú Minne blint; Si kan in beiden herzeleit wol stillen. So froͤiwent sich besamen und niht besunder. Swa herzeliep bi liebe lit, Das wunnebernde froͤide git: Dast ane strit; Da tůt diu Minne ein wunder. Sit das dú Minne wunder kan, Warumbe tůt si wunder niht An mir, und an der minneklichen suͤssen? Nu bin ich doch ir dienestman. Swie man mich in dien sorgen siht, Das mag dú minnekliche mir wol buͤssen. Vil herú Minne, twing die froͤidenriche, Das si mir ir hulde gebe ........[20] Die wile ich lebe, Ich diene ir eigenliche. Wa wart ie múndelin so rot? Wa wart ie bas gestalter lip?[21] Wa wurden ie so froͤlichstendú ougen? Dú mich hant braht in grosse not. Genade, minnekliches wib! Ach hette ich úwer suͤsse minne tougen! Nu wissent, das ich gerne bi úch were. Genade, rosevarwer munt! Wan machest du mich niht gesunt? Sprich zeiner stunt: Ich wil dir buͤssen swere. Nu lache, das ich fro beste! Nu lache, das mir werde wol! Vil roter munt, nu lache lacheliche! Nu lache, das min leit zerge, So wirde ich, sender, froͤiden vol. Nu lache, das mir ungemuͤte entwiche! Nu lache, das min sendú sorge swinde! Nu lache mich ein wenig an, Sit ich dir niht entwenchen kan, Ich sender man, Sit ich dich lieblich vinde. Einmuͤtig, dast ein lieplich wort; Einmuͤtig, das der minne gir; Einmuͤtig, sendú herzen froͤide leret; Einmuͤtig, das der liebe ein hort, Swie doch dú minnekliche mir Mit wibes guͤte selten froͤide meret. Einmuͤtig, mange suͤsse fruͤde machet; Einmuͤtig, froͤit ze maniger stunt. Einmuͤtig, dast ein lieplich funt, Swa roter munt Gegen liebe lieplich lachet. XXIIII. Willekomen si uns der meige, Der uns bringet mangerhande blůt, Blůmen unde manigerleige, Das dien kleinen vogelin sanfte tůt! Doch můs ich verderben in den wunnen gar, Es enwende ir munt, vil innenklichen rosevar. Wibes ougenblike in guͤte Siht vil dike in sendes herzen tor. Swie dú here min gemuͤte Also selten zuket hoh enbor, Doch hab ich gedinge, das ich noh gelebe, Das mir dú vil minnekliche ein froͤideriches ende gebe. Wil si minen kumber wenden, So bin ich an froͤiden wol gesunt, Und ir guͤtlich helfe senden, So das ir vil rosevarwer munt Spreche ein wort, davon ich iemer fro beste: Tůt si des niht, dú vil reine, seht, so ist mir iemer we. Swas ich kumbers unde swere Liden můs, des mag wol werden rat, Swie si wil dú seldenbere, Dú min sendes herze bi ir hat. Si kan tehsen, swingen, beide als si sol; Solde ich si underwilent schouwen, wie were mir so wol! XXV. O we liehten tage! O we blůmen rot! O we vogel sank! O we gruͤner walt! Nu wirt aber kalt, Nu der winter lank: Das ist der vogel not, Und ir meistú klage. Noch clage ich die schulde, Das Dú seldenbere Enterbet mich ir hulde; Das sint mine swere, Die ich von ir dulde. Minne, wende ir suͤssen has! Minne, frouwe min, Tů mir helfe kunt! Hilfe an der zit! Bit das reine wib, Das ir kúscher lib Gegen mir lasse den strit, Und ir roter munt Mir tů helfe schin. Seht, so wolde ich singen Der Vil reinen suͤssen, Dú kan swere ringen. Kan si dabi kumber buͤssen, Sol mir wol gelingen. Minne, sich, des bist du wer. Wip, din suͤsser nam Und din werdekeit Git vil hohen můt, Dem der tugende hat, Der untugende lat. Wie wol das tůt, Der wirt tugende bereit Und dú rehtú scham. Reiner wibes guͤte Kan Wol froͤide leren, (Si git hoh gemuͤte) Dabi froͤide meren. Got si mir behuͤte, Die, der ich wol gůtes gan! Mich hat lieber wan In die froͤide braht, Das ich wande sin Von den armen gar. Nu wirt ich gewar An der vrouwen min, Ir ist ungedaht, Si wil lones lan Mich in senden sorgen. Mir Ist we ze můte, Iemer an dem morgen So sorge ich nah gůte. Ich můs minne borgen; Vrouwe min, wie stet das dir? XXVI. Nu ist dú heide wol bekleidet Mit wunnenklichen kleiden, Rosen sint ir besten kleid; Davon ir vil sorgen leidet, Wan si was in mangen leiden; Gar verswunden ist ir leid Von des liehten meigen bluͤte, Der hat mangerhande blůt: Noch froͤit bas der wibe guͤte, Wan die sint fúr sendú leit so gůt. Swas ich je gesank von wiben, Das beschah von einem wibe, Dú ist mir lieb fúr ellú wib; Von ir mag ich fro beliben. Wil si, das ich fro belibe, Das si spreche: fro belib! So wolde ich in froͤiden singen, Als ich her in froͤiden sank. Si mag mir wol swere ringen, Nach der ie min sendes herze rank. Suͤsse Minne, maht du binden Die, von der ich bin gebunden, Dú min sendes herze bant. Lat si mich genade vinden, Die ich doch han selten funden, Sit ich si in dem herzen vant. Alse rehte minnenklichen; Si ist so rehte minnenklich! Ich wil si darzů gelichen: Si ist den lieben wiben gar gelich. XXVII. Ich wolde niht erwinden u. w. _Vier Strophen._ (_S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23._) XXVIII. Wol den wolgemůten wiben! Wol dien mannen, die durh wip sint hohgemůt! Sit ir guͤte kan vertriben Sende not, des mir dú here niht entůt. Nu ist sis doch dú liebe alleine, Die ich vor allen wiben meine. Frouwe, selig frouwe, reine, Troͤstent mich! nu sint ir doch so gůt! Solde ich davon froeide lassen, Sit dú welt an froͤiden wil zergan? Nein, ich wil mich sorgen massen, Dur dú lieben, der ich her gedienet han. Si hat so manges wibes guͤte, Si ist gelich des meigen bluͤte, Swie dú here min gemuͤte Lat so lange in senden sorgen stan. Willekom si uns dú wunne,[22] Die der meige bringet, und dú schone zit, Bas danne ich erdenken kunne. Schouwent, wie der walt und ouch dú heide lit[23] Mit so mangen blůmen schoͤne; Da horte ich der vogel doͤne: Darumb ich den meigen kroͤne, Sit sin kunft der welte froͤide git. XXIX. Was froͤit mich der vogelin guͤte Und des wunnenklichen meigen schin? Sol min froͤiderich gemuͤte Und min spilndes herze erwendet sin, Das tet mir ein wib mit guͤte. Das got noch ir eren huͤte, Swie si mir nu treit vil senden pin! Swa mitte ich verdienen kunde Der vil schonen hulde, das tete ich, Sit das mines herzen wunde Unverheilet stent, si heile mich. Davon mich ein wort enbunde, Ob si spreche us rotem munde: Trut geselle, es ist zit lones wider dich. Mir mag sorge us herzen dringen, Roter munt, din minnenklicher grůs. Lat din lachen mir gelingen An ir minne, so ist mir swere bůs. Ir vil minnekliches twingen An die brust, das mag mich bringen An die stat, da minne mich froͤwen můs. Wer kan truren bas verswenden, Danne ein reine minnekliches wib? Trost von wiben der kan wenden Sende sorge; kúscher wibes lip Der mag mir wol helfe senden. So nige ich den lieben henden: Wib, min froͤide von der sorge trip! Kan mich ieman fro gemachen? Ja, der lieben munt durlúhtig rot. So můs al min truren swachen, Scheidet mich ir trost von sender not. Man siht mich vil froͤlich lachen,[24] Das min herze můs erkrachen, Machet mich dú liebe in froͤiden rot. XXX. Rife und anehank Hat die heide betwungen, Das ir liehter schin Ist nach iamer gestalt; Und der vogel sang, Die mit froͤiden wol sungen, Die sint nu geswin; Darzů klage ich den walt, Der ist umbekleit. Dannoch kan si fuͤgen .. herzeleit,[25] Dú das wasser in kruͤgen Von dem brunnen treit: nach der stet min gedank. Ich brach ir den krug, Do si gieng von dem brunnen. Ich wart froͤidenriche, Do ich die lieben sach; Do si das vertrug, Mir was sorge zerrunnen. Harte minnenkliche Dú liebe do sprach: ‚Ich han erebeit, Das ist von iweren schulden; Min frouwe tůt mir leit, Das ich alles můs dulden, Dú mich gester fúnf stunt dur úwern willen slůg.' Nu tů den willen min, So hilfe ich dir us noͤten, Und far sant mir hinne, So bist du ane zorn. ‚Des enmag niht sin! E liesse ich mich ertoͤten. Miner frouwen minne Were iemer me verlorn. Einen schillig sol Si mir und ein hemede; Das weis ich vil wol, Das were alles mir fremede. So mir das nu wirt, so tůn ich iu helfe schin.' XXXI. O we, winter, das din kraft An uns ist so sigehaft! O we kleiner vogilline singen! O we liehten blůmen rot, Dien der meige das gebot, Das si dur das gras uf muͤsten dringen! Nu ist der walt sis gruͤnen loubes ane. Wafena! Ja ist mir da Dike we, und anders wa: Das tůt mir dú liebe wol getane. Es ist nu vil manig jar, Das ir liehten oůgen clar In min herze lieplich blihten tougen, Und ir rosevarwer munt Gegen mir tet sin lachen kunt, Darus spilten ir wol liehten ougen.[26] Seht, do wart ich siech von minne wunden (Wafena! Dest mir da Dike we, und anderswa), Die stant noch von der lieben unverbunden. XXXII. Sumer, nu wil din Gewalt Walt, Den anger und die heide, Beide Kleiden: dast dien kleinen vogelin not. Man siht blůmen manigvalt Valt An maniger stolzen meide; Reide Loke tragentz und múndel rot. Seht, der froͤide was vil nach zergangen. Ach mis herzen! ja můs mich belangen Nach dem trútelehten libe: o we, wan wer er min! Wil si, das mich leit Verber, Ber Mir froeide von ir munde: Wunde Von der minne wirt vil schiere heil. Das ir guͤte mich gewer! Wer Ist, der mir des verbunde? Kunde Ich flůchen, dem wúnschte ich, das im unheil Were bi vil lange untz an sin ende. Suͤssú Minne, suͤsse helfe sende! Des ist not, sit ich von dinen schulden sorge ie leit. Ach wie ist sogar Liep gůt! Gůt Neme ich niht fúr die ich meine. Si eine Troͤste mich; das ist der Minne has. Ir munt, roter danne ein blůt! Blůt Des meigen froͤit mich kleine. Reine, Selig wib, nu troͤstent bas! Beschiht das niht, so můs ich gar verderben.[27] Sol ich niht den roten kus erwerben Und den trútelechten lip, so wirde ich froͤiden bar. Ratent, wie ich das Ervar. Var Ich umbe in allem lande? Rande Ich tusent mile, es wer bewendet wol, Wie ich des geneme war, War Ich kerte us minne bande. Brande Si mich niht, so hete ich senften dol. Sus hat mich dú minnekliche entzúndet; Ich enweis, wes si sich an mir súndet. Laschte si mich mit ir minne, mir wurde deste bas. Minne, ich diene dir; Du solt Solt Mir geben, minneklichen. Richen Macht du mich an froͤiden, das ist zit. Ob mir das din helfe erholt; Holt Bin ich dir inneklichen, Wichen Můs von mir leit, das mir nahe lit. Minneklichú minne, ich war gebunden Dir von kinden ie; wiltu mich nu wunden, Was tougt danne stetú trúwe? Minne, das verbir. XXXIII. Nu klage ich der kleinen vogellin swere; Nu klage ich, dú heide ist blůmen lere; So klage ich, das mir dú wunnekliche, seldebere Hat beroubet mich der froͤiden sinne. Sich, da bist du schuldig an, trut Minne! Sit du weist, das ich so gar in deiner glůte brinne. Das mag mir din trútelehter lip mit liebe buͤssen, Und ir roter mund, der sol mich gruͤssen: Tůnt dú zwei des niht, so klage ichs doch der reinen suͤssen. Si mag mir wol minen kumber wenden Und ir minnekliche helfe senden. O we Minne, wenne wilt du troͤsten mich vil senden? Wenne wilt du mir min truren swachen? Wenne wiltu suͤsse froͤide machen, Also, das ir roter mund mir lieplich wolte lachen? Trútelechter lip, du, la mich liebe froͤide vinden! Du macht mich von sender not enbinden; Wilt du, herzen trut, so mag mir sendes leit verswinden. Nu was hilfet, swas ich clage der heren? Si wil mir enheine froͤide meren. Suͤsse minne, maht du doch die minneklichen leren, Das si fuͤge, das mir leit entwiche, Sih, so wirde ich noch an froͤiden riche. Tůt si das, so wirde ich fro, dú suͤsse minnekliche, Also das mir wurde ein grůs von ir vil rotem munde, Und ir kus mis herzen not enbunde: Do ich si von erst ansach, das was ein suͤssú stunde. XXXIIII. Nu siht man dú heide breit Wol beschoͤnet Mit den liehten bluomen manigvalt; Meige hat sich zin gekleit; Wol bedoͤnet Mit den vogelin stet der gruͤne walt; In den ouwen Mag man schouwen Rosen rot: Ach dur got! so lide ich aber seneliche not. Ich sach einen roten munt Lieplich lachen Gegen mir senden, des ist niht ze lang; Davon wart mir froͤide kunt. Truren swachen Kan si, do das in min herze drang. Ich můs singen; Des wil twingen Mich ein wib, Und der kúnig darzů, ir trútelehter loser lip. O we roͤselehter grůs, Wie du lachest, So du herzeliebe lachen wilt! Da wirt sender sorgen bůs, So du machest, Das dú liebe gegen der liebe spilt Nach gewinne; Da ist eht Minne Nahe bi, Und machet zwei geliebe herzen swere fri. Herzen trut, min kúnigin, Lat erwinden Gegen mir noch den senelichen strit, Sit ich úwer eigen bin. Froͤide vinden Wolt ich, frouwe, das wer an der zit. Umbevahen, Lieplich nahen, Das tůt wol, Und naher bas, ob ichs mit hulden sprechen sol. Was ich her gesungen han, Das vervahet Mich vil kleine: dast mis herzen clage; Davon můs ich singen lan. Si versmahet, Das min herze si in liebe trage. Ja si denket (Das mich krenket Vil der tage), Das ich ir niht gedienen múge: das ist mis herzen klage. XXXV. Sumer, din gewalt wil swinden; Das mag man an der linden Kiesen, dú ist worden val; Uf dem walde und in den ouwen Da mag man die rifen schouwen; Darzů lat dú nahtegal Ir vil froͤideriches singen, Des wil si der winter twingen: So kan mir dú suͤsse bringen Sorgen vil dem herzen min. Frouwe, ir sit min frouwe alleine, Die ich vor allen wiben meine; Des sult ir geniessen lan Mich. Ich lebe in senden sorgen Beide abent und den morgen. Doch froͤit mich ein lieber wan Und ein minneklich gedinge, Das dú sússe Minne twinge, So das mir an ú gelinge: Daran alle min froͤide lit. XXXVI. Was der winter sorgen bringe Dien vil liehten blůmen rot, Was er kleiner vogelin twinge, Doch klage ich ein ander not: Der ich mich ie ze dienste bot, Der ist min swere gar ze ringe; Des bin ich an froͤiden tot. O we, ja hat mich betwungen Ir vil minneklicher munt! An ir ist mir niht gelungen; Swere dú ist mir worden kunt, Sit ich fant so suͤssen funt An der minneklichen, jungen; Herze! dú hat dich verwunt. XXXVII. Ich solt aber, dur die suͤssen, Gruͤssen Meigen, walt, heide, ouwe Und der kleinen vogel sůsses singen. Liesse eht mir an ir gelingen Trut min trost, mis herzen frouwe, Das si minen kumber wolde buͤssen; Seht, so wurde ich froͤideriche. Truter lip, nu tů genedikliche! Roter munt, du maht min leit verdringen. Suͤssú Minne, sit din minne Sinne Krenket zallen stunden, Wie solde ich ie mer danne fro beliben? Lieber lip vor allen liben, Heilet mir mins herzen wunden, Das min froͤide lige an dem gewinne. Tůt ir das, so wirde ich froͤidebere. Selig wib, nu scheident mich von swere! Minne, du maht mir min leit vertriben. Ich han froͤide von ir eine; Si eine Troͤstet mich, ir guͤte; Davon můs mir spilndú froͤide swinden. Liesse si mich genade vinden: Seht, so froͤite min gemuͤte, Das mir wurde ir roter kus, ein kleine; So wer ich vil manger sorgen ane. Trútelehter lip, ich lebe in wane, Das ich froͤide von iu muge enpfinden. XXXVIII. Nu hat meige walt, heide, ouwe Wol bekleit mit maniger wunneklichen spehen wat: Also hat mis herzen frouwe Sich bekleit mit kleiden, das ir wunneklich anstat. Wip -- Lich guͤte, schoͤne und ere, Dabi reinen můt, Dis gewant treit du vil here, Das ir edelem herzen sanfte tůt; Bi den kleiden lat sich vinden der vil trútelehte lose lip. Ach! solt ich mich senden vinden Bi den kleiden, die dú reine, minnekliche antreit, So muͤse al min leit verswinden, Und wurde an mangen froͤiden wol gemeit.[28] Sol Dú froͤide an mir verderben: Dast mis herzen not; So můs ich in jamer sterben. O we suͤsser munt, durlúhtig rot! Wie mich jamert nach den kleiden, sit si stant der lieben also wol! Wil si minen kumber wenden, Dú vil reine, minnekliche, der ich eigen bin, So sol si dú kleit mir senden Bi dem trútelehtem libe, so ist min leit dahin. Kan Mich ieman fro gemachen? Ja, ir roter munt. Wil mir der von herzen lachen, So wirt ich an froͤiden wol gesunt. Suͤsse Minne, bit die heren, das si troͤste mich vil senden man. (_Die zweyte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23._) XXXIX. Es fůr ein búttenere Vil verre in froͤmdú lant, Der was so minnebere, Swa er die frouwen vant, Das er da gerne bant. Do sprach der wirt mere Zů zim, was er kunde. ‚Ich bin ein búttenere; Swer mir des gunde, Sin vas ich im bunde.' Do trug er sine reife Und sinen treibelslagen. Mit sinem umbesweife Kunde er sich wol bejagen, Ein gůt geschirre tragen. Sinen tribelwegge Den nam si in die hant Mit siner slehten egge. Si sprach: ‚heilant! Got hat úch har gesant.' Do si so gebunden Dem wirte sin vas, Nebent und ouch unden, Si sprach: ‚ir sint niht las; Mir wart nie gebunden bas.' XL. Von walhen fůr u. s. w. _Zwey Strophen._ (_S. Samml. von Minnesing. Th. I. S. 23._) XLI. Uns jungen mannen mag u. s. w. _Drey Strophen._ (_S. Ebendas._) XLII. Winter, du wilt aber twingen Blůmen und der vogel sang, Die man horte suͤsse erclingen In der ouwe, dest niht lang. Nu ist min hohgemuͤte krank; Doch wil sich min froͤide ringen Durh die, nach der ich ie rang. Selig wib, suͤsse und reine, Schoͤn und minneklichen var! O we, das ir min so kleine Nement mit spilnden ougen war! Ich diend ie mit truwen dar. Sit ich úch mit trúwen meine, Lant mich niht verderben gar! XLIII. Liehter sumer, dú suͤsse wunne Wil bi mangen froͤiden sin. Bas, Danne ich gedenken kunne, Singent aber diu vogellin; Dabi siht man schone in bluͤte Boume stan: des meigen guͤte Treit dem winter manigen has. Nu ist der vogellin not zergangen; Noch klage ich einander not. We! Ja můs mich des belangen, Das ir munt, durlúhtig rot, Mir niht wil die froͤide meren. Suͤsse Minne, meht du leren Si, das mir min leit zerge! XLIIII. Mich entroͤstet niht der walt und ouch dú heide, Mich entroͤstet niht der kleinen vogellin singen; Den tůt der kalte winter aber leide: Dabi kan mich dú minnekliche twingen. Was wend ir, das dú liebe, kúsche meine? Nu ist sis doch, dú suͤsse, dú vil reine; Wan lat si mir durh wibes guͤte bas an ir gelingen? Dú minnekliche mag wol mit mir teilen Ir wibes guͤte; die hat si beslossen. Si mag mir mine sere wunden heilen, Die si mir mit ir minne hat geschossen. Vil selig wip, nu wende mine swere, Und tůst du das, so wird ich froͤidebere. Gedenke, das ich wibes guͤte selten han genossen. XLV. Nu siht man die Gruͤnen heide Wol bekleidet, wol geschoͤnet. Schouwent an den gruͤnen walt! Nu hoͤret man die vogelin singen In den wunneklichen ouwen. Die der kalte winter twang, Die siht man in wunnen beide. Vogel sang Mit froͤiden doͤnet, Wan ir stimme ist manigvalt. Nů siht man die blůmen springen, Der mag man ein wunder schouwen, Sit der liebe sumer ist hie. Manger froͤit sich Gegen der wunne; So leb ich in sender swere Nach der lieben frouwen min, Dú da kan so suͤsse lachen, Swenne ir roter munt erlachet, Und er liebe lachen sol. Bas, danne ich erdenken kunne, Kan si wol, Dú seldenbere, Kúsche und dabi wiplich sin. Si kan mir die froͤide machen, Das min herze an froͤiden krachet.[29] Frouwe Minne, darzů sprich. Minne, hilf das Mir dú here Mit ir liehten ougen brach[30] Mine sende swere buͤsse, Die ich von der schonen dulde. Doch froͤit mich ein lieber wan, Das si mir min leit verkere, Wan ich han, Dast ane lougen, Von ir sendes ungemach. Minne, sprich, das si mich gruͤsse; Minne, wirb mir umb ir hulde: Sost mir senden, siechen bas. XLVI. Nu woluf! gruͤssen Wir den suͤssen, Der uns buͤssen Wil des winters pin, Der uns wil bringen Vogelin singen, Blůmen springen Und der sunnen schin. Da man sach e Den kalten sne, Da siht man gras; Von touwe nas, Bruevent das Die blůmen unde der kle. Vorhin in walde, Uf der halde, Hort man balde Wunneklichen schal. In suͤsser wise, Gar von prise, Hohe, lise, Singet dú nahtegal. Der vogellin sanc Der ist niht zekrank Hin gegen dem meigen. Megde! leigen! Wir sun reigen Den sumer lanc. Des meigen bluͤte, Des sumers guͤte Hohgemuͤte Git den vogellin. Das hilfet mich kleine, Wan dú reine Troͤste alleine Noch das herze min. Ir brunes har, Ir ougen clar, Ir roter munt Hat mich verwunt Bis an den grunt, Swie fro ich doch gebar. XLVII. Winter, du wilt aber vil verderben Liehte blůmen, die doch schoͤne waren; Und ein wib, dú wil mich froͤide ersterben, Der ich pflag in froͤiderichen jaren: Dú gůte, dú gůte, dú reine, Die ich mit ganzen trúwen iemer meine. Sit dú welt an froͤiden wil verswinden, So moͤht ich wol lassen ungesungen. Wan ein wib des war ich wolte erwinden, Nach der ie min herze hat gerungen: Dú gůte, dú gůte, dú reine, Die ich mit ganzen trúwen iemer meine. Wol gebaren und lieplich lachen, Lieplich bliken dar und dan mit guͤte, Das kan dú vil gůte wol gemachen; Gegen ir troste froͤit sich min gemuͤte: Dú gůte, dú gůte, dú reine, Die ich mit ganzen trúwen iemer meine. Wer gesach ie von so rotem munde Minneklicher lachen und gruͤssen? Den kust ich vil gerne, ob si mirs gunde, Dú mir minen kumber kan gebuͤssen: Dú gůte, dú gůte, dú reine, Die ich mit ganzen trúwen iemer meine. Dú reine ist vri vor missewende, Der ich dienen wil gar eigenliche. Ich bit ie, das si mir helfe sende; Tůt si das, so wirde ich froͤideriche: Dú gůte, dú gůte, dú reine, Die ich mit ganzen trúwen iemer meine. XLVIII. Nu siht man aber die wunneklichen heide In speher wat mit blůmen wol beschoͤnet; Man hoͤret die vogellin in dem walde singen, Den tet der kalte winter vil zeleide; Nu ist aber der walt mit sange wol bedoͤnet, Den hoͤrt man in dú oren suͤsse erklingen; Si froͤwent sich gegen des suͤssen meigen bluͤte: So sent sich min gemuͤte Nach der vil reinen guͤte; Das si mir Got behuͤte! Swas ieman seit, so lit der wunsch an wiben. Si kunnen in dú herzen lieplich lachen; Ir loslich ougenblike tůnt froͤidenriche; Ir reine guͤte kan wol leit vertriben, So sis mit guͤte wellent lieblich machen. Ze der froͤide ich in der welte niht geliche. Ach ie doch das tůt mir niht dú reine, suͤsse,[31] Die ich mit sange gruͤsse. Got mir des helfen muͤsse, Das si mir kumber buͤsse. Ir wol geroͤter mund, ir liehten ougen, Ir kel, ir kinne, ir roͤselehte wangen, Die hant das sende herze min betwungen; Do si darin geblihten lieplich tougen, Darnach zehant do wart ich ir gevangen. Darzů do kam dú Minne darin getrungen, Si sprach: nu hab ich mich din underwunden. Das han ich wol befunden An minen senden wunden, Die stent noch unverbunden. Was treit úch fúr, fro Minne, ob ich verdirbe? Was hilfet es úch, suͤssú seldenbere? Durh Got, nu bin ich doch verselt úch beiden. Was treit úch fúr, fro Minne, ob ich erstirbe? Was hilfet úch min lange werndú swere? Mich jamert, sol min herze von úch scheiden, Sit ich úch han gedienet manige stunde. Hei, kus von rotem munde! Ob mir din trost des gunde, Das mich dú liebe enbunde. Ich wil den valschen und den ungetrúwen Zeleide singen, und den edeln jungen Zeliebe, und der vil lieben, die ich da minne. Ir valsches herze kan den valsch wol brúwen. So we in ie wart so we der valschen zungen, Dú valschet in ir herzen und mit sinne. Das schat mir niht: ob mich dú suͤsse reine Wil meinen, als ich meine Si, lieben alterseine; So schat ir has mir kleine. XLIX. Nu ist manig herze vro, Wan das mine; das můs iemer trurig sin, Es enwende ir guͤte also, Das ir guͤte troͤste mir das herze min. Hei, nahtegal! Suͤssen schal Bringet uns des meigen zit. Al min trost an einem reinen wibe lit. Aller miner selden tag Lit an der, diu mir das herze hat verwunt. Niemant mich getroͤsten mag, Wan dú schoͤne und ir roseroter munt. Hei, wer aber das, Ane ir has, Das ichs umbevienge also! Minne, sunder dinen dank, so were ich fro. Minne, sunder dinen dank... Hab ich das gesprochen, das ist mir leit. Nu sich an, min lip ist kranc.[32] Nieman mich getroͤstet, wan ir werdekeit. Hei, Minne, sprich Wider mich! Sprich ein guͤtlich wort zů ir, Das dú reine suͤsse tů genade an mir. L. Sol ich disen sumer lang Bekumbert sin mit kinden, So wer ich lieber tot. Des ist mir min froͤide krank. Sol ich niht ze den linden Reigen: owe, dirre not! Wigen, wagen, gugen, gagen, Wenne wil es tagen? Minne, Minne, trute Minne, swig! ich wil dich wagen. Amme, nim das kindelin, Das es niht enweine. Alse lieb als ich dir si, Ringe mir die swere min! Du maht mich alleine Miner sorgen machen fri. Wigen, wagen, gugen, gagen, Wenne wil es tagen? Minne, Minne, trute Minne, swig! ich wil dich wagen. LI. Dú nahtegal dú sang so wol, Das man irs iemer danken sol, Und anderen kleinen vogellin. Da daht ich an die frouwen min Dú ist mins herzen kúnigin ............. ............ ............. ............[33] BRŮDER EBERHART /von/ SAX, _ein Bredier_. _Nach dem Liede auf die heilige Jungfrau, das in der Samml. von Minnesingern Th. I S. 28...30 abgedruckt ist, findet sich in der Bremischen Handschrift folgender Anfang eines andern Liedes. Ob auch in der Pariser Handschrift nichts mehr steht?_ Ewig geburt, gotlich ein lamp, vil megtlich gezwiget, Verborgen ros in lilien blat, einvalt und doch gedriget, Verholn und gevriget, Und unerkant din wesendes wesen, Vor allem wunder suͤsses wunder, wunderlich gemeret, Sin kraft in siner wisheit als..... .............. .............. .............. .............. HER RUDOLF /von/ ROTENBURG. I. Kunde ich geloben die frowen min, Als ich entstan Ze rechte wol, Mit trúwen das ich tete: Der ich můs iemer mere sin Gar undertan; Min herze sol Ir tragen wernde stete. Ob ich si niht geloben kan, So wissent doch, Das die dir sint Von Troie unz uf die Sone Niender funden einen man, Der spreche, noch Ie sach ein kint,[34] Das lebt wol alse schone. Solde ich der frouwen haben wal, Der leben stat Uf hohem pris, Fúr miner frouwen minne, Von Maggun unz ze Portegal; Mins herzen rat Wer ir amis, Von der ich lones sinne. Was schate mir ein schwacher nit, Ob mir dú schone gúnde, Das ich ir diende zaller zit, So vil ich danne kúnde? Was leiden mannes were das, Der mir der selde erbunde, Ob ich erwurbe, ane ir has, Das ich genade funde! Es ist ein reiner sitte gůt An frouwen, das Si minnent die[35] Gar ane strit Mit stetem můte stent in ir gebande. Daruf so húget min hoher můt; Wande ich vergas Der gůten nie, Ze keiner zit, Sit dem tage, das man si genande. Wil si mir des gelouben niet, Das ich ir bin, Und lange was, Gar undertan, E ich si durh der ougen schin erkande, Und ich mich nie von ir geschiet, Und ie min sin Ir tugende las Uf gůten wan; Des setze ich ir das herze min ze pfande, Das mir nie wib so nahen kan Und niemer sol. Swie verre ich si, So wissent das: Die mine sinne stent in dem lande, Da ich ir kunde alrerst gewan. Mir tete wol, Mohte ich ir bi Getweln bas Mit steteclicher fůge und ane ir schande; So neme ich fúr der vogelin sang Der wolgetanen minne, Swie doch der nahtegalen klang Mir troͤstet mine sinne. Vil dike so der min gedank Mit sorgen lebt hierinne; Sie machet mir das leben kranc, Mis herzen kúniginne. Sin enpflege masse: Von der strasse Můs ich uf den smalen pfat, Da sprichet mir dú sorge mat; So můs ich froͤide miden, Und grossen kumber liden. Ob ich mit stete Gut gerete Nicht an ir erwerben kan, So heisse ich niht ein selig man. Si pfliget so vil der guͤte, Davon das min gemuͤte Dike singet Und springet, Uf genedeklichen wan. Si ist ro rehte wol getan, Das nieman si ensehe, Wan der von schulden jehe: Der also were, Das er swere Wolde liden dur ein kint, Der wer an beiden ougen blint, Wolt er si niht enminnen Von allen sinen sinnen. Uf aventúre Ich diene ir húre, Seht, darzů wol zwenzig iar, Das ich so gros als umbe ein har Ir kunde nie geniessen: Es muͤsse si verdriessen. Ovidius, der wise man, Do der von erst minne pflag, Do kunte er uns den sinen ban. Ob si die naht ald den tag, De keiner lib, Man alder wib, Die minne unrehte pflegen; Der nîden schar Die nemens war: Das die vor kilchen legen! Der blůmen schin Sol iemer sin Von ir gewalt gescheiden! Dú heide hreit Si unbereit Den kargen und den leiden. Mir tůt der kumber niht so we, Den ich můs von in liden; Davon, si tetens deste me, Bete ich, sis gar vermiden. Min reht ist, das ich von in dulde Kumber und has. Die mir miner frowen hulde Erbunden, ane was, Wanden si, das ich ins gulde, Si heten mich bas. Gar ane alle mine schulde So nident si das, Ob mir geschehe, Das ich sehe Ein wib, der ich bin undertan, Und ie was, ane valschen wan, Das sie mich umbevienge. Der die darumbe hienge, Die gůten lúten Wendent trúten, Da es nieman scheiden sol, Das kunde ich vertragen wol. Ich bin in niht geminne, Swas ich davon gewinne. Sorgen bůs Tete ein grůs Schone mir, Der von ir Keme; so Were ich fro. Verre bas Tete das, Danne ein wib Minen lib Hete wert. Bas gewert Wer ich hie, Darnach ie. Min gedank Ane wanc Stete pflag. Untz ich mag Alder kan Sele han, So můs das herze min Ir iemer stete sin, Uf den wan; Wande ich han Mich gar an si verlan. Nu nimt genůge wunder, Das ich so grossen kumber klage, Und iedoch darunder Ein so hoh gemuͤte trage. Da han ich gůt gedinge, Das si mir libes ende gebe, Darnach ich iemer ringe, (Das wissent!) aldiewile ich lebe. II. O we, das ich si miden sol Ze keiner zit Durh swachen nît, Die ich můs iemer minnen! Das tůt vil maniges herzen wol, Der sinen můt Hat gar behůt Vor tougenlichen sinnen. Ich bitte Got, das ime besche, Als ich im gan, Der mir erban Ir minneklichen guͤte. Wan hassent si den kalten sne, Und gunden mir, Ob ich an ir Erwurbe ein hoh gemuͤte? (Ja muͤste er han gelukes rat, Der das verdienen wolde.) Ich wene, es were ein missetat, Ob ich si minnen solde. Ich neme, swie es mir darumbe ergat, Ir roten mund ze solde Fúr tusent march; und ob der pfat Flusse von rotem golde, Des moͤhte ich senfter enig sin. Geloubent das: Mir tete bas Der welte has, Danne ob ich si ze langer zit verbere. Mir tůt ir liehter ougenschin Den lib so clar (Dú rede ist war!), Das man ein har Sehe in dem herzen, swanne ich bur were. Ich wil ir dienen ane zil; Des habe ich reht: En eben sleht Wer ich ir kneht, Ob si mir niemer liebes iht getete. Ouch duhte mich der selden vil, Das ich si sach, Und mir geschach Ein ungemach, Davon ich ir můs iemer wesen stete. Sin welle ir guͤte an mir began, Uf der genade ich singe; So můs ich stete unfroͤide han, Swie mir daran gelinge. Si sol mich niht verderben lan; Wande ich uf gut gedinge Mit trúwen ir bin undertan, Und darnach iemer ringe, Das ich ir ere Gerne mere, So vil als ich beste kan; Wande ich si mir erwelet han Us allen guten wiben. Ich wil bi ir beliben, Ob si es gerůchet. Swer mich sůchet, Dem zeige man mich da, Weis got! und niender anderswa, Unz ich der sele walde. Vor dem gruͤnen walde Suln wir beginnen Schone minnen, Si mich, und ich gerne si, So wirde ich aller sorgen vri; So lebe ich niht ungerne, Ob mir der tagesterne Gelit so nahe, Und umbevahe Ich si. Das lassen ane zorn; Dú rede were eht gar verlorn. Das nide swer der welle. Solde ich davon die helle Beschowen innen, Selker minnen Muͤst ich úh pflegen da zehant. Ob es da were also gewant, Das mir dú schone gunde, Das ich ir, alse ich kunde, Der blůmen breche; Da gereche Ich mine lange swere also, Davon das min gemuͤte fro Belibe zallen ziten. Ob ichs kan erbiten, So wirt mir alles des ich ger, Ob ich da gůt gelúke han. Der rede moͤhte sin min wer Der Babest da von Lateran, Das si mich wert Des ich gegert Nu lange han mit stete, Alder aber giht: ‚Ich tůns niht, Ob er mich iemer bete!' Es lit an ir Swas iemer mir Beschehen sol ze heile: Si troͤste mich! So hangen ich An dem rades teile, Da maniger hanget ane trost, Der doch genaden dinget, Das er von rúwen werde erlost, Und darnach iemer ringet. Ist das ich niht gewinne[36] Lon von ir gewalt, So můs ich gar ane sinne Loufen in den walt. Mines herzen kúniginne, Der ich bin versalt, Dú sol mir ir suͤsse minne Teilen manicvalt. So das geschehe (Das ich spehe, Weis got! nu vil mengen tag Mit dienste, als ich beste mag), Das mir ir schonen ougen, Als ichs gemeine, tougen Ze heile winken: Solde ich hinken, Dur das eine, tusend jar An minen beinen, das ist war, Das ich es gerne tete. Uf alse gůt gerete Sol ein man Schaden han. Es ist reht, Das der kneht, Diene wol, Da er sol Lon enpfan: Also han Ich vil gar. Selten war Nan si doch Des ich noch Ie gesprach; Sin gesach Nie durh das Deste bas Her ze mir: Doch ich ir Stete bin. Min gewin Was ie noch kleine da. In gesůche anderswa Niemer solt; Unverscholt Wer ich ir iemer holt. Ich lide grosse swere, Die ich doch iemer gerne dol, Wie kumbe ich ir enbere. Si tůnt mime herzen wol, Swie si des niht geloubet, Das ich ir holdes herze trage, Dú mich der sinne roubet: Damitte ich ir genaden jage. Solde ich des Riches crone Von rehte tragen iemer me, Genige ich niht ir lone So gros als umbe ein bone, Mir tete dannoch ir laster iemer we. III. Ein hoher můt Mich singen tůt Disen wunneclichen sanc! Schoͤne und gůt, Hoͤfsch und frůt Ist min frouwe, sunder valschen wanc, Nach der min herze ringet. Ir roter munt Hat mich verwunt Sere, durh der ougen schin. Werde ich gesunt, (Dast mir wol kunt) Das můs gar an ir genaden sin, Dú mich so sere twinget. Hab ich des nît, Das si mir lit Naher danne ein ander wib: Denselben strit, Ane endes zit, Wil ich liden umbe ir werden lib, Der mir noch froͤide bringet. Herze und sin Hat si mir hin Mit ir schoͤnen zucht benomen. Dast min gewin; Wan ich ir bin Eigenlicher danne irs hant vernomen, Swie mir daran gelinget. Hei, schoͤnest aller wibe, Du, nim sendes war, Wand ich dich minne gar, E das der selden schibe Mich hin verdruke dar Zů der verzalten schar. Si liebet mir Von schulden alle tage, Die ich, herze! dir nahest trage. Unmere ich ir Durh mine klage, Das muͤse sich verkeren! Ich bin geborn Ze dienste ir werdekeit. Dast gar verlorn, So si mir seit: Des mag ir zorn Min herzeleit Mit lihter kunst gemeren. Ir ougen glast, Ir roten mundes schin, Machen mich gast Der sinne min. Der minnen last (Das můs nu sin) Wil mich an froͤiden seren. Frouwe, aller tugende krone, Tů mir der sorgen rat! Wande dir gesichert hat Vor allen frouwen schone Min herze, swie es ergat, Ane arge missetat. Parcifal, der leit dur minne Grossen kumber und not. Mehoth pflag derselben sinne, Wande es ime Amur gebot. Glies und eine kúniginne Minten sich unz an den tot. Noch minne ich herzelicher Dich lieben selicheit Mit ganzer stetekeit. Wirde ich iht lones richer Von diner werdekeit, Des wirt min froͤide breit. Das dú maget Lavine icht were Schoͤner danne min frouwe si, Oder Pallas, dú witen mere: Des gelouben bin ich fri. Si kan froͤmden grosse swere Und kan sorgen machen bi. So gros ist, frouwe reine, Din er und din gewalt; Din selde ist menicvalt. Ich bin din ungemeine, Darzů bin ich gezalt, Des wirt min froͤide balt. Mir tumben ist also geschehn: Ein lieb hat mir min ougen ersehn, Des ich niemer sit vergessen kunde; Dast ein reine, selig wib. Nach ir lieben, roten munde Sent sich al min lib. Ohey, Ohey! Sit ich die schonen erst ersach, Von der ich han menig ungemach, So nam mir ein minnekliches lachen Alle die gedanke min. Also kan si toren machen; Dast an mir wol schin. Ohey, Ohey! Si hasset mich gar unverscholt, Der ich bin mit trúwen holt. Ich můs mich dem boume wol gelichen, Der sunder rinden stat, Unz min lib der minneklichen Sich gefroͤmdet hat. Ohey, Ohey! Du hast doch, frouwe here, Min herze und den gedank, Ane aller hande wank, Swar ich des landes kere, Du lebst darane getrang; Da mich dú minne twanc. Dast ein kumber, Si wil mir niht bas Noh gelouben, das Ich ir nie vergas, Sit ich tumber Erst da gesas, Da man werde mas Aller tugende vas Diu hant die besten minne Zwischen Paris und der Sal Mit lobelicher zal Mins heiles kúniginne Wande in mins herzen wal Stet aller wibe kal. Ob das Riche Were mir gesant, Dannoch al dú lant, Dú man erkant Eigenliche, Lies ichs in ir hant. Dú min herze bant, Aldar ich si vant: So lieb ist mir din ere, Die ich, frouwe, minnen můs. Uf dinen werden grůs Dien ich dir iemer mere Von dem houbet unz uf den fůs; Des wirt mir niemer bůs. Beide, rot und wis, Also hat der nature flis Gemachet ir wengel var, Und hat dabi ze wunsche gar Gestalt ir minnerichen munt, Gelich deme, als er spreche zaller stunt: Kússe, kússe, kússe mich! Alse tet ir nieman gerner danne ich, Wolde sis versinnen sich. Mir schadet ein not (Und niht so vil), Das ich si selten sihe, Die ich iemer minnen wil. O we wie wirt der sorgen rat, Dazů man heiles noch der statte niene hat! IV. Hete ich niht anders leides me, So wolde ich klagen den gruͤnen kle, Den uns der rife und ouch der sne Verderbet hat: Daran geschiht mir leide. Nu geht mir naher ander leit, Das mir ein wib so gar verseit Ir minne, die mit stetekeit Gedienet hat Min lib, min herze, beide. Dú mir vor allen wiben Ze frouwen můs beliben, Wil dú mich verderben so, Wer sol mich danne machen fro? Ja wers ir súnde, ob si mir also tete. Ich was ir ie getrúwe, Und bin ir iemer núwe. Schoͤner danne ein spiegel glas, Herter danne ein adamas, So ist ir das herze min an rehter stete. Wol der Minne, Dú min sinne Leret Und keret Nach der besten einer, die man in alder welte erkennet! Wol der guͤte, Der gemůte Machet, Das mir lachet Herze und al die sinne min, swa man si vor mir nennet! E ich den kumber, Den ich tumber Dulde, Durh ir hulde, Liesse, lieber hette ich Rome und Engellant verbennet. Und liege ich das, So muͤsse ir has, Der ich nienen vergas, Min leit vertragen; So wurde krank Al min gesank. Ir werden dank Můs ich bejagen, Des wurden tusent herzen lebende ane swere. Swie min frouwe ir versagen Wider mich verbere, Son weis ich noch des kúniges niht, der mir geliche danne were. Was hilfet si das riche gůt, Die niht wibes minne minnent, Und des niemer niht beginnent, Das man nennet hohen můt? Des hoͤfschen zimt den frouwen niht, Swes herze unsanfte wol getůt. Maniger suchet dur das jar, Des er doch niht vinden wolde. Sere man si hassen solde, Die den wiben sagen unwar. Swie kleine es mich doch frume, Ich geloug in nie so túre als umb ein har. Leider, si minnent alle niht als ich, Die da wibes minne flissent sich. Des sol min frouwe lan geniessen mich; Ja enbin ichs niht, der valscher minne gert. Valsches wil ich niemer werden wert, Das hab ich her behalden drisseg vert. Dú vil liebe und dú vil reine, Die ich so herzelichen meine, Erwirbe ich der niht ein vil kleine, So fúrhte ich, das min sang erzage. Swie min frouwe mir des gunde, Das ich von ir minneklichen munde Ir werden grůs bejagen kunde, So verdurbe al mins herze klage: Swie ich ir minne niht bejage, So wissent, das ich allen froͤiden widersage. V. Ich tete gerne schin Grossen pin, Den ich nu lange han. Wolde gelúke sin Der venre min, So muͤse ich sorge lan. Swie mir daran gelinge, Doch ratet, das ich singe, Ein wunneklicher můt; Ouch dunket es mich gůt. Swer ere gerne jaget, Der gevat ir deste me; Des bin ich unverzaget, Swies mir darumbe erge. Ich bin ein selig man, Das ich ie gewan Als schonen sin, Der mich geleren kan Lassen und han, Als ich spil under in, Und ich wol kan gescheiden Die lieben von den leiden. Das mein ich an ein wib Und ir vil gůten lib, Dú mir die froͤide machet, Der ich e nien gepflag, Davon min herze lachet Vil dike, als es wol mag. Hohen můt ich nie gewan, E ich die schonen ane gesach, Dú mir tůt, das ich wol kan Verdulden, leit und ungemach. Min herze nie von wibe me So rehte wol ze mir gesprach; Das wolde ich wider reden e, Do betwanc es mich, das ich nie verjach. Kunde ich wol, so solt ich sagen Von ir das beste, als ichs enstan, Dú mir sol vil gar vertragen, Das ich han den můt an si verlan. Si hat beroubet ellú wib An mir, und můs mich eine han. Ja wage ich ere und ouch den lib; Was moͤhte ich nu dur si began? Si kan noch eren, Wol verschulden Lobes vil, den man ir tůt, Und ouch bekeren Nach ir hulden Swen si wil. Si ist so gůt; Wie moͤhte ich eine si verlassen? Ane strit Jo dienet ir Das lant gemeine, Und unverwassen, Zaller zit, Ist si von mir. War tete ich danne mine sin, Der mich das beste leret? Jo erwurbe ich lihte den gewin, Der manig herze seret. Si hat dú Minne zeineme gaste Nu vil manigen tag gezalt, Das si ir sinne niht so vaste Ziehen wil in ir gewalt Als si die mine hat getan. Ouch ist mir das ein ere, Der ich wolde wesen an Húte und iemer mere. Min herze ist gros, und wart nie swach, Das es getorste ernenden Al solche swere und ungemach, Dú mich tůt ellenden. Ist min frouwe ein teil ze her (Dur wen solde ich das wenden?), So wirt min froͤide deste mer, Wil si min not vollenden. Der zwivel tůt mir leides vil; Doch troͤstet mich gedinge, Ob ich bin stete (als ich da wil), Das mir vil wol gelinge. Ich sage iu, wer den strit geriet Das taten mine sinne. Ine můt ir anders niet, Wan das ich si minne; So hat si mich gar gewert, Des ich an si sinne. Er ist vil wis, swer masse gert; Des bin ich worden inne. Ich han mich selben úberladen Mit wunderlicher stete. Buͤset nieman mir den schaden, Das ziet sich ze ungerete. Wer solte stete an wiben gelten, Wan ein ungefuͤger man, Der missetete und selten Gutes iht verschulden kan? So schone sinne, Die gerieten, Das si kan des besten warn, Den sol dú Minne Das verbieten, Das an mir niht missevarn. Sol mich vergan ir grosse guͤte, Die min ouge an ir ersach, So můs ich lan Ein hoh gemuͤte. Das ist mir ein ungemach, Des ich niht vergessen wil; Und lebt ich tusend jare, So het ich iemer leides vil: Das sage ich iu ze ware. So gros ist min klage, Das ich gar verzage, Si enwelle ir widersage Lassen, dú mir alle tage Vil ze nahe gat. Si sol den rat Kiesen, der zen eren rehte stat, Sit si sich noch so wol behuͤtet hat Vor missetat. Swie sere mich twinge Si, von der ich singe, Doch han ich gůt gedinge, Das mir noch wol gelinge; Wande ich wil den strit Han alle zit, Unz das si der not ein ende git, Dú doch vil nahe zallen ziten lit Mir iemer sit, Sit si min gemuͤte Gevie mit ir guͤte, Nach der ich mich verwuͤte. Swie sere man ir huͤte, Doch bin ich der man, Der ir wol kan Verholne dienen, ob si mir des gan. Was kan gewerren mime libe dan Der mirs verban? Dú Minne Mine sinne Betwungen so hat, Das min herze stat Mit sorgen, swies ergat. Wie sol des werden rat? Es ist ein missetat, Das si mich eine lat. Mir were Vil swere Min můt und krank, Wan das si betwank Min herze, des ist lang. Das ich nach froͤiden rank Und ouch vil dike sanc: Des sage ich ir danc. Nu ger ich niht mere, Wan das dú schone mich ze rehte lere, In der welte sol ichs iht began, Davon ich múge haben wan, Das si min genade welle han. Swas ich nu von hohem můte Ie gesprach, und ouch tet ze gůte, Daran brachte mich min frouwe gůt; Davon min herze und alder můt Gerne zallen ziten das beste tůt. Swer gerne nach eren wil ringen, Der sol sinen můt betwingen, Das er selten an ihte missetů. Ja mag im wol daran gelingen, Kan ers mit schoner fůge bringen, So wol beide abent und frů, Das im die besten sprechent wol; Das helfet im dazů. Er sol sin milte und niht ze here: Das ist min tumbes mannes lere. Wil er in der welte den pris bejagen, Sunder valsch er sine sinne kere Daran, das er mit zúhten mere Sin froͤide. Tougenliche sol er tragen Ein lieb; davon sin herze vro Belibet zallen tagen. Ja enmag ze stete Nieman tragen ho Den můt (swie gerne ers tete) Noch rehte wesen vro, Wan der ze hohe Minne hat Gůten wan. Des herze stat Vor falscher fůre wol behůt; Dú minne twinget sinen můt, Das er zallen tugentlichen dingen můs sin bereit: Des wirt sin lob von rehten schulden wit und breit. Ein man sol niht vermiden, Durh boͤser lúte niden, Er si dien frouwen zallen ziten undertan; Und můs er davon kumber han, Den sol er gerne liden. Mag er si bringen inne Verwentlicher minne, Und das sin lib ist aller valscher sitte blos: So můs sin froͤide werden gros. Swel leit er des gewinne, Er lasse ime sin der boͤsen nît ze lihter wis. Was sol ein besser paradis, Ob er mag vro beliben Von wol gelobten wiben? Ja klage ich min swere, Das mir noch nie gelanc, Swie gerne ich da were, Da man nach froͤiden ranc. Min herze ie gerne das beste riet Den libe, swie es in doch niet Vervahen kunde umbe ein har. Dú wort dú dunkent mich niht war, Das man sprichet, darnach man werbe, Des werde meist dem man, Und ich so herzeclich ze manigen stunden geworben han Umb einer frouwen hulde, Von der ich dike dulde Al solich not, dú mime libe nahe gat. Das mich so kleine das vervat, Dast ane mine schulde. Ich diene uf gůt gedinge, Swie mir daran gelinge. Min herze ist ir mit trúwen zallen ziten bi; Von leide wirt es niemer vri, Es si das si mich twinge Mit ir wol stenden ougen, Das si mich sehe tougen An, minneclich also, Das ich wol muge entstan, Das si min genade welle han; So wirde ich ane lougen vro Und zallen ziten schon und wol gemůt. Des hat si leider sich behůt, Das si niht mit ir guͤte[37] Troste min ungemuͤte. Ich wil der schonen kúnden, Das mir ist rehte als e was Gurasse, Der in des sewes únden Ertranc, davon das er ane masse Minnet eine frouwen. Das si mich des erlasse, Des bitte ich inneclichen Die gůten, dú mich hat so gebunden, Das in allen richen Niemen lebt, der so gar verwunden Si von starken rúwen, als ich bin zallen stunden. So sere nie bevangen Enwart noch Riter Gawan von Minnen, Ich si in ir getwangen Noch vaster. Wolde si sich des versinnen, So moͤhte ich noch von ir vil suͤssen lon gewinnen. Es ensi das si mich welle Begnaden, so ist mir zallen ziten Als eime, der in der helle Můs mit rúwen Gotes helfe biten. Ich stirbe, ob ich ze langer vrist mit solcher not sol striten.[38] Ob ich von ir eine Verdirbe, das ist kleine. Wie lútzel mich das wundert! Ja lagent tusent hundert Ze Troie von Elenen tot. Noch gerner mac man liden dur mine frouwen not; Wan Got ein besser wib nie werden gebot. Schoͤner lebt enkeine, Wan die ich da meine. In allen landen, Die sie ie erkanden, Oder hant gesehen, Die muͤssen ir alle von waren schulden jehen, Das dem, der si minnen sol, niemer kan bas beschehen. Si sagent von Gúttinnen, Die hievor minnen Pflagen zallen ziten In dien landen witen, Das si weren schoͤne und gůt; Hete die Got wol gesunt unz her behůt, Si enmoͤhten gar gelichen niht der, die mich singen tůt. Es wart nie niht so gůtes Noh so hohes můtes. Si kan mit schonen sinnen Solich lop gewinnen, Das ir die besten sprechent wol. Von schulden ir ze gůte aldú werlt gedenken sol; Swa si wont, da můs das lant von ir sin froͤiden vol. Das ie so hoh das herze min Geriet an ein wib so gůt, Des můs ich fro von schulden sin. Si hat vor valsche gar behůt Ir userwelten gůten lip. In schoner froͤide stet ir můt Gehohet so fúr ellú wib, Das mime libe sanfte tůt. Min gemuͤte Tůt der merkere spehen Leides vil; In getar vor huͤte Niemer si reht angesehen Als ich wil. Des sol ir guͤte Niemer mich engelten lan; Wan, swa der lib Ist, min gemuͤte Wirt ir selten an. Enchein ander wib Enmag getroͤsten mir den můt; Es ensi das si mir sende Ein boten, der mit worten gůt Mir kúnde ein liebes ende. Glies leit vil manigen tac Von liebe grosse swere; Alienor desselben pflac. Wie ungerne ich verbere, Ich endiende ir bas, ald alse wol. Der lib ist mir unmere Ob ich si dike miden sol, Bi der ich gerne were, Ane kumber moͤht es sin. Nu scheident uns die boͤsen, Die huͤtent ir, so tůnt si min; Got muͤsse uns von in loͤsen! Mir was dú Minne ein teil ze gram, Dú mich vil sere twinget, Do si mir die masse nam, Damit vil maniger bringet Sin gemuͤte an solhen wan, Da im vil wol gelinget. Si moͤhte michs han erlan; Min herze unsanfte ringet. Nu han ich helfe noch den rat, An den ich mich verlasse, Wan der gůten, die mich hat Betwungen ane masse. Hey! wie si sich eret, Ob si min leit verkeret, Und mir die froͤide meret, Dú vil manig herze leret Leben ane twanc Uf suͤssen sanc, Der machet mengem man sin truren kranc. Ouch tůn ich ir den ane valschen wanc Uf gůten danc. Nu seht wie ichs wage: Ich seze ir ze lage Beide frúnde und mage; Kumt mir dan iht ze trage Ir lon, des wirde ich alt. Mir ward gezalt Von der schonen ere manigvalt, Der han ich funden vil in ir gewalt; Des bin ich balt. Nu enweis ich niht zeware,[39] Wie min frouwe wil, das ich mich gebare, Von der ich die grossen not enpfie; Sin enwart mich noch ze rate nie. Nu tete ich gerne das beste, wisse ich wie. Swas mir geschiht ze leide, Darumbe ich niener doch gescheide Von der lieben minen steten můt. Den sweren tag er wol vertůt, Der sich versiht, das der abent werde gůt. VI. Das erste leit das erste wib Dem ersten man Geschaffen hat, Der erste ie wart geschaffen. Ir tumbe sinne, ir wibes kip Verwist in an Des tievels rat. Die leien und die pfaffen, Wissagen, kúnige und ellú diet Hant leider sit Engolten vil Der súnden und der schulde, Dú si von paradyse schied, Und, in ir zit, Ir froͤiden spil Verlos und Gotes hulde, Wa din nam git ane underbint, Das, owe, nie Wart e vor dir Noch herze ser noch swere. Das hant die alten und ir kint Her gerbet ie, Und darzů wir. Ach Got, der leiden mere! Des waren sidher, das ist war, Dú frouwe und ir geselle Und al dú welt funftusent jar Mit jamer in der helle. Si teten wol, si teten ark (Das merke, swer der welle!), Ie doch so was ir kumber stark Und ander ungevelle. Sit wůchs ein růte von Yesse, Und us der růte ein blůme klar, Uf den ein geist Der sibenvalten gabe růwen wolde. Das was ein magt, dú sit noch e Enwart beruͤret umb ein har, Von des volleist, Der si geschůf, und den si tragen solde. Ein stude es noch bezeichnet bas, Die Moyses, der gůte man, In fúre sach, Das doch nit bran dú stude noch ir tolde. In glicher wis ir lip besas Der wise Got, der wunder kan, Das nie zerbrach Ir kuͤsche, dú sich varwet nach dem golde, Das iemer stete ane ende wert, Und das man von Arabe har Dem keiser git Ze hoher gabe in presente und in solde. Sus hat du reine magt gegert Der himel keiser, das ist war. Sus giht David, Des sprúche und des getihte dich hat holde. Es wart ouch an dem velle erkant Dem fuͤrsten Gedeone, Das er eines tages betouwet vant Nach sinem willen schone. Das wunder hat uns sit ermant, Wie Got von sinem trone Zu dinem libe wart gesant, Maget, aller megde ein krone! Tron Salomones, Růte Aarones, Frouwe, suͤsse maget! Du bist ze selden uns betaget. Du gimme úber alle schoͤne, Osanne wilder doͤne, Du Margarite, Du widerstrite Viendes rate, boͤser ger! Dir ist von ende der welte her Behalden sunder swere, Das du den kúnig gebere, Der loͤsen wolde, Als er da solde, Adamen und sin kunne gar; Und e was nieman, untz dar, Der dir gelichen mohte, Und dem ze můter dohte, Der mit gewalte Sus bestalte Himel, erde und geschaft, Die wisheit nie noch meisterschaft Beslihte noch berihte, Wan sin, der es da tihte. Tohter schone Von Syone! Keiserinne! Kúniges hort! Der engel stimme Und alle ir wort Enkunden niht wol prisen Dich, maget, in alle ir wisen. Ezechiel sah durh ein tor Den hohsten keiser von dir gan. Das selbe tor Wart e davor Entslossen nie noch ufgetan, Wan ime durh sich. Sus hat er dich Behalten zeiner porte, Dú niemer me, Noch sit noch e, Ze nieman traf noch horte. Du bist ein sal, Der berg und tal Bewachet und beslússet. Du bist ein gelt, Das al die welt Begnadet und begússet. Des lobent dich in widerstrit Der sunne und ouch der mane. Din lob, din ere sint beidú wit; Dich lobt der Tremúndane. Zimbal, er, und swas erklinget, Das ist dir bereit. Swas leben wil, und swas gedinget, Das git underscheit, Das es von dinen gnaden singet, Sprichet und seit; Wan uns von allen sorgen dringet Din erbarmekeit. Din lob die siren Und die liren, Harpfen, rotten kunden nicht Volbringen: des dú warheit giht. Es moͤhte niht beschrien Tanbur noch symphonien. Alle organisten Mit ir listen Kunden niht an dinen lobe Erzeigen, in were dannoch obe Ir melodie, ir wise Des wunsches von paradyse. Swer nu spil Haben wil Von der maget, Dú verjaget Hat die not Und den tot, Der bishar, Lange swar, Der si fro, Spreche also: Lob si dir Hin von mir, Kúnigin! Selden schrin! Sit din trost Hat erlost Alle die, Die noch hie Ir lebin Uf gewin Mit gedingen zů dir hant, Und sich an dich verlant. Den tů so, Das si fro Dort beliben sunder dro. Der geist, der alle sinne Enzúnden und erlúhten mag, Der helfe uns, kúniginne, Rehter sinne uf selden tag. Also swer an dich dinge, Ald dich von herzen minnen kan, Das den din helfe bringe Fúr den, der ende nie gewan. (_Nun folgen die Lieder, die in der Samml. der Minnesing. S. 32b. bis S. 35b. abgedruckt sind._) HER HEINRICH /von/ SAX. _Von diesem Dichter fehlt in der Samml. der Minnes. folgendes, in der Bremischen Handschrift mit I. bezeichnetes Gedicht._ I. Ich bitte úch, lieben gůten, Das ir vernement minen pin; Uch, werden hohgemůten, Die wiben holt von herzen sin, Und ouch úch, gůten frouwen, Das ir gerůchent mine not Dur úwer guͤte schouwen, Wie gar ich bin an froͤiden tot. Ein wib dú hat mich gebunden so, Das ich gar ane alle froͤide bin; Min lib můs eht iemerme sin unfro, Si troͤste bas minen senden sin. Si ist so gůt, Das mich min můt Gegen ir mit ganzen trúwen treit. Ir roter munt Hat mich verwunt, Des ist min ungemuͤte breit. Ir kel ist blank; Der min gedank Von ir eht niht gewenken mag. Des bin ich gar An froͤiden bar, Sin mache minen herzen tag. Min můt Und ouch gar das herze min Der suͤssen nien vergessen kan. Vil gůt Ist ouch dú liebe frouwe min; Ich bin ir egen dienestman. Mich hat verseret ir viel liehten ougen schin Mit minnen geschossen in das sende herze min. Wil si, so můs ich ane hoh gemuͤte leben; Dú here dú mag mir ouch wol hohe froͤide geben. Seht, als hat dú reine Vor allen wiben min gar gewalt, Die ich mit trúwen meine, Und habe ouch min heil an si gezalt. Sol mir wol gelingen, Das můs eht an ir genaden stan, Ich wil iemer singen, Und diene ir gerne uf lieben wan. Si hat mich gebunden so in ir bant, Das ich mus eht ir gevangen sin. Mich lat wol ir helferichú hant Us banden, wil eht dú frouwe min. Nu helfent mir wúnschen, ir werden man, Und ouch ir reinen gůten wib, Sit mich eht niht anders getroͤsten kan, Wan ir vil minneklicher lib, Das mich noh dú reine troͤste bas: Das stet ir reinen guͤte wol, Sit ir ouch min herze nie vergas, Noch niemer vergessen sol. Ir umbevanc Mich schiede wol von sender not Mit armen blanc; Ich kuste ouch gerne ir múndel rot. Swas ich gesinge Das froͤit mich in herzen niht (Ich tanze, ich springe), E das mir lieb von ir geschiht. Vil we tůt mir, das ich die frouwen min So lange froͤmede; dast mir ze lanc. Mich froͤite bas ir vil liehter schin, Danne eht alder vogelline sanc. So wil ich doch den jungen singen, Was der sumer wunne hat; Dur das si tanzen und springen. Walt mit gruͤner varwe stat; Nachtegal Suͤssen schal Singet, der vil sanfte tůt; Meien blůt Hohen můt Git den vogellin úberal. Heide breit Wol bekleit Mit vil schonen blůmen lit. Sumer zit Vroͤide git; Davon suln wir sin gemeit. Der kle Den sne Von hinnen vertriben hat; Des suln wir alle Mit schalle Ouch in froͤiden wesen. Mit mir Sult ir Da dú gruͤne linde stat. Da suln wir reien Den Meien, Kleblumen lesen; Da wirt dú kurzeweile gůt; Dar kumt schoner frouwen vil; Da wirt maniger wol gemůt Und ouch sorgen vri. Ahy! Nu si Vil selig, swer mit froͤiden lebe. Sint fro! Lebt so, Das úch Got hoh gemuͤte gebe. Man sol Sich wol Mit froͤiden froͤwen der sumer zit; Si hat Den rat, Das si wol hoh gemuͤte git. Der dos Wirt gros, Da wir zů ein andern komen, Under der linden. Von kinden, Vil wol gemůt, Die schar Vil gar Da sind; das habe ich vernomen. Ir froͤlich singen, Ir springen Vil sanfte tůt. Froͤide und froͤiderich gemuͤte Suln wir diesen sumer han. Heide und anger schone in bluͤte, Da stent blůmen wolgetan. Uf der heide und in dem walde Singent kleinú vogellin Suͤsse stimme, manigvalde; Des suln wir in froͤiden sin. Nu seht, wie mange wunne Der sumer al der welte git, Me danne ich singen kunne. Was suͤsser wunne an ime lit! Er kan uns froͤide machen Der wunnekliche sumer gůt; Mit manigvalden sachen Git er der welte hohen můt. Dú tal, Dú val Den winter e sint gewesen, Da siht man ze ringen Uf dringen Kleblůmen vil. Nu, wol uf! wol uf! froͤwent úch der lieben zit, Dú vil manigen herzen dike sanfte tůt. Al min froͤide an einem reinen wibe lit, Dú mich dunket minneklich und gůt. Ich wil ouch mit iu tanzen und springen me, Swie mir in herzen niemer liep da von besche. Ich wil ouch ussen Fro gebaren zaller zit, Und innan tussen, Da min herze in sere lit. Solde aber ich geleben, Das dú liebe frouwe min Mir froͤide wolde geben, So wolde ich in froͤiden sin Innen und usse mit froͤlichem můte, Ob dú vil reine, dú here, dú gůte Mich wolde enbinden. Dú suͤsse, dú reine, Si ist wol gestellet, dú liebe, die ich da meine. Davon wil ich iemermer und ane wanc Dienen al die wile ich iemer lebe. Wurde mir ir minneklicher habedank, Das wer mir ein lieber funt, ein richú gebe. Si hat alleine Min fúr ellú wib gewalt, Die ich da meine; Ich han min heil an si gezalt. Mich mag ouch machen Ir suͤsser múndel rot In herzen lachen; Wil si ouch, ich bin an froͤiden tot. Dis tanzes ist nicht mere, Den ich von miner frouwen han gesungen. Wúnschet, das si noch min leit verkere. II. Vil suͤssú minne u. w. (_S. Samml. der Minnesing. S. 35b. bis S. 37a._) /der von/ GLIERS. _Vor der Zeile:_ Kunde ich mit fůgen minen muot (_in der Samml. der Minnesing. S._ 42) _steht in der Bremischen Handschrift folgendes:_ Ich klage mich vil leide, Die ich sender dol. Si gelichent mich der heide, Dú e stůnt blůmen vol, Und nu der ane lit Dú kalte winter zit: Alse mide ich froͤide, Der ich schoͤne pflag. Min herze stet mir oͤde, Das e gefúllet lag Vil maniger frier wal; Nu stet es wal chal. Dú leit klage ich, und eine schulde, Die ich doch ungerne dulde. Ich habe, seht, der Minne hulde Verlorn: dast ein not, Dú mich vil rot Und missevar vil ofte machet. Des min weinender schaden wachet, So jener slafet oder lachet, Der nie gewan sende sere. Noch klage ich mere: Mir hat ein wib Den tumben lib Aller froͤide in ahte braht. Das ist ein not, Das ich den tot Habe mir darumbe erdaht. Als ich das klage, Und irs sage, So ist es ir gar versmaht. Hie bedorft ich helfeklich gůtes rates zů, Wie ich getů, Das ich den můt, Lib und gůt Muge erbrechen gar von ir, Alde aber bas, Ane allen has, Muge bringen wol hin zir. Wil sich das wenden, Und niht enden, Seht, das muͤssen klagen wir, Ich und ein jegeslich siech sender man, Der mirs verban. Doch ist ir leider kleine, Die mir geraten kunden, Wan si alters eine, Dú mich hat gebunden. Ir lib ist alse reine; Si sol mich understunden Minnen, die ich da meine. Die mir des verbunden, Die muͤsse has Ane alles was Sich fuͤgen bas, Seht, umbe das Si kunnen niht wan niden. Ich bin in gram, Si mir alsam; An eren lam Ist gar ir nam; Ich sol si gerne miden. Mir tůt vil we, Das ich mich me Von inen klagen můs,[40] Danne es mir solde sin. Dem tiefen se Bevel ich e Min houbet und minen fůs, E ich der frouwen min Iemer guten hulden enbere; Mir were Gar der lib unmere, Gůt und alles das ich han. Wa wart ie man Von manigen dingen so betwungen? Het ich tusent gůter zungen, Ich kunde volle klagen niet, Wie mir geschiet Von senelichen sorgen Abent, sehent, und morgen. Hiebi wissent, dur das jar (Des ist vil war) Mir git du here Sorgen mere, Danne ich liebes nie gewan. Es ist ir ere, Das si kere Kumber, den ich von ir han. Minem můte Mag dú gůte Tůn mit lihten dingen wol. Mich hat ir růte In solher hůte, Das ichs iemer minnen sol. Were ich der sinne, das ich mich Enstunde gůtes iht, So hete ich liebe mir getan. Swer mich des fraget, dem sage ich Ein wort und anders nicht: Ich han dur si untat gelan. Des můs ich singen Und ringen, Wan ich si iemer minnen wil. Ich můs dingen Uf gedingen, Wan si ist der froͤiden zil, Der ich beginne, Unz ich inne Wirde froͤide: die hat si. Mich tůt ir minne Valscher sinne Wendig, und wandels fri; Ich můs dur si unstete lan. Ich getar von ir gewenken niht; Swie si mir tůt, Ich heis es wol getan; Des sols ir guͤte an mir began. Swie mir wol oder we beschiht, Ich heis es gůt; Ich můs in ir gebotte stan. Ob si mich twinget so, Das ich von herzen fro Werden niemer mag; So klage ich manigen tag, Den ich in wane, Froͤiden ane Han gesungen, Und mich jungen Tů gar alden. Dú min walden Wil unwert, Das ist ein ungenedig leit. Het si min doch dekeinen gert, Min klage wer niht so breit. Swer minen dienst wil ane dank, Der můs min gar geweldig sin; Ich tůn im doch mit willen krank, (Das wirt wol an dem ende schin) An eineg si, die herzeliebe frouwe min. Alsus klage ich min not Mit sange unz an den tot, Alsam der elbes tůt, Der keret sinen můt Ze suͤssem sange, E (dest lange) E er erwende. Solker mende Můs ich dingen, Suͤsse singen Und ringen, Als ein lib, Der sich des todes wol versiht. Si selig wib, Warumbe lihtert si mirs niht? Swenne ich erstirbe, so hat si Velorn ein dienstman, Der ir mit dienste ie was bi; Das wolde si nie vergůt enpfan; Ich liesse es sin, wolde sis noch vúr liebe han. Moͤhte ich die welt betwingen gar, Als e Rome Julius betwank, Ich were doch iemer froͤidebar, Si eine spreche habedank. Ich wolde nicht ein keiser sin, Das ich die lieben frouwen min Gesehe niemer zallen tagen; Sone wolde ich niht der krone tragen. Ist es niht kleine, Das ich si meine; Si ist alles das ich bin, Lib und sin. Ich wolde ins riches ahte sin, Und vallen in des babstes ban, Das ich der lieben frouwen min Solde heissen werder man. Wurde das ein wares wort, So were mir truren unbekort, So wolde ich niht min suͤsses leben Umbe alder welte wúnsche geben, In selken sachen Muͤste ich lachen Ellú minen lieben jar, Und wurde es war. Doch bin ich uf gedingen fro; Unz ich gedinge, so lebe ich ho, Und wil mich niemer des verkunnen, Sine sul mir ir minne gunnen. Ja enbin ich ein heiden! So bescheiden Ist ir minneklicher lib. Nu troͤste mich, das beste wib, Mit dinen lichten ougen, Das ich erkenne tougen, Ob mich din sendebernder suͤsser munt Mit gruͤsse welle tůn gesunt. * * * * * Si prisent alle sunder strit Den sumer mit den blůmen rot, Und hant des winters ane strit; Si jehent, er habe gemachet tot Vil vogelline in siner zit; Swas ir genas, das was mit not. Nu ist der winter alse kalt Von uns gescheiden, sihe ich wol. Gerichet loubes ist der walt, Vil suͤssen sanges ist er vol. Mit blůmen varwen mannicvalt Du heide stet als si da sol. Ist ieman der an herzeleit Lebt, was der froͤiden siht! Sich hant dú zit so wol geleit, Das aldú welt genaden giht. Min trome Gote sin geseit, Ich wenne dest an mir en wiht. Was singe ich tumber von der zit, Dú mir so kleine froͤide git? Mir sint die blůmen und der kle Alsam der rife und ouch der sne; Geliche liebe tůnt si mir. Sich, Minne, das habe ich von dir! Wer ich ein ungeduldig man, So meniger, der nicht liden kan, Ich were vor mengen jaren tot. Sus lide ich kumberliche not Mit zúhten, und tůn das so, Das ich an dem ende werde vro. Nu wil ich klagen minú leit, Not, und al die swere, die ich han. Mir wart von Minnen vorgeseit, Wie si habe verderbet mengen man, Den si mit keften úberlůt, Und das ir, weis Got! niemen tůt So rehte, der mit selekeit Von ir gescheide ane herzeleit. Der Minne dienen, ist ein not, Die man wunder kume tragen mag. Durh si leidet maniger tot, Der ir doch mit herze trúwe pflag, Sam Tristan (der mich rúwen můs, Swie mir der rúwe niemer bůs Werde), sam tet Pyramus, Und ouch der kúsche Ypolitus. Was hulfen alle die gezelt, Die noh ie der Minne swert erslůg? Es war so maniger erwelter helt, Das ich můt uf Minne nie getrůg, Und ich mich tumben des bewag, Ine wolde niemer ganzen tag Minnen dienstes sin gereit. Nu stet es anders: dest mir leit! Ich swimme an ein ze weres zil, Und halde ein gar verlornes spil; Fúr reht geschiht mir gross gewalt: Des ist min rúwe manicvalt. Ine bin so alt der jare niht, So man mih gra des hares siht. Mir ist der můt verseret so, Das man mich niemer rehte fro Gebaren siht. Wan sam der tůt, Der niht erwern mag sin gůt Ane flehen, wan fúre ims hin; Der lachet herus und grinet hinin: Alse selker smiere siht man vil Von minem munde sunders herzen gir. Ich tůn iu des ich niht enwil, Und swas ich herze froͤide enbir. Minne, das hastu getan! Dune woltest mich erlan, Ich enmuͤse haben wan, Da es niemer kan vervan. Ich han verkunnet trostes mich; Gedinges bin ich worden arn. Swer iemer muge, der troͤste sich; Ich můs ze Truͤbenhusen varn! Da erkennent alle min gemach! Min beste rat ist we und ach. Welch brůder mort er an mir rach, Der mich in disen kumber trach? Das dú Minne! Das si si Von mir verwasin iemer me! Wan lie si mich ir dienstes vri, Als ich doch was gewesen e Minú jar an disú zit! Es ist ein jemerlicher strit, Der niht anders trostes git, Wan danne an dem ende tot gelit. Nu bit ich Got, das er min not Bedenke, das ich niht den tot Genem dur alse selche tat. Mir selben wil ich einen rat Geben (het ichs e getan, Ich hete noch ze liebe wan): Das ist, sit ich bekumbert bin, Das ich den lib und ouch den sin Twinge; swer das beste tůt, Und niht ze valsche stet sin můt, Das ich des neme gůte war, Und, als er vert, das ich so var. Und tůn ich das, so weis ich wol, Das mir gelinget, swar ich wil. Warumbe niht? wand es so sol; Wol tůnder lúte ist niht ze vil. Wes entgulte ich armer dan, Wirde ich ein reht tůnder man? Ich sol von schulden hulde han. Doch ist es, leider! so gewant, Das menger mit vil gůter tat Heiles lon noch nie bevant; Und iender gut gelúke hat, Dem dú schande hulde giht. O we, das das nieman siht, Alde es so rehte vil geschiht. Seldebern, den heil verbirt, Dem ie sin trúwe zuht gebar. Mengem ungelonet wirt, Des lib noch ie was schandenbar. Das zeget manigen gůten můt. Owe, so geschiht dem gůt, Der niemer rehte wol getůt. Doch rate ich eime gutem man, Er habe sich nit sere daran. Wir muͤssen doch von schulden jehen, Und han ouch selbe wol gesehen, Swer sin ding reht anevie, Das es im dike wol ergie. Wan vindet liehte der ein teil, Dien niemer wil gevolgen heil, So hilfet si doch zaller stunt, Swanne sprichet al der welte munt: Owe, das mit gůter tat Der man niht gelúkes hat! Minne, dir si vor geseit, Wie heil, gelúke, selde tůt, La dir iemer wesen leit, Soldest iender han behůt. Sit ane dich niemen si gemeit Noch wesen mac, so sol din můt[41] Dien besten lones sin gereit, Und niht den andern alse gůt. An dine genade wil ich mich Ergeben, und si alles hin, Swa du ie gesundest dich. Vergib mir minen argen sin Und ouch dú wort! La den gerich! Ich weis wol, das ich schuldig bin. Swas du gebútest, das wil ich Leisten iemer uf gewin. Von dir ensol ich noch enmac Noch ouch enwil! das ist eht war. Ich han enstanden, das din slag Tůt kindes houbet grawú har Halden; des ich mich bewag, Ine wolde niemer minú jar Dir gedienen ganzen tag. Das rúwet mich, ich bin es clar. Daran gedenke! des ist zit. Ein man sol lassen sinen strit Wider den (dest ere getan), Der sine wer het gar verlan. Ein man ist tusent manne her, Die alle wen sin ane wer. Alsus si ouch min wer verlan. Ich wil zeinr andere rede van. Ich mag ouch der vergessen nicht, Von der mir disú not geschiht; Das ist dú liebe frouwe min, Von der sol nu dú rede sin. Kunde ich mit fůgen minen můt u. w. _S. Sammlung von Minnesing. Th. I. S. 42._ HER ŮLRICH /von/ GUTENBURG. _Vor dem Liede, das in der Samml. von Minnesingern abgedruckt ist, steht in der Bremischen Handschrift folgendes Gedicht:_ Zedienest ir! von der ich han Ein leben mit ringem můte, Als ich nu lange han getan; Und gan es mir dú gůte, Dú mir tůt das herze min Vil menger sorgen lere, So wirt an mime sange schin Der winter, noch dehein swere. Ich wil si flehen unz ich lebe, Das si mir froͤide gunne, Und si mir lon nach heile gebe. Si ist min sumer wunne; Si seiget blůmen und kle In mines herzen anger: Des můs ich sin, swies mir erge, Vil richer froͤiden swanger. Ir guͤte mich vil lútzel lat Dekeinen kumber muͤgen. Der schin, der von ir ougen gat, Der tůt mich schone bluͤgen, Alsam der heisse sunne tůt Die boume in dem touwe. Sus senftet mir den sweren můt Von tage ze tage min frouwe. Ir schoner grůs, ir milter segen, Mit eime senfte nigen, Das tůt mir ein meien regen Rehte an das herze sigen. Des ist mir sanfter danne bas. E mich verbere, sehent, das, Ich trůg e alder welte has. Er muͤget sich, swer mirs erban. Ich si ir nie so froͤmde man, Ich erdringe ir mere lones an! Sol ich dekeine wile leben, Mir wirt von ir vil lihte geben, Darnach ein keiser moͤhte streben. Das si mir underwilen tůt, Das duhte ein andern man vil gůt; Wan das doch hoher wil min můt, Dem ich geziehen nienen mag. Nu fúrhte ich eht der Minnen slag. Ich erkennen nu vil mangen tag; Er tůt mir leides dike vil. Doch were ich gerne hin an das zil, Da si da sol und lonen wil. Nu, wol hin! Es můs eht sin, Und stige uf, das herze min! Ich wene, ich iht engelte din, Swenne ir zerehte wirdet schin, Das ich lide disen pin Von diner kur und diner bet, Und ie mit zuhte schone tet An widerwanc, Sit mich erranc Ir minnen swanc In ir getwanc. Nu ist ze lanc Ir habedanc. Das tůt mich kranc, Des han ich mengen ungedanc, Das lenget mir die kurzen tage, Und núwent mir die alten klage, Von der ich wande sin erlost. Nu wil ich noch ir genaden trost Betten, als ich han getan. Ze heile muͤsse es mir ergan! In enwil ir niemer abe gestan. Doch troͤste mich min tumber wan, Ein gůt gedinge, den ich han Zer tugenden, der si vil begat, Das si mich lihte niht enlat Us ir gewalt. Disen winter kalt So ist bestalt, Ich wurdes alt Und sorgen balt Und doch versalt Ze manicvalt Und were verlorn swar es noch galt. Das swahte sere minen můt. Nu růche ich, swas si mir getůt, So lasse ich niemer minen strit. Was ob si in scheidet an der zit? Si sol es lan Understan Mit eteslichen dingen: Das ist min rat. Als es mir stat, So enmac ir niht gelingen. Swie si behabe an mir den sige, So wissent, das ich tot gelige. Des war, si sol Gedenken wol, Das es ir niht enzeme, Ob si min leben, Der ichs han ergeben An ir genade, neme; Si můs es iemer súnde han. Des sol dú gůte mich erlan, Dú mac sin Gewaltig min: Dest reht; ich bin ir eigen Nu vil lange, Swie es ergange, Und ir gezeigen. Des solt ich wol gewinnen fromen. Dú gůte, dú mir hat benomen Minen sin, Der ich bin Undertan, Si růret mich an minen alten ban, Den můs ich aber núwen. Ich hupf ir uf der verte nach; Mich leit ir suͤssen ougen schach, Swar si wil. Doch hoͤre ich vil Von frúnden und von magen, Warumbe ich schine, In dirre pine. Es enmac mich niht betragen, Die wile ich weis in ir gewalt Mines herzen trost so manicvalt. Der ich pflag Mengen tag, Wie solde ich si verlassen? Er irret sich, Swer iemer mich Darumbe wil verwassen. Er schiede e Musel in den Rin, E er von ir das herze min Gar enbúnde. Es ist in súnde, Die mir niht geloubent. Der ougen blic Mich vil dic Miner sinne roubent, Die fúrhte ich als den donrslag, Dem ich entwenken niene mag. Ob ich die schoͤnen mac gesehen In eime jare, So enkan mir gůtes niht geschehen Vor valscher luͤte vare; Die nement des war, Ob mir iht liebes widervar. Es ist ein wunder, das ich trage So kumberliche swere. Alse dike so si miner klage Mit genediklicher mere Antwúrte git, So froͤit den toren zaller zit. Mit gůten sitten Ich wil si aber und iemer bitten: Frouwe, habe genade min! Das zimt wol diner guͤte. La mich ir iemer einen sin, Der diner eren huͤte, Als ich ie tet, Und das niemer fůs getret Us dime lobe, Ich gelige under oder obe. Si endarf niht merken, das ich strebe Nach mines leides ende. Ich můs es tůn die wile ich lebe. Han ich es misswende, Des enmag ich niet. Min herze nie von ir geschiet, Noch niemer wil, Es gelde lútzel oder vil. Nieman darf des wunder nemen, Das si mich hat gebunden. Ich enmac ir kreften niht gestemen; So ist si obe, so bin ich unden. Swas ich nu tůn, Si hat bejaget an mir den růn, Ich můs ir jehen. Nu wol eht doch! Es ist noch Ie beschehen. Alexander der betwanc Dú lant von grosser krefte; Doch můste er sunder sinen danc Der Minne meisterschefte Sin undertan, Umb eine frouwen wolgetan, Die er erkos. Er enwart ouch nieme sigelos. In eime wilden walde er sach Sines herzen kúniginne: Des muͤse er liden ungemach; Er hete sine sinne Vil nach verlorn. Das ich die schonen han erkorn Ze mime leben, Des wirt mir lihte ein lon gegeben. Nu wil ich aber bitten Die gůten, als ich kan, Dú mir mit schonen sitten Und mir mit zúhten angewan Von erst das herze min, Das si sich bedenke noch, Und rehter dinge pflege, Und minen dienst doch Nach gutem willen wege, Und mich ir lasse sin Gereit unz ich nu lebe, Das ich niemer, swie es erge, Dag von ir gestrebe, Und das iemer me Mine not und disen pin Den ich nu lange dol, Mit zúhten schone trage. Des war joch tůt si wol, Si endet mine klage, Und wirt ouch verre schin Ir guͤte und ir mange tugent, Der vil verborgen wurde, Solde ich verslissen mine jugent Under dirre sweren burde. Swenne si wil, ich bin gereit. Si gebe mir ein geleit Fúr kumber und fúr herzeleit, Das ich ir ere si bereit, Swar ich des landes iender kome, Mit allen minen sinnen. Des war, da wachset an ir frome, Lat si michs lon gewinnen. Ich enger niht grosser dinge zir, Wan trostes mime leide; Des han ich vil, swenne ich enbir Ir suͤsser ougenweide. Nu seht, ob es ein fůge si, Swer mir die verteile. Ich solde ir ofte wesen bi, Wer es an mime heile. Min leben wirt muͤlich und sur, Sol ich si lange miden. Das Floris muͤse durch Planschiflur So grossen kumber liden, Das enwas ein michel kumber niet, Wan si gros ungeverte schiet, Als es der alte heiden riet: Si wart vil verre úber mer gesant, Des můst er in mangú froͤmdú lant, Da er si in eime turne vant Von gůten listen wol behůt, Da waget er leben und gůt, Des gewan er sit vil hohen můt. Das troͤstet mich, und tůt mir wol, Von minem kumber, den ich dol: Es geschiht gar swas geschehen sol. Si sol wol wissen ane wan, Swies mir darumbe sol ergan, Wer si versendet z Endian, Da were min varn vil bereit, Das mer das lant und búrge treit, Als rehte als ich si han erkant. Swer mir nu leidet disú bant, Der súndet sich und ert den sant. Er kerte den Rin e in den Pfat, E ich si liesse, dú mich hat Betwungen, und doch schone stat Von ir min herze, swies ergat. Es duhte mich ein missetat, Ob ich schiede alsus dervon. Si ist miner trúwen wol gewon, Unde weis si gar. Swar ich var, So můs ich dar Nemen war, Swenne ich getar Vor einer schar Ze nide gar; Vor der so můs ich denken bar, Und huͤten mich doch alle tage Vil sere vor ir zungen slage Und vor ir unrekante spehe. Doch wil ich, das si sehe Was mir geschehe, Und wil dienen uf ir has. Wolde si noch gelouben bas, Das ich von ir niene wil, Das were mir ein senftes spil. Mines kumbers dest ze vil: Was hilfet das, ob ich es hil? Jo hat si mines lones zil Gesetzet im wol tusent jar. Ich můs verderben, des ist war! Min arbeit Mich niht fúr treit; Mir ist verseit Darnach ich streit; Min herzeleit, Das ist ze breit, Das ich e leit; Min lon, der ist noch unbereit. Ich wene wol, mir si ze gach. Si giht alrerst wan si dernach Und versaget mir in spotes wis. Des war, des hat si kleinen pris, Das si mir git ze lone spot: Si můs es iemer fúrhten Got. Swas si mir tůt Dast alles gůt. Ich enmag ir niht entwenken, Als es mir stat. Doch swies ergat, So solte si gedenken, Das es guͤte niene zimt, Das si mir gewerb und fůge nimt. Si sprichet dike, Das ich erschrike, Froͤmdú wort von schimpfe; Si tůt verdrert Swes si gert Vor den lúten mit gelimpfe. Ich enmag mich schiere niht enstan, Wan ich der sinne niene han Bi mir gar; Swar ich var, So můs ich in ir lassen. Des wirt wol schin, Swenne ich den min Guten morgen an der strassen[42] Den lúten búte gegen der naht. Ich ziere die zit gar ungewaht. Es ist niht wunder, Das ich sunder Minen danc si mide, Der ougen schin Den kumber min, Den ich nu lange lide, Mit einem blike tůt verselt. Ich han mir si vil rehte erwelt; Ir vert mit der frouwen Sir de la Roschi Bise, Die gesach nieman, Er schiede dan Vro, riche, und wise. Ich wene wol, ir si alsam. Wer moͤhte ir danne wesen gram? Ich wil iu minen willen sagen: Mac ich der gůten minne Mit mime dienste niht bejagen, Das ich niemer die sinne Noch minen lib Bekere an dekein ander wib. Swie ich mich erhol, Der gedinge tůt mir also wol, Das ich wol weis, das si mir gan Zedienen umb ir hulde. Gewinne ich niht mere dran, Ich wil si der schulde Niht angehaben. Swer mir ze rehte solde staben Des einen eit, Ich swuͤre wol, es were ir leit, Sit ich der selde niene habe Das si mir sanfte lone. Ich enwil doch niht wesen abe, Ich werde enbunden schone Als ichs ger. Ich můs iemer wesen der, Der umbe ir heil Ir treit ein schones leben veil. Turius, der wart sanfte erlost Von kumberlichen pine; Das was sines herzen sunder trost, Das er lag dur Lavine So schone tot; Der endet schiere sine not In eime tage, Die ich nu mange jare trage. Ich weis wol, soltes sin An dem gelúke min. Ir guͤte, dú ist so manicvalt, Si tete mich noch froͤiden balt. Ich enwas niht selden los, Do ich si mir erkos In disem userkornen don Uf gůten riche schonen lon. Jedoch swie es mir erge, So můs si iemer me Nach Gote sin min anebet,[43] Wan si niht wan gůt getet. Ich ergibe mich und enbar An ir genade gar, Das si mir (darnach ich strebe) Ein wunnekliches ende gebe. II. Ich horte ein merlikin wol singen u. w. (_S. Samml. von Minnesing. S. 48._) SCHENK ŮLRICH /von/ WINTERSTETEN. _Vor der aus der Mitte herausgerissenen Strophe, womit sich die Lieder dieses Dichters in der Samml. von Minnesing. anfangen, steht in der Bremischen Handschrift folgendes, für dessen Vertheilung unter_ VIII. _Numern der Herausgeber verantwortlich ist (denn in der Handschrift läuft alles in Einem fort), ohne jedoch auf seiner Vertheilung zu bestehen._ I. Uf lieben wan Ich alles gan Der schonen, under ougen. An allen wank Ist min gedank Bi ir, dast ane lougen. Nu dinge ich doch, Das si mir noch Genade welle erzougen; Und wurde mir Ein grůs von ir[44] Mit minnebliken tougen, Seht, so wurde Mine burde Von mir also bar verjagt, Das ich tumber Minen kumber Hete viel schiere davon verklagt. Frowe Minne, Twinge ir sinne, Und ir herze, das si mir Mit ir willen Muͤsse stillen Sende not, die ich han von ir. Ich han Den wan, Der mich niht lat Von dir. Tů mir Nu selhen rat, Das mine Pine Wider dich Und herzen Smerzen Enden sich. Frouwe, din lachen Das mehte mir machen Der froͤiden vil, swachen Die not, Von der ich wachen Můs dike dien sachen, Davon min herze můs krachen. Der tot Were lihte (Ob ich die bihte Hete getan) mir besser noch vil, Danne ich were Lange in swere, Und ich niht kunde wissen das zil; Wande ich lange Leitlich blange, Darzů súftebernde klage Solde miden. Ich můs liden Disen kumber alle tage. Nu wol! Ich sol Vil gerne han Dur dich, Swas mich Mag not bestan. Nieman kan min gemuͤte So gar betwingen. Kúniginne, Hilf darinne Minem sinne, E das ich tumber wuͤte. La mir gelingen, Troͤsterinne! Sit ich brinne In diner minne, Als in der gluͤte Ich mich verbruͤte. Wil mir niht din roter munt Und ouch din guͤte (Die Got behuͤte!) Tůn ein lieplich kússen kunt, So ist min swere Klagebere Minen frúnden und ouch mir. Ich můs sterben, Ald erwerben Froͤideberndes heil an ir. Tůt si Mich fri Von selher not, Das ist Ein list Mir fúr den tot. Vil suͤsse, Buͤsse Mir den pin. Du solt Mir holt Von schulden sin. Wan ich dich meine, Vil suͤsse, reine, Mit trúwen. Froͤide, erscheine Du mir, Das ich alleine Die swere iht beweine. Min wille der ist niht kleine Gegen dir; Davon kere, Dur din ere, Mir zegute minen sanc. Wil din hulde Min unschulde Erkennen, so ist min truren krank. Frouwe, ich kroͤne Dine schoͤne Sunderbar fúr ellú wib; Vor in allen Můs gevallen Mir din minneklicher lip. Nemt war, Wie gar Ir kúscher můt Vor schanden Banden Ist behůt. Si hat Den rat, Der froͤide birt, Swie er mir hernach kume wirt. Davon truret Und suret Mir der můt und ouch das leben. Junge und alde, Erteilent balde, Ob si mir helfe sule geben. Die frechen Sprechen Alle: ja. Des war, Min har Wirt anders gra. II. Sumers zit Uns git Ane widerstrit Vil der wunnen in dien landen wit. Kalder sne Tet e Kleinen vogelin we; Gar zergangen was der gruͤne kle; Davon gar Stůnt bar Liehter blůmen schar Der anger, unwunneklichen var. Seht, der hat Dú wat, Dú ime wol anstat, Von des liehten meien hant getat. Der kalde winter lanc Dú kleinen vogelin twanc, Darzů allen ir gesanc, Das ir hoher můt wart kranc: Des habe er undanc! Darzů der gruͤne walt Des argen rifen kalt Harte schedelich engalt, Wan sin loup das wart gevalt Vil ungezalt. Der vogellinen dos Und ir vil suͤsser kos Der ist also gros. Werst an froͤiden ir genos? Si sint sorgen blos. Also were ouch ich, Bedehte sich Ein wib dur mich. Die hat gegen mir ir gerich, Dast ungemenlich: Dis min klage, Die ich trage; Min herze stat in jamers wage. Dirre pin Můs sin, Leider! lange min, Wil si mir niht tůn helfe schin. Alsus hat min frouwe gůt Versenket minen můt, Das er, leider! ist unfrůt. Was dogt mir des meien blůt, Ob si niht entůt Durh mich ein kleine ding, Das si spreche: froͤlich spring! Ich wil lonen dir, nu sing! Frowe Minne, si des twing. Ane widerwing! Mine sinne, Minne, Die ouge ich dir. Verborgen Sorgen, Sich! das gist du mir, Wan ich han von ir Nicht me, Wan we, Sit minne mir gebot, Das ich kunne Unwunne Und seneliche not. Bit, ir mundel rot Vil suͤsse In gruͤsse Lache mich an; So ist sorgen vart Mir gar verspart, Von leide Ich scheide Senender man. Des war, mir wart Nie wib so zart. Mir were Kumber gar unmere, Swie ir munt, nach rosen wol gevar, Der swere Tete mich lere, Die ich han verborgen lange har. Uf so rehten lieben wan Wil ich froͤide han, Und můs min truren furder stan. Ich wil ane sorge leben, Nach dien froͤiden streben. Wil si mir hohgemuͤte geben, So gewinne ich froͤiden vil, Ob mir dú liebe wil Teilen ir minnespil, Nach der ich da harte kil Ane trostes zil. Si ist der minne ein bluͤndes zwi; Swa ich in dem lande si, So gedenke ich dike: Ahy! Solde ich ir nu wesen bi, Sorgen wurde ich fri. Ir blik Den strik Mir hat gerihtet der minne, des war, Darin Ich bin Gevallen gar an valschen var. Wil si, So ist vri Min lip von selhem bande. Ir jugende Tugende Erwelt hat, fúr die schande. Wan sol Vil wol Gegenden ir ze den besten in dem lande, Swer reht Erspeht Ir lip, und ouch ir kúsche wol erkande. La, frouwe, mich niht engelten, Das ich bin tumber sinne, Wan ich vergisse doch selten Ze gůte din; darinne Min můt Ist gůt, Swie tumb er si gegen dir, dast ane lougen. Nim war, Wie gar Ich dir ze dienste bin gebunden tougen. Swenne ich An dich Gedenke, so ist min sorgen gar verswunden; Darnach Wirt gach Ze den froͤiden mir, alda ze denselben stunden; Also Wirt fro Gar min herze und min gemuͤte. Si hat Den rat, Den man da heisset wibes guͤte. Ir ougen Vil tougen Mir blikent dur min herze. Ir lachen Kan machen Mir bitterliche smerze. Si wil Mich vil Nach uf den tot betwingen. Wil si Dabi Mir swere niht enringen, Son kan Nieman Gepruͤven wol min hoveliches singen. Nu wende Und ende Mine klage! La mir An dir Gelingen! Frouwe, Schouwe Enzit die not, E liebe Enkliebe Das herze min. Dú swere Were Min bitter tot. Vil suͤsse, Buͤsse Mir den pin! Nu sih An mich, Troͤsterinne! Din minne Die sinne Hat mir also hin genomen, Das ich ir gar Sten leider bar. Dur dich Wil ich Leben; darinne Beginne! Gewinne Der froͤiden mir la wider komen, Das truren schar Hin balde var, So wolde ich froͤlich singen Den kinden disen reigen, Tanzen, lachen, springen Bi pfaffen und bi leigen. Ich moͤhte, Toͤhte Mir min sanc, Noch mere han gemachet Von ir, Dú mir Tůt froͤide kranc, Und mine sinne swachet. Ich sage Die klage Dien frúnden min! Die mugen das alle schouwen, Das nie Vervie Min langer pin Gegen miner lieben frouwen. Nu wende, Vol ende Und swende Die not; Des war, ald ich verdirbe. Ich dulde Ane schulde Nach hulde Den tot, Ob ich iu niht erwirbe. Sol min singen Mir niht bringen Wol gelingen, Gůt gedingen, Ane twingen? Das lat úch erbarmen! Min trost ist kleine. Frouwe reine, Die ich meine. Froͤide erscheine Mir alleine! Troͤste mich vil armen! Got wolde, Ich solde An den blanken armen, Nach lone, Schone, Minnekliche, ganze naht erwarmen; So were Unmere Swere Mir, und wolde ouch von dien armen. Heya, nu hey! Geschiht es niht, So ist gar ein wiht Min froͤide, unde můs min herz enzwei. III. Nement war, Wie gar Was der meige vollen braht, Des wat Zergat, Die der sumer hat erdaht. Der sneit Sin kleit Beide uf berge und in dem tal, Da sanc Erklanc Der viel lieben nahtegal, Aller sorgen fri, Uf gruͤnem zwi. Ir můt Was gůt, Ze sange snel, Da bi wunnen spil; Si donde vil; Ir stimme dú was hel Und was froͤiden vol; Si sank so wol; Ir schal Ergal Al in den walt. Kleiner vogelin dos Der was so gros; Si waren froͤiden balt. Ir singen Kunde bringen Der welte hohen můt. Du ouwe Mit touwe Stat, leider! unbehůt. Der anger Niht langer Mag blůmen lieht getragen. Dú heide Stet leide; Des můs ich lerchen klagen. Dien kinden Bi linden Der schatte ist nu benomen. Dú kunnen Der wunnen Nu leider niht bekomen. Ir krenzel, Ir swenzel Die waren so gemeit. Der winder Hin hinder Si twinget, dast mir leit. Ich tumber! Den kumber Liese ich wol also sin, Gebe húre Mir stúre Min suͤsse troͤsterin, Dú wendet Und endet Wol mines herzen not. Nein, suͤsse, Das buͤsse Mit dinem munde rot. Din smieren Kan zieren Schone dich, vil selig wib. Din lachen Machen Kan wol senden siechen man. Din ougen Vil tougen Kunnen wol dur ganzen lip In herzen Smerzen Fuͤgen. Frowe, sich daran! Din jugende Mit tugende Hat so minneklichen schin; Ich kroͤne, Schoͤne, Dich fúr al des meien blůt. Ach, reine, Nu meine Mich, vil liebe frouwe min! Von leide Scheide, Troͤste minen senden můt! Und tůst du das, Deswar so wirt mir bas, Und swindet mein leit; Sit ich nie vergas, Swa man wibes guͤte mas, Diner werdekeit. Ich bin dir undertan, Und dabi sunder wan Dir ze dienste erborn. Du solt geniesen lan Mich, frouwe, das ich han Dich mir userkorn. Vor in allen Gevallen Můs mir din wiblich sin. Nu ahte Und trahte, Wie ich din eigen bin, Und lasse Die strasse Mir noch ze wunne zemen. Din ere Von sere Sol mich ze froͤiden nemen. Dú Minne Mir sinne Enzuket mit ungewinne; Est wunder Besunder, Behabe ich den lip darunder. Vil suͤsse, Das buͤsse, E das ich verderben muͤsse. Ich stirbe, Verdirbe, Ist das ich niht heil erwirbe. Sus můs ich in sorgen Vil dike worgen Den abent, den morgen Und ellú zit. Dú liebe, dú reine, Die ich da meine, Mir fuͤget den klagelichen strit. Ach, frouwe, gedenke! Die swere verkrenke, Sit ich mit dienste niht wenke Von dir! Dur wiplich ere, Mir leit verkere Mit fůge, nach hovelicher gir! Ach, frouwe, Din schouwe Gelichet den rosen im touwe, Din guͤte Der bluͤte Des meigen, und din gemuͤte. Nement war Gar Dar, Wie mich dú schone twinget, swar ich var! Min můt Gůt, Frůt Wirt an mir, ob si lobeliche tůt. Ich singe, Ich ringe Mit manigem dinge Nach lones stat. Dur trúwe, Gip núwe Mir froͤide, der ich dich ie bat. Nu lone Mir schone, Dur rehte wibes krone, Und wise Mich lise Ze froͤiden, sit ich dich prise. Mit willen Solt du mir stillen Die senden not und mine klage; So wurde Mir jamers burde Geringet, die ich da trage. Mirst ande, Das dir ze pfande Min herze stet so lange her; Das lasse, Nach Minnen masse, Mir ledig: dast min ger. Nu blike Mir dike (Das loͤset die minnen strike) Mit ougen Vil tougen, Und troͤste mich sunder lougen: Dú sint so klare, Das sprich ich zeware Vil offenbare, Und ist wol schin. Din lieht antlútze Fúr truren nútze; Das ist an dem gelouben min. Din munt, nach rosen Gevar, kan kosen Wol sunder losen Der tugende wort. Nu gruͤsse Mich, suͤsse, Mit suͤssem gruͤsse, So vinde ich miner froͤiden hort. Swer wunne Kunne Rehte spehen An wibe Libe Und ouch ir můt, Ir zúhte: Túhte Můs ir jehen. Vor schanden Banden Si ist wol behůt. Mit klůgen Fůgen Si ist erzogen, Nach eren Leren, Tugende rich. Ir wirde Girde Ist unbetrogen. Ir minne Sinne Hat si zúhteklich. Lop kan si verschulden wol, Davon man ir sprechen sol: Si ist tugende vol. Dú reine fruht, Ach, si ist so rehte gůt! Doch besweret si mir den můt; Dú froͤide hat von mir fluht. Minne, suͤsse trosterin, Tů mir diner helfe schin, Alder ich bin tot! Twinc die lieben alse mich, Oder es wirt ungemenlich. Ich lebe in sender not; Mich krenket, Versenket, Swie Minne min niht gedenket, E liebe Zerkliebe, Min herze gar zerstiebe. Ich bin verseret; Dú sorge mir meret, Der froͤiden gedinge si keret. Hindan Wil Minne verleiten Mit arebeiten Mich also froͤidenlosen man. Ich han nu lange Mit minem gesange Der froͤiden getrange Gevolget nach; Des ist dú Minne Min meisterinne, Und ist ir von mir gach. Nu singen, Nu singen! Dannoch harte erspringen, Den reigen, Den reigen, Pfaffen und leigen! Nu lasse, Nu lasse Uns reigen an der strasse! Die rifen, Die rifen Die went uns hie begrifen; Hoppen Und zoppen Ze der stuben, da wir vinden die. Gesungen, Gesprungen Wirt da bas danne hie. Schouwen Die frouwen! Die helfent uns den reigen tretten. Wunder Bi sunder Kumt ir dar ungebetten: Gůte, Gůte, Mit vil hohem můte; Gese, Gese, Darzů Agnese; Gisel -- Ein risel Hat si gemachet also glanz; Jútel -- Ein bútel Den bringet si an den tanz; Hille -- Vil stille Dú kumt geslichen zu zuns dar; Anne Kumt danne; So gros so wirt dú schar. Stolzen leigen, also tůt! Singent dis gedoͤne! Claren megde, ir lant niht abe, Ir trettent an den ring! Jederman neme in den můt Sine frouwen schoͤne! Jeder dirnen wirt ein knabe, Alsust ein jungeling. Lant den seiten Vor bereiten, Wie man da palliere. Swer niht langen Múge gedrangen, Der ge fúr die túr. Nach der gigen Sol er sigen. Swer es kunde wieren, Lassa wichen; Er sol slichen Schone in lobes kúr. Erwinden! Erwinden! Es wirt den kinden Ze lenge, ze lenge, Und ouch ze strenge. Verirret, Verirret Ist der seite erkirret. Nu hoͤren! Nu hoͤren! Er wil uns ertoͤren. Gesungen Den jungen Het ich wol me; was hulfe das? Swer gerne In lerne, Dem gelinge deste bas. Min herzen Von smerzen Wil mit den seiten rehte enzwei; Des wuͤfet Und ruͤfet Es lute: heja hey! IV. Swer die wunne Wol pruͤven kunne, Der si des gemant; Wan dú zit ist wunneklich gestalt. Wan mag schouwen An velt, an ouwen; Das ist mir bekant; Die sint komen us leide. Vogel singen Vil suͤsse erklingen Hoͤrt man úberal, Sit ir stimme dússet dur den walt. Wie gar schone In suͤssen done Schellet nahtegal Und lerche úber heide! Der anger lit An allen strit Mit blůmen wol bespreit; Der meie dise varwe git. Dú heide lachet, Und machet Maniger hande kleit; Das ir truren verswachet. Der boume blůt Dú ist so gůt, Und ouch das gruͤne gras, Das dien ougen sanfte tůt. Dem wit gevilde Rifen wilde Sint (swie vil der was) Und snewes unbilde. An disen stunden Sint gar enbunden Unden Und ouch oben berg und alle gruͤne tal. Noch ist min swere Gar súftebere; Were Dú zergangen, seht so wold ich singen. Ich můs in sorgen Vil mangen morgen Worgen, Sit ir munt mich niht entroͤstet úberal; Des lide ich kumber, Ich sender tumber, Krumber Not mich niht mag senelicher twingen. Von Minne Sinne Mir zerrinnen wil! Si hasset, Lasset Mich gar ane zil! Dú reine Meine Danne ein kleine Mich, Und stille Ir wille Wol bedehte sich; So wurde ich fro. Und keme es so, Das mir noch wurde ir trost; Seht, so stuͤnde min gemuͤte ho. Wil si mir swenden, Sorge wenden; So wurde ich erlost, Und muͤste min leit sich enden. Si, selig wib, Der nu min lib Ist lieblich undertan, Dú mag vil wol heissen leit vertrib. Si, reine frouwe, In liehter schouwe, Sol mir froͤide lan! Si gelichet rosen in touwe. Ich kroͤne, Schoͤne, Frouwe, dich! Du bist so minneklich! Din jugende Tugende Nietent sich, Und bist ouch froͤidenrich! Mit eren Meren Kanst du wol Din lob, mit wirde vol. Vil suͤsse, Buͤsse Sende dol, Sit ich dir dienen sol! Ich kúnde Súnde, Dú du tůst an mir, Sit das du mich búnde In selhe gir. Ich schine In pine: Das ist leider war Uf dú besten trúwen mine. Nu, geile, Heile Mir die wunde min; Von der sorge meile Wolde ich sin. Ich lide Nide Von dir sunderbar; Selig frouwe, die vermide, Und gib mir rat. Min herze hat Gedinge hin ze dir, Swie din guͤte mich in sorgen lat. Ich moͤhte ersterben, Sol min werben Niht erschiessen mir, Und in leide verderben. Es ist ein not, Sol ich den tot Alsus verdienet han, Sit die Minne truren mir gebot. Dú Minne stoͤret Und toͤret Mich an allen wan, Sit das si mich niht enhoͤret. Es ist ein wunder, Sol ich bisunder Under Minen danc verderben. Seht, das můs ich klagen. Ach, frouwe, scheide Von seneden leide Beide Mir den můt und alle mine sinne; Sit ich erschrike, So dine blike Dike Mir ein minnekliches lachen went versagen, Und ich gedenke: Ach, sender Schenke, Wenke Niht an dienste, so bejagest du minne. Durh ere Kere Noch von sere Mir Gemuͤte! Guͤte Wiblich niht enbir, Und mache, Lache Sorge swache! Ahy, Min burde Wurde Lihter vil dabi. Vil reine fruht, Dur dine zuht La mich in froͤiden sin; So hat ellú sorge von mir fluht. Din munt, nach roͤte Var, von noͤte Neme das herze min, E di Minne mich ertoͤte. Nu sich darzu, (Es niht ze frů) Vil reine ein selig wib, Alder in weis niht was ich sender tů. Ach Got, wie lange Selke plange Hat min sender lip! Nu hilf, das dú zergange! Nement war Gar Dar, War Mir Das herze meine Den muͤt, Wie kleine Min guͤt Mich tůt Behůt, Sit ich liden Můs also langes niden Von ir. Ir has Las Bas Das herze min unmeret Dabi, Und sweret Sam bli, Swie vri Ich si. Ir gemuͤte Hat niht guͤte Gegen mir. Nu ist min Sin Hin In Senelichen dingen, (O we!) Sit bringen Mag kle Niht me, Als e, Selche wunne, Davon mir truren kunne Zergan. Min strit Git Nit, Sit Das ich nach ir minne So ranc, Und sinne, Betwanc. Ir danc Ist kranc Al dar under Gegen mir, sunder Wan. Minneklichú reine, Nu sich, Und meine Du mich! Sit ich An dich Sinne kere, Du gib mir suͤsse lere Und rat! Lat si mich in kumber Bestan, Ich tumber Můs lan Den wan; Ich han Grossen smerzen, Den si in herzen Mir lat. Ach, ich tore! Sit ir ore Niht enpfahet Und versmahet Minen sanc. Dú vil schoͤne Mine doͤne Hoͤret kume. Ich versume Manigen danc; Sit ir ougen Nicht wen ougen Mir ein smieren Und ein lieblich zwieren; Davon Můs ich erben Ein verderben. In den sinne Ich bin minne Niht gewon. Ich trage Die klage Vil minneklich, Swie kleine Dú reine Mir froͤide git. Gůt, Můt Túret mir, Und herzen gir. Swer Der Niht enhat, Das gros unrat. Wie sol min herze Fro bestan, Sol mir der smerze Niht zergan, Und mir niemer froͤide gelan? Sol ich den kumber iemer han, So lebe ich gar In sorgen schar. Sol ich verderben Von der tat, Das mich min werben Niht vervat; Git mir Minne vil kleinen rat: Min můt darinnen trurig stat, Und ist min leit Unmassen breit. Ich bin ane Lieben wane. Minnen drúke, Dast ein ungelúke An mir. Ich gedinge, Das si bringe Mir noch wene, Trost erkenne Bas an ir. Wie gezeme, Das si neme Mich in hulde (Sit ich schulde Niene trage), Und si spreche, Was si reche, Dú vil klůge, Das si fůge Mir versage! Got wolde, Solde Ir múndel rot Mich erlan Herzlicher not! Minne In sinne Mir gebot, Das ich han Kumber uf den tot. Frouwe, swache Mir dú leit, Und mache Mir froͤide breit! Von der sache Wirt ich gemeit; Und wirt mir heil, So bin ich geil. Gunne Wunne Mir, dur zuht; Sost von mir ellú ungenuht. Lasse Masse, Reine fruht, Mir; Zu dir Hat min herze fluht. Trut du, setze Mich us klage, Und ergetze Mich alle tage, Und letze Mir sorgen wage. Und kumt es so, Ich wurde fro. Supfe, Gupfe Leit hindan! Wise Mich lise Uf minnen ban, Sit ich noh froͤide nie gewan; So wirt min můt Unmassen gůt. Swinde Embinde Mir den strik! Loͤse Und oͤse Den selben rik, Den mir tůt diner ougen blik. Do ich dich sach, Do schrei ich ach. Lieb an ende,[45] Sorge wende Mir vil armen; Wan erbarmen Zimt dir wol. Davon leite (Niht enbeite) Mich von swere; Gerne ich were Froͤiden vol. Swa quale Nimt wale, Da wirt man gra. Nie Die Pine min sendes herz verlie. Tů, frouwe, Sorgen mir noh bůs. Vil gerne ich schouwe Dinen grůs. Unz uf den fůs Dir nigen můs,[46] Vil selig wib, Min sender lip. Sit ich dich prise, Frouwe gůt, Von leide wise Mir den můt. Vor sorgen flůt Bin ich behůt, Und wirt mir schin Dú helfe din. Gerne ich sunge Me, und lunge Dien, die singent Und bringent Disen sanc, Durh ir ere Fur min lere Werdent hoͤne; Dis gedoͤne Ist in zelanc. Ich gedinge, Der ich singe, Das si lerne Doch vil gerne Disen tanz. Dú vil gůte, Wol gemůte, In ir jugende Hat an tugende Lobes kranz. Wol uf, ir kint, Sint Fro! So Můs Bůs Sorgen sin. Truren var hin! Sin, Můt Tůt Geil Heil Werden schin. Wa ist nu Ůt, Und Gůt, Und tůt Uns sorgen bar? Júte und Hille Und Wille, Stille Koment dar! Springent froͤlich an den tanz! Húre ist der sumer glanz, Da wirt dú froͤide ganz, Man siht da manigen kranz. Frouwen, nu singent, Und dringent, Und springent Húbsche trítte! Rihtent ze minne Die sinne Darinne Mit gůten sitte! Pfaffen, leigen, trettent an, Dien Got der selden gan. Er ist gar ein selig man, Der mit dien lúten kan. Under dien linden Bi húbschen kinden Sorge můs verswinden. Lachen Machen Kunnen, Wunnen Wol dú kint. Eren den meien! Singent und reien! Ir sult úch zwien, Heze, Meze, Nese, Gese, Goͤtelin! Ich wil hoͤren, es ist zit. Ich han der lúte nit, Wan des reien ist ze vil; Des ich erwinden wil. Ir sint muͤde, dunket mich, Es ist ungemenlich. Schrient alle: heja! hei! Nu ist der seite enzwei. V. Minne twinget mich Mit aller kraft, das ich Aber singe Von der frouwen min, Die ich minnen můs. Wil si, so mag ir grůs Machen ringe Mir den pin. Minne, wilt du mir, Nach mines herzen gir, Kumber wenden? Ach, wan keme es so! Der ich dienen sol, Dú mac mir harte wol -- -- -- --[47] Fúr die grosse dro. Minne mac den man, Den si des vil wol gan, Trost erzeigen, Dem sis willeklichen tůt. Davon kapfe ich dar. Nu nimet si min niht war; Si wil neigen Mir den můt. Minne, tůs, durh zuht, Und twing die reine fruht, Das si meine Mich uf herzelieben trost! Ich bin ane wer; Ir kraft ist mir ein her. Ob ich seine Wirde erlost. Minne ist so gestalt, Und so manicvalt, Si, si, mich machet alt; Dazů bin ich gezalt Von ir schulden. Si tůt mir so we! Minne, hilf enzit, Sit mir sorge nit Gar ane widerstrit Nahe dem herzen lit. Ich můs dulden Sende klage. Minne, tů mir schin, Dur die fůge din, (Sul ich din eigen sin) Froͤide dem herzen min Eteswenne, Das mir leit zerge. Minne, sit das ich dol Grosser sorgen zol, Mache mich froͤiden vol, Sit ich so rehte wol Leit erkenne Manige tage. Minne, hilf enzit! Min froͤide nider lit Nu vil lange, Sit du mich niht troͤsten wilt. Ich bin unerlost! Ich habe uf dinen trost Mit gesange Herzeleit! Minne, tů min war, Oder ich sten froͤidenbar Iemer mere, Swa ich in dien landen bin. Nu gedenke an mich, Und troͤste minneklich, Durh din ere, Mir den sin! VI. Ach, herzeliebe Minne, Nim war, Wie gar Mine sinne Stellent uf die gewinne, Das mir froͤide niht zerrinne. Solde ich die minneklichen Frouwen Schouwen Tougelichen, Sorge mir muͤste entwichen, Und froͤide mich herzeklichen. Ich vil tumber Kumber Můs liden; Miden Wil mich der froͤiden gemuͤte. Lieb, nu scheide Sorg und leide, Beide, Von mir din guͤte! Sit ich singe, Ringe Mir swere! Lere Froͤiden bin ich zaller stunde; Davon lache, Sorge mir swache, Mache Froͤide mir kunde! Wa sol ich liebe nu vinden, Sit mir Von dir Froͤide wil swinden? Lieb, du solt mich enbinden! Daran solt du niht erwinden! Noch gib mir froͤiden lere Lieplich, Sit ich Dur din ere Sanc singe, swar ich kere; Scheide mich von herzen sere! Schoͤne Doͤne Singe ich dir gerne. Lerne, Frouwe, den sanc, die ich kroͤne. Swinde Enbinde, Mich! an den herzen Smerzen Lide ich von kinde. Trut, la mich min gemuͤte Ougen Tougen Diner guͤte, E das ich sender wuͤte. Minne, mich davor behuͤte! Sol mir din suͤsse suren, Min můt Der tůt Niht wan truren. Bi selken nachgeburen Mag ich langer niht geturen. Davon wende, Swende Mir sorge! Borge, Frouwe, mir lieblich vor swere. Dine blike Mident mich dike. Schrike Sint mir gevere. Owe waffen! Strafen Ich dulde. Schulde Machet mir niht, wan dú Minne. Frouwe, sweine Die not alleine! Meine Noch mine sinne! Trut, minneklich und reine, vil suͤsse, Gar seldenrich, ob din guͤte mich gruͤsse! Io bin ich tot, Sol ich lieb niht erwerben! Es ist ein not, Sul ich alsus verderben. VII. Ouge mir, Minne, Gewinne! Nicht sinne Mir swache! Rose in dem touwe, Nu schouwe Mich, frouwe, Und lache! Vor ungemuͤte Behuͤte Din guͤte Mir sinne! La mir gelingen An dingen, Dú bringen Gewinne! Selig si din roter munt! Solt ich den kússen tusent stunt, Ahi! So wer ich von sender not; Sus bin ich an froͤiden tot, Owi! Tugentrichú, reinú fruht, Ir sunt ougen alle zuht An mir! Ich wolde ane sorge sin, Wurde wir genade schin Von ir. Frouwe, nu tů mir so, Das ich vil sender werde fro. Du bist so tugentrich: Wilt du, so můs zergan Min leit und ouch min trurig wan, Und froͤwe mich herzeklich. Minne, tů minneklich! Ze liebe lieblich fůge mich, Ald ich sten froͤiden ane, Und schrie heja hei! Min sendes herze můs enzwei, Und lebe in leiden wane. VIII. Ich wil aber disen sang Singen der Minne; Ich mag niht geswigen me. Mir ist wirs danne e; Nie so sere mir betwang Lib und sinne Dú vil liebe, sunder wan. Ach, wie sols ergan? Ach Got, sol ich Sus verderben? Lat si mich Niht erwerben, Das mich gruͤsse ir múndel rot, Seht, so bin ich tot. Lieb sich darzů! Es ist niht ze frů! Also tů! Ach, was ich sorgen trage! Owe, wie cleine Mich vervahet swas ich kan! Ach, ich sender man! Ach, was hilfet swas ich sage! Owe, dú reine Tůt min herze tragen vro. Ach, wie kumt das so? Ach, Minne, la Mir gelingen! Ich bin gra Von den dingen, Das dú liebe smehet mich Also vesteklich. Lieb sich darzů! Es ist niht ze frů; Also tů! Mir ist ungemach beschert Lange mit leide, Das ich niht gerůwen mag Weder naht noh tag; Ich bin froͤide gar behert. Minne, nu scheide Mich von sender arebeit, Die min herze treit! Ach, reine fruht, Das verkere! Wiblich zuht An mir ere! Sit ich gebunden bin, Troͤste mir den sin! Lieb, sich darzů! Es ist niht ze frů! Also tů! IX. Sumer wunne! So du dine liehte tage erglentzen wilt, Was kan in der werlte danne húgelicher sin? Und dú sunne Dringet liehten meien dur den gruͤnen schilt, Der von loube schatten birt den kleinen vogellin, Dú darunder singent froͤidenriche doͤne. So gedenke ich: heja hei! wer hie bi mir die schoͤne, Der ich vil gedienet han bi miner zit, so wurde ich fro. Ja richer Got von himele, wan gienge es húre so! Die gedanke Nach der liebe hoͤhent dike mir den můt (Toren, reht ist: vil gewunschen des er niht enhat). Das sint kranke, Froͤidebar, und sint doch underwilent gůt: Manic man gedenket dike da sin herze stat. Ich gedenke dike, und wúnsche, das dú sússe Minen senden kumber, den ich dur si lide, buͤsse, Der ich vil gedienet han bi miner zit, so wurde ich fro. Ja richer Got von himele, wan gienge es húre so! Touwig rose, Gegen der sunnen du sich us ir belgelin Hat zerspreitet, stant die wissen lilien nahe bi. Dú vil lose Hat mit guͤte dirre zweier blůmen schin An ir libe, und ist aller missewende vri. Wan mac si wol nennen zů dem wunsche gegen dem grale. So gedenke ich alles lieb, wer hie dú liehte gemale, Der ich vil gedienet han bi miner zit, so wurde ich fro. Ja richer Got von himele, wan gienge es húre so! Frouwe, ich bin Din eigen diener iemer sit daher gewesen. Sit ich die vil minneklichen sach so wol gestalt, Miner sin Der hat ir lip vor allen frouwen us erlesen; Es enwart an tugenden nie kein wib zu zir gezalt. Liesse si mich dienstes und trúwen noch geniessen, Der mich beider gegen der lieben niemer wil verdriessen, Der ich vil gedienet han bi miner zit, so wurde ich fro. Ja richer Got von himele, wan gienge es húre so! Dú vil reine, Seldebere, der ich eigen diener bin, Dú ist gar an allen wandel, ganzer tugende vol; Wan ein kleine, Das besweret, leider! dike mir den sin. Si ist gegen miner bet ze strenge: das bevinde ich wol. Nu beginnet maniger sprechen: das tůt si mit eren. Das sint schalke! Daran sol dú liebe sich niht keren, Der ich vil gedienet han bi miner zit, so wurde ich fro. Ja richer Got von himele, wan gienge es húre so! (_Die dritte Strophe dieses Liedes steht -- aber bis zur Unverständlichkeit entstellt -- in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 59._) X. Nu ist dú liehte heide val, Rife wil si twingen. Singen Můs ich aber von des winters krefte. Suͤssen sanc der nahtegal Wil er gar verdringen; Bringen Kan er leit mit siner meisterschefte. Nement war, Wie winter gegen uns ziehe! Leider! kreftig ist sin schar: So ist der sumer schiehe. Fliehe! Winter hat das messer bi der hefte. Was klag ich der vogel sanc Und die liehten heide, Beide, Sit min leit ist worden klagebere? Nach der ie min harze ranc, Dú tůt mir so leide. Scheide, Frouwe, mine lange wernden swere! Swanne ich sihe Ir liehten ougenblike, Von ir swenken ich vergihe, Das ich danne erschrike. Dike Tůt ir fremden gros mich froͤiden lere. XI. Ist iht mere schoͤnes u. w. _Fünf Strophen, welche (die letzte ausgenommen) sich alle mit der Zeile schliessen:_ Ich dahte: alter húte wagen, des bist du so gra. (_S. Sammlung von Minnesing. Th. I. S. 59. 60._) XII. Der sumer mit gewalde hat Bekleidet walt und ouwe; Der anger wol geblůmet stat In suͤssem meien touwe; Dú heide breit Hat gruͤne kleit An sich geleit, Ist mir geseit, In wunneklicher schouwe. Min frouwe ist gůt, Swie si doch tůt Mich ungemůt. Min ungemuͤte ist gar ze gros, Als ich úch wil bescheiden. Ich sten ir helfe leider blos, Dú mich in senden leiden Mit froͤmder tat An allen rat, Swies mir ergat, Nu lange lat Als einen wilden heiden. Min frouwe ist gůt, Swie si doch tůt Mich ungemůt. Ich lobe ir kúsche und ouch ir lip, Ir schone und ir gebarn. In gesach nie minneklicher wib Bi allen minen jaren. Swie das mich nie Ir lob vervie, Doch sang ich ie, Dort unde hie, Swa ie die besten waren. Min frouwe ist gůt, Swie si doch tůt Mich ungemůt. Sol ich niht herzelieb bejagen, Noch hohe froͤide erwerben; So mac ich doch von schulden klagen Und můs von leide ersterben. Kumt ir gerich So grimelich Als úber mich, So scham si sich, Sol ich alsus verderben. Min frouwe ist gůt, Swie si doch tůt Mich ungemůt. Mich bant ir liehter ougenblik, Und wil mich niht enbinden. Ich want mich in ir minnestrik, Und kan mich niht entwinden. Sus wart ich wunt Zer selben stunt. Hey, roter munt, Nu tů mir kunt: Sul ich genade vinden? Min frouwe ist gůt, Swie si doch tůt Mich ungemůt. XIII. Komen ist der winter kalt, Der vil manig herze hat erschreket. Da e stůnt der gruͤne walt, Das ist nu mit dúrren risen besteket. Dú heide stat ir varwe bar, Der anger al der blůmen schar; Die rifen sint gevallen dar: Des hat sich des meien zit enbleket. Sol ich tumber Disen kumber Iemer tragen, Das můs ich klagen. Was klage ich des meien blůt, Die rifiere, die vil liehten ouwen? Wan klage ich nicht minen můt, Den mir mit geberden hat verhouwen Ein wib, die vil genaden hat, Swie si mich doch dar ane lat. Wie zimt ir solchú missetat, Sol man mich in leide lange schouwen? Sol ich tumber Disen kumber Iemer tragen, Das můs ich klagen. Herzelieb und herzeleit Trage ich, doch mit ungelicher wage. Swas min herze liebe treit, Seht, das widerwigt min frouwe trage; Swas aber ich leides han von ir, Das wiget si vollekliche mir. Min leit das ist ir herzen gir, Swie ich doch mit dienste ir hulden jage.[48] Sol ich tumber Disen kumber Iemer tragen, Das můs ich klagen. Ir gebaren minneklich Kan min hohgemuͤte wol geswachen; Und ir lachen inneklich Das kan si so rehte suͤsse machen. Ir spiegel liehten ougen klar, Ir roter munt mich sunderbar Verderben wil (dast, leider! war): Wenne wil mir der ze froͤiden lachen? Sol ich tumber Disen kumber Iemer tragen, Das můs ich klagen. Mir tůt inneklichen we, Můs ich ir das kunden mit gesange. Wil si, das ich singe me, Der ich han gesungen her vil lange, So gebe mir lacheliche ir grůs; Ze hant so wirt mir sorge bůs,[49] Und nige ir nider unz uf den fůs. Frouwe, fuͤge, das min leit zergange! Sol ich tumber Disen kumber Iemer tragen, Das můs ich klagen. XIV. Swer nu verholner minne pfligt, Den wil ich warnen: es ist zit, Das er von liebe scheide. Ob er den lib niht ringe wigt, So huͤte er sich, swer tougen lit! Alsus warne ich si beide. (So sang ein wahter an der zinne wol) Sit ich geliebe warnen sol, So gebe ein lieb vil lieben kus, Mit nahem umbevange, und scheide sich von liebe alsus. So we mir! sprach das reine wib. Dis weken tůt mir also we. Wie wil der tag so gahen?[50] Si umbevieng ir frúndes lib. Si sprach: sol ich dich iemer me Mit armen umbevahen? Vil minneklichen er si umbevienc, Manig kus da herzeklich ergienk, Si lagen beide dem gelich Wie si die naht mit liebe der minne pflegen froͤiderich. Der frouwen ougen wurden rot. Das si ir lieben frúndes brust Mit trehen gar bererte. Des heldes trúwe im das gebot, Das si vil dike wart gekust, Als in dú Minne lerte. Er druhte ir liehtes wengel an das sin; Er sprach: vil suͤsse troͤsterin, Min herze an dir niht wenken kan, Min trúwe ist gegen dir stete. Er kuste si, und schiet von dan. XV. Minne fuͤget dike leit Mit vil sender arebeit, Der min herze ein wunder treit. Minne dú hat den gewalt, Wil si, ich wirde an froͤiden balt, Anders ich bin abe gezalt. Minne, swer dich minnet, Und dich minnen můs, Der ist unversinnet, Wirt ime kumbers bůs, Er vermidet dinen grůs. Ich bin din, Minne, habe genade min! Mich gruͤste ein vil roter munt Minnekliche zeiner stunt, Sit was ie min herze wunt. Also traf dú Minne mich Mit ir strale grimmeklich In min herze tougelich. Von der Minne gruͤsse Mir dú not geschach, Dú mir da so suͤsse Dur min herze brach. Owe, das ichs ie gesach! Ich bin din, Minne, habe genade min! Ir zimt wol swas si getůt; Si ist mit zúhten hohgemůt, Vor untete wol behůt. Minne hat gehuset dar; Si ist nach schoͤne lieht gevar, An ir ist der wunsch vil gar. Swer die zit vertriben Bi der liben sol, Der můs allen wiben Iemer sprechen wol; Wan si ist aller tugende vol. Ich bin din, Minne, habe genade min! (_Die dritte Strophe steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 60._) XVI. Sumer wil uns aber bringen Gruͤnen walt und vogel singen; Anger hat an blůmen kleit; Berg und tal in allen landen Sint erlost us winters banden; Heide rote rosen treit; Sich froͤit al dú werlt gemeine. Nieman truret, wan ich eine, Sit mir dú vil suͤsse, reine Frúmt so manig herzeleit. Swer vil dienet ane lon Mit gesange, Tůt ers lange, Der verlúret manigen don. Ich wil al den lúten kúnden, Das si lebt mit grossen súnden, Der ich ie was undertan, Di si hat an mir verschuldet, Sit min herze kumber duldet, Des wil si sich niht entstan. Wie mag si di súnde buͤssen! Mir wart nie ein lieblich gruͤssen; Davon wir uns scheiden muͤssen: Ich wil urloub von ir han. Swer vil dienet ane lon Mit gesange, Tůt ers lange, Der verlúret manigen don. Frouwe, dú mir vor in allen Wilent muͤste wol gevallen, Noch vernemt ein liedelin! Ir sint, ane lougen, schoͤne; Doch ist schoͤne dike hoͤne: Das ist leider an ú schin. Nu wil ich min singen keren An ein wib, dú tugende leren Kan, und alle froͤide meren: Seht, der diener wil ich sin! Swer vil dienet ane lon Mit gesange, Tůt ers lange, Der verlúret manigen don. Werdú Minne, ich wil dich strafen; Du bist gegen mir harte entslafen, Sit ich struhte in dinú bant. Ich bin diner wise ein tore, Min sang gat dir fúr din ore, Diner helfe ich nie bevant. Hilf! ich bin mit spilnden ougen Wunt ins herze, sunder lougen: Das tet mir ein wib so tougen, An der ist wol dienst bewant. Swer vil dienet ane lon Mit gesange, Tůt ers lange, Der verlúret manigen don. Minne, heile mine wunden, Die mir in vil kurzen stunden Von der strale din geschach! Mich hat ob zwein liehten wangen Sere ir ougen blik gevangen. Ach, was ich dar under sach Ein roten munt von roͤte brinnen! Das betwanc mich in dien sinnen, Das ich si můs iemer minnen; Ir blik mir dur min herze brach. Swer vil dienet ane lon Mit gesange, Tůt ers lange, Der verlúret manigen don. (_Die zweyte, vierte und fünfte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 60._) XVII. Ich solde den liehten sumer loben, Des han ich mich versumet her. Das lant ist niden und dabi oben Geblůmet nach mis herzen ger. Dú zit uns bringet núwe fruht; Frid und frůt ist uns bereit. Ir Swaben, nemt die alten zuht Herfúr, so tragent ir eren kleit; Mit zuht ir sin gemeit! Swem ich singe, Swies erklinge, Swas ich sage, Doch trage Ich klage. Min klage ist, das mich hat verwunt Ir minneklicher ougenschin, Ir liehte varwer, roter munt En mitten in das herze min. An schoͤn, an kúsche und ouch an zuht Ist si fúr ellú wib gelobet; Ir wunnebernden reinen fruht An tugenden nieman úberobet, Wan das si an mir senden dobet. Swem ich singe, Swies erklinge, Swas ich sage, Doch trage Ich klage. Min klage ist, das ich sende not Von der vil herzelieben han, Und si mir das noch nie enbot, Ich sold in ir genaden stan. Ir rede ist gegen mir gar verswigen, Das si nie wort ze mir gesprach. Sus hat die liebe mir verzigen: Das ist min klagendes ungemach. Owe, das ich sie ie gesach! Swem ich singe, Swies erklinge, Swas ich sage, Doch trage Ich klage. Min klage ist ungerihtet mir, Wie gůte gerihte der kúnig hat. Ob ich nu klagte das von ir Das si mich in den sorgen lat, Wer ehtet si danne uffen reht, Wan si wirt von mir niht genant? Nu lant gerihte wesen sleht, Es si dem rihter wol erkant, So ist ungerihtet sa ze hant. Swem ich singe, Swies erklinge, Swas ich sage, Doch trage Ich klage. Min klage die mag wol enden sich, Ob dú vil herzeliebe wil. Si tůt gegen mir unminneklich: Das ist an ende und ane zil. Ach Got, wie lange sol das weren, Das si tůt ungenade an mir? In mac ir hulde niht emberen, Und han doch kleinen trost von ir: Sus hindert sich min herzen gir. Swem ich singe, Swies erklinge, Swas ich sage, Doch trage Ich klage. (_Die vierte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 60._) XVIII. Es ist niht lang, das ich mit einer minneklichen frouwen Begunde húbscher klaffe vil, Die ich von herzen minne. Ich sprach: lant úwer tugende an mir und úwer guͤte schouwen! Ich bins, der ú da dienen wil In můt und in dem sinne. An worten und an werken hant ir min gewalt. Úwer tugent manicvalt Sol mich des geniessen lan, Das ich júch vor allen frouwen in dem herzen han. Ich bin iu holt! Ir sint min golt, Min hort, min edelgesteine! Uffen sele und uffen lip, Und darzů uf ellú wib Acht ich gegen úch sicherlichen kleine. Si sprach: die rede hant ir wol tusent frouwen e gekúndet; Ir wenet lihte toͤren mich; Ir sint ein lugenere! Der ir da singent, und úch hat das herze gar entzúndet, Dú ist iu lieber vil danne ich. Mirst úwer klaffe unmere. Ir wenet, das ich si der mere ein goͤichelin. Eft ein ander danne mich! Ich erkenne si vil wol, Dú iu das herze dike tůt in leide jamers vol. Ir Gouchgovolt, Der sint ir holt! Und ahtet si vil kleine Uffen úwern toͤrschen lib; Wand si ist gar ein biderb wib. Úwer minne ist allenthalb gemeine. Do swůr ich manigen eit, si were dú, der ich da singe, Und sprach: ir sulnt mich schelten niht, Wan ich bin úwer eigen. Ich bin ú herzelichen holt, swie mir daran gelinge. Swas iemer mir davon geschiht, Ich wil ú dienst erzeigen; Wan in gesach uf erde nie so reine fruht. Schoͤne und alle wiblich zuht Hat Got selbe an úch geleit, Swie das ir mir nu ein teil der zúhte hant verseit. Ich bin úch holt! Ir sint min golt, Min hort, min edelgesteine; Uffen sele und uffen lip, Und darzuͤ uf ellú wip Acht ich gegen úch sicherlichen kleine. Si sprach: ir soltent frouwen loben, da man úch bas geloubet, Und úwern dienst bieten dar, Da man úch dienstes bette. Ich weis wol, wa si wont, dú úch der sinne gar beroubet. Da nimt man úwer kleine war; Si giht ir sint unstete. Ein biderb wip mag an úch werwort vinden wol, Da von man úch schúhen sol. Ir hant ungetrúwen můt, Da von iu diu minneklich unminneklichen tůt. Ir Gouchgovolt, Der sint ir holt! Und achtet si vil kleine Uffen úwern toͤrschen lib; Wand si ist gar ein biderb wib. Uwer minne ist allenthalb gemeine. Ich sprach: vil liebú frouwe min, nu troͤstent mir die sinne! Si sprach: ir sunt von hinnen gan. Wie lange went irs triben? Sold ich fúr froͤmden kumber sin gegen ú ein troͤsterinne, Des muͤst ich iemer laster han Gegen allen gůten wiben. Ja enbin ich nicht, dur die ir lident selken pin. Ich sprach: ja ir, frouwe min! Si sprach: das ist rehte erlogen; Ir hant hin und her damit vil manig wib betrogen.[51] Nu saget mir niht Was iu geschiht; Wan ich geloube iu kleine. Uwer trugehafter lib Hat betrogen manig wib. Alsus so schiet von mir dú sússe reine. XIX. Sumer wunne ist hin gekeret; Winter wil begrifen Liehte blůmen und den kle. Kleine vogelin sint verseret Von den kalten rifen; Da bi siht man ouch den sne. Owe wunneklicher ougenweide, Die man sach uf anger und uf heide! Die stant nu in leide: Das tůt minem herzen we. Sol min herze fro bestan, So můs Minne Mine sinne Růwen lan. Owe súfteberer sorgen, Du min herze twinget! Ach ich froͤideloser man! Die trage ich vil unverborgen -- -- -- -- -- --[52] Darnach des mir Minne erban. In weis noch niht, was die Minne richet, Das si mine froͤide so zerbrichet, Sit min zunge ir sprichet Nicht wans beste so ich kan. Sol min herze fro bestan, So můs Minne Mine sinne Růwen lan. Lieb in herzen! lieb in ougen! Lieb in minen sinnen! Lieb, vor valsche wol behůt! Lieb in liebe, sunder lougen! Lieb, ich můs dich minnen, Swie mir din genade tůt. Liebes lieb, du hast mich mit gewalte Lieblich braht in sorge manigvalte, Liebes lieb, nu walte Liebe gegen mir, frouwe gut! Sol min herze fro bestan, So můs Minne Mine sinne Růwen lan. Gut gebaren, schoͤn an libe Hat dú minnekliche, Kúsche in herzen sunder wan. Wer gesach an keinem wibe, Dú sich ir geliche, Und die tugende moͤhte han, Der si pfliget? Min frouwe unwandelbere Alle frouwen lassen ane swere; Es sint warú mere, Der můs ich ir bigestan. Sol min herze fro bestan, So můs Minne Mine sinne Růwen lan. Es ist dike das gesprochen, Swer gewaltig were, Der solt doch genedig sin. Dis reht ist an mir gebrochen. Dú vil seldenbere Dú ist gar gewaltig min, Und han doch genade da niht funden; Wan ir trost ist gegen mir gar verswunden, Dú mir zallen stunden Tůt ir ungenade schin. Sol min herze fro bestan, So můs Minne Mine sinne Růwen lan. XX. Tougenlichen lag verborgen Bi liebe ein ritter wol gemůt. Davon pflag der wahter sorgen; Er sang: ‚swer hie lit umbehůt, Ob der behalten wil den sinen lip, So weke in minneklichen, reine wib! Er ist ze lange hie gelegen; Davon so gebe er dir den morgensegen.' Des erschrak dú minnekliche. Si daht: ‚owe der leiden zit! Erst entslafen senftekliche, Der hie an minen armen lit. Den wil der liehte tag von mir verjagen; Davon můs ich an froͤiden verzagen.' Si kust in slafent an den munt, Und sprach: ‚der wahter tůt den morgen kunt.' Da wart ir kus vergolten; Ein widerkussen da geschach. Ach, si lagen als si solten! Dú frouwe us rotem munde sprach: ‚Tů ritters ere an mir vil senden schin!' Er sprach: ‚vil herzeliebe frouwe min, Ich wil dir mine froͤide lan; Sich lieb, dú sol dir hie ze pfande stan.' XXI. Sumer diner lieben kúnfte Bin ich fro! Du hast gewalt! Diner hohen sigenúnfte Froͤit sich anger und der walt. In dem walde hoͤrt man singen, Kleine vogelin suͤsse erklingen; Uf dem anger schone entspringen, Siht man blůmen manigvalt. Dú zit wart nie so wol gezieret. Ich han des meien blůt erzwieret; Die wil ich prisen mit gesange, Swie doch min kumber wert ze lange. Ich bin tumb, das ich min langes leit den lúten singe;[53] Manger spricht: seht! dest war, es wigt in harte ringe. Ich wer sicherlichen tot, wan das mich nert gedinge, Das ich noch den kumber min ze liebem ende bringe. Sol ich iemer fro bestan, So Minne und dú vil minnekliche mich von sorgen lan. Rehte blůmenzit des meien, Vogel singen hilfet niht. Sihe ich tanzen unde reijen, Swes dú werlt ze froͤiden giht; Doch so trurent mir die sinne. Ungemuͤte wont mir inne, Sit mir von der suͤssen Minne Weder lieb noch trost geschiht. Mich hat der wessen Minne strale Verwundet niht zem ersten male; Der alte kumber hat mich sere Verwunt. Was sol dú rede nu mere? Minne wil ir alten ungenade an mir nu núwen; Ich gelebte nie so gar in kumberlichen rúwen; Si wil mir in sendem herzen grosse sorge brúwen; Der ich ie getrúwe was, dú wil mir niht getrúwen. Sol ich iemer fro bestan, So Minne und dú vil minnekliche mich von sorgen lan. Mich nimt wunder, ob dú reine Habe gesetzet in ir můt, Das si mich in herzen meine, Sam si mit den ougen tůt: Seht, so můs ich gar verderben. Moͤht ich liebe blik erwerben, Darnach in ir gruͤsse sterben, So wer doch das ende gůt. Si smehet mich mit liehten ougen, Wer ich ir in ir herzen tougen, So muͤsten ougen nach dem herzen Mir buͤssen kumberlichen smerzen, Den ich nu vil lange han von sus getanen sachen. Dú viel liebe wolte mir ze froͤide nie gelachen, Doch můs ich ir mit gedanke nahtes dike erwachen, Das man moͤhte hoͤren mir das herze us jamer krachen. Sol ich iemer fro bestan, So Minne und dú vil minnekliche mich von sorgen lan. Swa man minnekliche lachet, Hat da Minne nicht gewalt, So ist ir hoher pris verswachet, Sol si da sin abe gezalt. Wan mag wol an miner vrouwen Minnekliches lachen schouwen. Ist dú minne an ir verhouwen, So ist si doch dar nach gestalt, Swer ir vil liehten ougen sehe, Wie der nach minem sinne jehe. Dú schone hat vil hoh gemuͤte, Kúsche, und rehte wibes guͤte. In gesach nie schoner wib und also wol gebaren, In gesach so roten munt bi allen minen jaren, In gesach nie wibes lib so reinen und so claren; Doch kann si wol mit geberden mannes herzen varen. Sol ich iemer fro bestan, So Minne und dú vil minnekliche mich von sorgen lan. Ob dú liebe fúrhtet súnde, Dem tut si doch niht gelich. Hat si gůter lúte kúnde, Die sint mit ir súnden rich, Das si ir nit gebent ze bůsse, Das si muͤste mir vil sůsse Lachen, und in liebem grůsse Gegen mir nigen minneklich. Ir bihter han niht rehter sinne; Si geltent minne mit unminne: So wirt der súnden deste mere. Si solten wisen rehte lere. Ob si mir ir grůs verseit, der ir han wol gesprochen, Sa ze hant wirt minne mit unminne an mir gerochen, Si hat an getrúwen frúnde trúwe gar zerbrochen; Da von ist min hoher můt in leide gar betrochen. Sol ich iemer fro bestan, So Minne und dú vil minnekliche mich von sorgen lan. (_Die erste und die beiden letzten Strophen dieses Liedes stehen in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 60._) XXII. Ich wil der vil lieben singen Disen sang, Dú min herze tougelichen Hat verwunt. Si kan swere an allen dingen Machen krank. Nieman kan sich ir gelichen: Dast mir kunt. Nu warumbe lobte si, Moͤht ichs niht beweren Mit ir zúhten wol? Si ist vor allem tadel vri, Und vor boͤsen meren; Dabi ist ir herze tugenden vol. Frouwe, ir hant mich úberwunden Sunderbar Iu ze dienst in kurzen stunden: Das ist war! Tugentrichú, reine frouwe, Selig wib! Ougent an mir úwer guͤte Und alle zuht. Als dú rose in meijen touwe Ist úwer lib, Und der gelije in wunne bluͤte An siner fruht. Ich wil úwer diener sin, Nach den suͤssen lone, Das ir troͤstent mich, Und ir wendent minen pin. Aller tugende ein krone, Gar an allen wandel, minneklich! Frouwe, ir hant mich úberwunden Sunderbar Iu ze dienst in kurzen stunden: Das ist war! Wunneklicher ougenweide Ich nie gesach, Danne der vil wol getanen Múndel rot. Si ist vor allen herzeleide Ein schirm, ein tach. Swer si siht, der muͤs sich anen Sender not. Wil dú Minne mir gestan Gen der minneklichen, Seht, so wurd ich vro, So wolde ich die sorge lan Us den herzen slichen. Minneklichú Minne, fuͤge es so! Frouwe, ir hant mich úberwunden Sunderbar Iu ze dienst in kurzen stunden; Das ist war! XXIII. Sumer ouget sine wunne, Das ist an der zit. Prúve er wol swer rihten kunne, Was materie lit An dem walde und uf der heide breit. Wan mag schouwen, Wie die ouwen Stant bekleit, Was der anger liehter blůmen treit. Est ein alt gesprochen wort: Swa din herze wont, da lit din hort! Ich hab endelichen funden Einen schoͤnen hort; Den kos ich mir zeinen stunden; Nust min herze dort Bi dem horde, der mir fuͤget pin. Dú vil reine, Wandels eine Můs mir sin Hort in dem vil senden herzen min. Est ein alt gesprochen wort: Swa din herze wont, da lit din hort! Min hort kan wol tugenden horden Und hohen můt. Dú mir ist ze horde worden, Dest min frouwe gůt. In der guͤte lose, wolgestalt Ir gebaren An den jaren Mich tůt alt, Swie ir tugende doch si manicvalt. Est ein alt gesprochen wort: Swa din herze wont, da lit din hort! Maniger der hat hort verborgen, Des er troͤstet sich. Min hort git mir niht wan sorgen, Unde smehet mich. Min vil lieber hort ist mir also Gar unnuͤtze. Minne schuͤtze, Cupido Traf min herze, sit bin ich unfro. Est ein alt gesprochen wort: Swa din herze wont, da lit din hort! Minne dú ist gewalteklichen Allen dingen obe. Ir kan niht uf erde entwichen, Es gevahe ir klobe. Wisheit, hort, du beide nigent ir. Minne, suͤsse! Kumber buͤsse Nach der gir! Twinge minen hort geliche mir! Est ein alt gesprochen wort: Swa din herze wont, da lit din hort! (_Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 61, nur mit einer verschiedenen Leseart in der dritten Zeile._) XXIV. Winter leide Gruͤne heide Hat verderbet, und den walt. Wan mag schouwen An den ouwen, Da lit nu der rife kalt. Ich wirde alt Von selken dingen. Noch klage ich ein ander not, Das dú liebe mich wil twingen, Der ich mich ze dienste ie bot. Ich wil singen, Zoren bringen, Das ich nach ir jamers won. Jamers schrike, Lide ich dike: Das tůt minem herzen we! Ich vil tumber Disen kumber Liden můs aber als e. Swies erge, Ich můs doch sorgen Beide naht und ouch den tag, Das ich abent noch den morgen Si niht sol noch sehen mag. Unverborgen Můs ich worgen In ir bande, dunket mich. XXV. Nu ist der arge winter hie, Der uns wil betwingen aber (leider!) Die blůmen und den kle. Owe, der zerfuͤrt uns ie Meijen sinú wunneklichen kleider! Ich sorge, wies erge! Wissent, wer den winter lang Also můs vertriben Ane lieben umbevanc, Wie mag der beliben, Sin froͤide werde kranc? Liep gedinge tůt mich geil, Ich gewinne heil. Owe lieblich naher smuk! Owe minnekliches umbevahen! Und owe guͤtlich kus! Owe herzelicher druk! Wenne sol ich sender den enpfahen? Joch singe ich umbe sus. Doch gedinge ich, das ir můt Und ir wiblich guͤte, Dú mich froͤlich singen tůt, Hoͤhe min gemuͤte. Si ist so rehte gůt. Liep gedinge tůt mich geil, Ich gewinne heil. Wer gesach ie frouwen lip, Der ir lachen also wol gezeme Und ir vil werder grůs? Es ist manig schone wib, Dú doch niender ist also geneme: Des man ir sprechen můs. Swenne ir rose roter munt Und ir liehten ougen Blikent in mins herzen grunt Lachelichen, tougen, So wirt ich wol gesunt. Liep gedinge tůt mich geil, Ich gewinne heil. Wol dir, minneklichú fruht! Wol dir! du hast froͤiderich gemuͤte, Und doch mit rehter scham. Wol dir! du hast wiblich zuht. Wol dir! du hast userwelte guͤte Mit rehter kúsche alsam. Wol dir! du bist userkorn, Liep und wandelbere. Wol dir! wan du bist verer zorn Und fúr sende swere An dise werlt erborn. Liep gedinge tůt mich geil, Ich gewinne heil. We, warumbe tůt si das, Das si mir das herze niht enbindet Von sender arebeit? Sicherlich ir stuͤnde bas, Sit si mich So sigelosen vindet, Das si min sendú leit Uf genade neme an sich, Doch in lieben troste, Also das dú gůte mich Von den banden loste: So lepte ich wunneklich. Liep gedinge tůt mich geil, Ich gewinne heil. XXVI. Heide, walt und anger, wol bekleit, Die hant sich entbloͤsset: dest min klage. Kleiner vogelin truren ist mir leit, Die der winter twinget alle tage. Noch trage Ich in minem herzen grosser swere, Sunder strit, Das mich lat in sorgen dú vil seldenbere Lange zit. Wol im, der ze liebe hat den trost, Das er sender leide wirt erlost! We mir! we der súftebernden not, Das ich trost von liebe niht enhan, Sit dú Minne dienen mir gebot, Der ich bin mit trúwen undertan! Ich lan Mich an ir genade sicherlichen; Si ist so gůt. Wer mag nu an hohen froͤiden bas gerichen Mir den můt? Wol im, der ze liebe hat den trost, Das er sender leide wirt erlost! Reine kúsche, tugentriche sitte Si hat in ir herze; rehte scham, Selde und ere wont der lieben mitte Noch in rehter wibes guͤte alsam. Mir kam In das herze ir minneklich gebaren, Do ich si sach. Des lide ich, vil sender, nu bi manigen jaren Ungemach. Wol im, der ze liebe hat den trost, Das er sender leide wirt erlost! Nieman mag der Minnen han gewalt. Si tůt dike we und ofte wol. Er mag wol ze selden sin gezalt, Den si tůt mit willen froͤiden vol. Ich sol, Leider! noch bevinden, ob dú Minne Froͤide gebe; Si tůt ungenade mir in minem sinne, Swie ich lebe. Wol im, der ze liebe hat den trost, Das er sender leide wirt erlost! XXVII. Wol becleidet stet dú heide, Anger und der gruͤne walt. Bi der liehten ougenweide Hoͤrt man stimme manigvalt In den ouwen, vogelin doͤne. Meije wart noh nie so schoͤne, Den ich mit gesange kroͤne, Noch so rehte wolgestalt. Frouwe, sich, Du solt mich Troͤsten, sit ich minne dich! Sich froͤit aldú werlt gemeine Gegen der wunneklichen zit. Nieman truret, wan ich eine, Sit si mir niht froͤide git, Der ich diene in ganzen trúwen; Dú wil minen kumber núwen. Ich lebe in vil starken rúwen Von den meren iemer sit. Frouwe, sich, Du solt mich Troͤsten, sit ich minne dich! Ane Got so hat min nieman Den gewalt, als si wol hat. Itewisset mich des ieman, Stuͤnde es dem als es mir stat, Er geloupte mir zeware. Der ich diene sunderbare, Wie dú miner jungen jare Froͤide nider sigen lat![54] Frouwe, sich, Du solt mich Troͤsten, sit ich minne dich! Wer gesach ie creatúre, Die man weis in wibes namen, Also schone, also gehúre? (Dú darf sich des niht beschamen!) Also kúsche und also gůt, Also tugenthaft in můt, Und an eren so behůt? Dú ist ein selig wib, benamen! Frouwe, sich, Du solt mich Troͤsten, sit ich minne dich! XXVIII. Ich wil allen lúten Belúten Mins herzen klage, Und wie grossen kumber Ich tumber Nu trage, Wie mich sorge twinget, Und singet Doch mir der lip. Seht! das můs ich liden Durh miden Ein wip. Des můs ich den jamer schriken, Leider! undertenig sin. Ich lige in ir minnen striken, Das ist an mir worden schin. Si kan senden smerzen Us herzen Vertriben Wol: Rose ob allen wiben, Man si nennen sol! Wa ist nu dú schoͤne? Ich doͤne Und nige ir gar. Ich wil aber gruͤssen Die suͤssen (Nement war!) Schone mit gesange. Swie lange Ich ir froͤmde si, Doch so hat ir jugende Vil tugende; Dabi Hat si guͤte ein michel wunder In den herzen zaller stunt; Und si doch vorus besunder Mir das herze hat verwunt. Si kan senden smerzen Us herzen Vertriben Wol: Rose ob allen wiben Man si nennen sol! Wenne sun ir ougen Mir tougen Ze blike varn, Und dú suͤsse junge Mir swunge Den arn, Und mich umbevienge: So gienge Mir sorgen hin; Seht! so wolt ich scheiden Von leiden Den sin. Wafena, der lieben stunde! Wenne sol ich die geleben, Das ich von ir roten munde Solte ein lieblich kússen nemen. Si kan senden smerzen Us herzen Vertriben Wol: Rose ob allen wiben Man si nennen sol! (_Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. v. Minnesing. Th. I. S. 61._) XXIX. Winter, din gewalt Selwet blůmen manigvalt; Dú zit ist also gestalt: Und dú vogellin Lident aber grossen pin; Ir schal můs geswigen sin. Wan mag schouwen An den ouwen, Da lit nu der sne, Da man blůmen brach: Uf der heide Stent mit leide Rife und ouch der sne. Dast min ungemach. Wes habe ich gedinge, Sol min singen Mir niht bringen Froͤiderich gedinge? Winter und der sne Tůt mir niht reht so we; Sorgen hab ich dannoch me. Swies min herze gert, Des bin ich noch niht gewert; Est unneher danne vert. Dú vil gůte Minen můte Sus hat angesiget, Das ich bin unfro. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- (_So unvollendet steht dieses Lied in der Handschrift._) XXX. Sol ich nu verstummen Dur den winter lang? Des war ich wil uns tummen Singen disen sang! Mirst ein hohgemuͤte In minen lip geflogen Von ir, dú wibes guͤte Ie was unbetrogen. Sist mir zallen ziten in dem sinne, Der ich nie vergas, Wan si wendet minne mit unminne, Der ich stete has. Si kan truren swachen, Das ist mir wol kunt; Ach, froͤlich lachen Kan ir roter munt. Si mag mir wol bringen Froͤidenrichen můt; Darnach wolt ich ir singen, Swie si mir joch tůt. Es wiget ungeliche Liebe mir gegen ir; Ich bin ir sicherliche Holder danne si mir. Minne, wis geliche mit der wage, Sit das ich bin din! Neina, tůs, e mich der zit betrage, Suͤsse troͤsterin! Si kan truren swachen, Das ist mir wol kunt; Ach, froͤlich lachen Kan ir roter munt. Gib ein liebes ende Mir, vil selig wib! An alle missewende Lebt din kúscher lib. Lieb vor allen vrouwen, Schoͤne, minneklich, La dine tugende schouwen, Unde troͤste mich! Tůst du das, so bin ich froͤidebere. Mines herzen trut, Lieb, nu wende mine sende swere Stille und úberlut! Si kan truren swachen, Das ist mir wol kunt; Ach, froͤlich lachen Kan ir roter munt. XXXI. Ich wil aber singen! Doch moͤht ich von sus getanen dingen Bas súften und klagen. O we grosser leide! Mich froͤit niht der anger noch dú heide, Noch singen noch sagen; Mich froͤwet niht der tamber noch dú gige; Hoͤre ich harpfen und rotten, an dem můt ich sige. Von der einen, der ich dike nige; Můs ich die swere tragen. Ich han leit und ungemach, Sit ich si von erst gesach. Ach! und aber ach! Dú vil suͤsse reine Achtet uf mich senden kleine, Den tůt si wol gelich: Da begat si súnde. Swie vil ich des mit gesange kúnde, Doch lebt si froͤmdeklich. Mir tůt we, das si mich senden smahet, Und dú liebe minen sang niht in ir ore enpfahet; Davon kumber mir in herzen gahet, Des bin ich sorgen rich. Ich han leit und ungemach, Sit ich si von erst gesach. Ach! und aber ach! Grůs von rotem munde, Der vergat mich leider zaller stunde; Des můs ich froͤiden lan. Lieblich ougenblike, Die vergant mich zwirent also dike. Wie sol min leit zergan? Mich froͤit niht dú sunne noch der mane. Nieman kan mich troͤsten, wan dú reine, valsches ane. Wil dú minnekliche, wol getane, So mag ich fro bestan. Ich han leit und ungemach, Sit ich si von erst gesach. Ach! und aber ach! Ich hab ir gesungen Und gesprochen vil mit lobender zungen, Das beste das ich kan. Wil si des vergessen, So hat ungemuͤte mich besessen. Trut Minne, sich daran! Wig, das dú liebe ste geliche, Ald das si mir us gedanke entwiche! Jamer tůt vil dike sorgenriche Mich froͤidelosen man. Ich han leit und ungemach, Sit ich si von erst gesach. Ach! und aber ach! Swer mir gůtes gunne, Und der minen kumber merken kunne, Der spreche ir iemer wol. Der si lopt mit worten, Der hat mine gunst an allen orten, Das ich verdienen sol. Ich bin ir gebunden gar fúr eigen. Den si gůtes gan, der ist gescheiden von den veigen. Wolde si genade an mir erzeigen, So wurde ich froͤiden vol. Ich han leit und ungemach, Sit ich si von erst gesach. Ach! und aber ach! XXXII. Sumerlichú wunne Zieret wol den gruͤnen plan. Berg und tal Sint bekleit; Nach den touwe sunne: Meijen disú kleider sneit, Sunder wan, Uberal. Swer wil Bla, Rot, gruͤn, gel schouwen, Uf den anger, in den ouwen, Der siht da Wunne vil. Minne, twinge mir den sin! Wiblich guͤte Min gemuͤte Zuket hin. Swie vil meije bringet Froͤiden und sin liehten tage, Doch trure ich Von der not, Das mich Minne twinget Und der lieben munt so rot. Dest min klage, Sicherlich! Ich han Ir Den můt erzeiget, Das sich ir gebot neiget Alse min gir, Sunder wan. Minne, twinge mir den sin! Wiblich guͤte Min gemuͤte Zuket hin. Mir ist wol ze můte, Swenne ich die vil lieben sihe. Alle zit, Dur das jar, Dú vil reine gůte Tůt mich truren, das ist war. Ich vergihe Sunder strit, So si Tůt Der not geliche Sam trure herzekliche, Sost min můt Froͤiden fri. Minne, twinge mir den sin! Wiblich guͤte Min gemuͤte Zuket hin. Lieb, la liebe werben Lieblich zwischent mir und dir! Lieb, la mich Liep dir sin! La lieb niht verderben, Liep, und tů mir helfe schin! Frouwe min, Minneklich! Ich bin Ir So gar gebunden, Dú mich twinget zallen stunden, Das si mir Nimt den sin.[55] Minne, twinge mir den sin! Wiblich guͤte Min gemuͤte Zuket hin. Zuht und ellú schoͤne Hat min frouwe, ach, selig wip! Wiblich scham Ouch dabi. Fúrbas ich si kroͤne; Sist vor missewende vri Lieben lip Ob alsam -- -- -- -- -- (_So abgebrochen steht dieses Lied in der Handschrift._) XXXIII. Winter, dine kalte rifen, Kalde winde und ouch der sne, Swas die gruͤnes mugent begrifen, Des gesiht man jar lanc me In so wunneklichen schine. Seht! das las ich alles sin; Wan ich lide grosse pine Von der lieben frouwen min. Des wil dú reine Gelouben vil kleine, Wan si hat gemeinen grůs mir gar verzigen, Und lat mich sender not ze pfande ligen. Von welhen schulden Můs ich dulden? Ald wavon Hat si mir ir grůs verseit? Deswar ich bins ungewon. Solt ich wúnschen mir ze heile Darnah als min wille stat, So neme ich ze minem teile, Fúr swas nu ieman gůtes hat, Das dú reine in wibes guͤte Spreche: lieb, ich bin dir holt! Das froͤit min gemuͤte Bas danne aller Kriechen golt. Des wil dú reine Gelouben vil kleine, Wan si hat gemeinen grůs mir gar verzigen, Und lat mich sender not ze pfande ligen. Von welhen schulden Můs ich dulden? Ald wavon Hat si mir ir grůs verseit? Deswar ich bins ungewon. Nieman ahte mir gen gůte Froͤide und froͤiderichen můt! Froͤide in edels mannes můte Tůt bas dan alles sin gůt. Wurde mir ein lieplich smieren Von der frouwen min bekant, Und ein minnekliches zwieren; Das neme ich fúr tusent lant. Des wil dú reine Gelouben vil kleine, Wan si hat gemeinen grůs mir gar verzigen, Und lat mich sender not ze pfande ligen. Von welhen schulden Můs ich dulden? Ald wavon Hat si mir ir grůs verseit? Deswar ich bins ungewon. Unwerde und gar unmere, Húre unwerder danne vert, Bin ich, der ich gerne were Gar vor allen dingen wert. Si tůt niender dem geliche Sam si welle erhoͤren mich. Nu neme ich fúr Tútsche riche, Das si bas bedehte sich. Des wil dú reine Gelouben vil kleine, Wan si hat gemeinen grůs mir gar verzigen, Und lat mich sender not ze pfande ligen. Von welhen schulden Můs ich dulden? Ald wavon Hat si mir ir grůs verseit? Des war ich bins ungewon. Frouwe, schoͤne, minneklich! Frouwe, kúsche, wolgezogen! Frouwe, in guͤte froͤiderich! Wunsch hat an iu niht gelogen. Ach, solt ich úch kússen tougen, Das were unvergolten gelt, An den munt und in dú ougen, Das neme ich fúr alle die welt. Des wil dú reine Gelouben vil kleine, Wan si hat gemeinen grůs mir gar verzigen, Und lat mich sender not ze pfande ligen. Von welhen schulden Můs ich dulden? Ald wavon Hat si mir ir grůs verseit? Deswar ich bins ungewon. XXXIV. ‚Der tag uns nahet! Wer niht versmahet Disen warn sang, Den ich hie singe;' (Ein wahter lute schrige)[56] ‚Swer bi trut lige An armen blang, Der hebe sich ringe; Uns nahet bald ein liehter tag; Ich fúrhte melde, dú nie gelag Ze solhem dinge.' ‚Owe uns beiden! Wir muͤssen scheiden!' Sprach das reine wib Mit trehenden ougen. Ein umbevahen Und smuken nahen Lieb an liebes lib Ergienc da tougen. Der ritter sprach ze der frouwen sin: ‚Gebút mir lieb! wan ich bin din, Dast ane lougen.' ‚Nu scheidest hinnen! In minen sinnen Wart mir nie so we' (Sprach dú vil reine). -- ‚Des můs ich sorgen, Vúr disen morgen Nach dir iemerme; Min froͤide ist kleine.' -- Dú frouwe sprach: ‚gedenke an mich, Sit ich in rehten herzen dich Mit trúwen meine.' XXXV. Bi liebe lag Ein ritter tougenliche Die naht bis an den tag. Der minne enpflag Mit im dú minnekliche; Die minne er widerwag, Bis das der wahter sang: es tagt! Das von in beiden wart geklagt. ‚Ach, herzeliebú frouwe min,' So sprach der ritter wolgemůt, ‚ich wenne es muͤsse ein scheiden sin.' Es wart niht lang, Das da mit nahem smuke Ergie ein umbevang Mit armen blank Und herzelichen druke, Der lieb gen liebe twanc. Dú frouwe sprach: ‚min sender lip Und ich vil súfteberndes wib Bin iemermere an froͤiden fri, Sol ich dir, herre, niemerme geligen alse nahe bi! Owe und ach! Der jamerbern scheiden Ir beider herze brach. Das da geschah[57] Von den gelieben beiden, Das schuͤf in ungemach. Der ritter sprach: ‚gehabe dich wol! Din lip ist maniger tugende vol. Min herze dir belibet hie. Si sprach: ‚so fuͤre min herze hin!' Der wehsel da mit kus ergie. XXXVI. ‚Verholnú minne sanfte tůt, (So sang ein wahter an der zinne)[58] ‚Doch sol sich lieb von liebe scheiden! Darnach so wende er sinen můt, Ist ieman tougenliche hinne; Deswar so tůt er wol in beiden. Er sol sorgen, Wie er von hinnen kere. Est an dem morgen. Volge er miner lere, Sit das ich in warnen sol, So tůt er wol, Und sint sin ere.' Der frouwen dienerinne klůg Erhorte da des wahters singen. Darinne erschrak dú vil getrúwe; Dú mer si hin ze der frouwen trůg. Si sprach: ‚wol uf, und lant ú lingen! Der tag ist komen!' Da hůb sich rúwe. ‚Est ane súnde,' (Sprach dú tugentriche) ‚Der in so fúnde. Ligen minnekliche. Erst entslafen; nu sich hie! Ich weis niht, wie Ich entwiche.' Die rede erhorte der werde gast, Da er lag bi der minneklichen, Bi lieber brust an blanken armen; Davon in slafe do gebrast. Er sprach: ‚sol ich von hinna strichen? O we, das můs Got erbarmen!' Beider sinne Wurdent da verseret (Das schůf fro Minne), Froͤide gar verkeret. Da schied leid der wunnen spil; Der trehene vil Wart da gereret. XXXVII. Nu hat sich der sumer mit vil maniger hande kleide Wol gezieret; schouwent an den anger, lieht gevar! Lute singet vogel in walde und uf der gruͤnen heide: Manig herz ist von der wunne worden sorgen bar. Was toug mir vúr leit des meijen bluͤte, Das ich lange trage, es wende der vil reinen guͤte? Owe lieb, geschehe das, Mir wurde bas! Trost von der vil gůten -- wenne sol ich den enpfahen? Lieb von der vil lieben hete ich gerne: es were wol zit. Wil si minen dienest also vesteklich versmahen, Was mir danne kumberlicher sorge in herzen lit! Neina! wúnschet alle, das dú Minne Mir geliche twinge ir herz, ir můt und al ir sinne. Owe lieb, geschehe das, Mir wurde bas! Han ich ir gedienet tougenliche her von kinde, We, wes súndet sich dú herzeliebe danne an mir! Hie bivor was ich vil bas der froͤiden ingesinde, Do lies mich dú minneklich, nach mines herzen gir. Mir mag lieb noch lieblich ende machen,[59] Troͤste mich ein heinlich grůs, ein winken und ein lachen. Owe lieb, geschehe das, Mir wurde bas! Werden manne, ir sunt den tugentrichen reinen wiben Uf genade in dienste gerne wesen undertan. Nieman kan den lúten noch der werlte vro beliben, Wan von liebes troste, der sichs rehte wil entstan. Nu ist min trost von der vil lieben kleine: Das mag si mir wenden wol, dú minnekliche, alleine. Owe lieb, geschehe das, Mir wurde bas! Minnekliches lachen, wunneklicher ougen blike, Brune brawe, liehte varwe uf wengel, múndel rot Hat ein wib, dú fuͤget minen kumber alse dike, Das ich lide jamers pin und dabi sende not. Ach genade, frouwe! ich bin din eigen; Du solt mir nach sender not ein froͤidelin erzeigen![60] Owe lieb, geschehe das, Mir wurde bas! XXXVIII. Heide und anger Went niht langer Blůmen tragen, Nu stet blos der gruͤne walt. Kalde winde Went geswinde Hin verjagen, Leider! loubes ungezalt. Rife und ouch der kalde sne Selwent beide Gruͤne heide, Sumer kleide Tůnt si leide, Und den kleinen vogelin we. Suͤsse Gruͤsse Sint so gůt, Swa liep tougen Under ougen Bliken tůt. Ach ich tumber! Grosser kumber Tůt mir leit; Davon bin ich ungemůt. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --[61] Ach wie we das selbe tůt! Was klage ich den blůmen schin, Sit ich worgen Můs in sorgen Manigen morgen, Unverborgen Von der lieben frouwen min? Suͤsse Gruͤsse Sint so gůt, Swa liep tougen Under ougen Bliken tůt. Sit dú mine Starken pine Merent sich, Und min froͤide swinden wil, Und dú reine Harte kleine Troͤstet mich: Das ist mir ein hertes spil. We, wie sol ich fro bestan, Sit dú here Mir niht lere Git fúr sere! Swar ich kere, Davon můs ich kumber han. Suͤsse Gruͤsse Sint so gůt, Swa liep tougen Under ougen Bliken tůt. Wie mich wundert! Sehe ich hundert Tusent wib, Mir geviele enkeine bas, Danne dú gůte, Wolgemůte. Schonen lip Hat die liebe, wissent das! Ich gesach nie reiner fruht. Si kan machen Froͤlich lachen,[62] Truren swachen. Bi den sachen Hat min frouwe wiblich zuht. Suͤsse Gruͤsse Sint so gůt, Swa liep tougen Under ougen Bliken tůt. Ungewinne Mir dú Minne Dike git; Davon habe ich ungewin. Swas ich singe, Ungelinge Nimet mir min froͤide hin. Minne, gib mir suͤssen trost! La dú reinen, Valsches einen, Lieplich meinen Mir bescheinen; So wirt ich der not erlost. Suͤsse Gruͤsse Sint so gůt, Swa liep tougen Under ougen Bliken tůt. XXXIX. Sumer zieret Heide und anger und den walt. Davon manig herze balt Den lip kunrieret. Wan mag schouwen Wol bekleidet berg und tal; Da hoͤrt man die nahtegal, Und in den ouwen. Hiegegen froͤit sich aldú werlt gemeine. Da bi kleine Ist min froͤide zaller zit, Sit das mir niht trostes git Dú suͤsse reine. Si ist vor valsche wol behůt, Die mich singen tůt. Der ich singe Und ouch vil gedienet han, Dú wil sich des niht entstan, Warnach ich ringe. Umb ir hulden Ringe ich alle mine tage, Also das ich sorge trage; Die můs ich dulden. Bis das ich noch lieben trost gewinne Von ir minne, Ist mir sorge gar ein troun; Sus trage ich des jamers soun In minem sinne. Si ist vor valsche wol behůt, Die mich singen tůt. Lieplich lachen, Liehten ougen, roter munt Schafent hundert tusent stunt Min herze erkrachen. Gůt gebaren, Dabi wol gestalten lip Hat das minnekliche wib, Dú min kan varen. Si ist der wunsch uf erden sicherliche; Froͤidenriche Ist si, doch mit rehter zuht. Ich weis niender wibes fruht, Dů ir geliche. Si ist vor valsche wol behůt, Die mich singen tůt. Zeinem male Schoz ir minneklicher schin In das sende herze min Ir minne strale, Die ich tumber Iemer sidunt bi mir trůg, Also das ich nie gewůg. Den grossen kumber, Trage ich, und ouch ander klagen swere, Bis ein mere Mir von der vil lieben kumt, Dú mich hat ze froͤide erfrumt. Dú seldenbere, Si ist vor valsche wol behůt, Die mich singen tůt. Do ir ougen Santen mir ir losen blike, Sa zehant dú Minne ir strike Warf an mich tougen. Guͤtlich gruͤssen Wart mir an derselben stunt. Sit was ie min herze wunt Von der vil suͤssen. Si hat mir den strik noch niht enbunden, Und die wunden Ungeheilet. We mir, we! Da von sorge ich, wies erge, Ze manigen stunden. Si ist vor valsche wol behůt, Die mich singen tůt. (_Die letzte Strophe dieses Liedes steht in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 61._) XL. Walt und ouwe Und dú heide Die stent aber in wunneklicher wat. In der schouwe Liehte kleide Sich der anger nu gewarnet hat. Ellú vogeli sint us leide; Sost des veldes ougenweide Wol gezieret mit der gruͤnen sat. Manigen wundert, Wes ich trure, Alde von weme ich habe die senden klage. Ich han hundert Nachgebure, Dien ich doch der mere niht ensage. Ist ir wille gen mir sure, So nimt mich des kein wunder, Ob ich gen ir holdes herze trage. Lieb an ende Vor in allen! Ich han iemer mih zů dir verpfliht. Lieb, nu wende Maniges kallen! Maniger sprichet, si gewer mih niht. Das ist ein ungefuͤges schallen. Moͤht aber ich ir wol gevallen, Sone růhte ich was ieman boͤser giht. XLI. Winter wil uns aber twingen Heide und ouch den gruͤnen kle; In den walde vogelin singen Tůnt die kalden winde we. Doch wie kranc der sumer were, Winter ist so froiden lere, Das er birt noch grosser swere. Mir wer liep, das uns verbere Rife und ouch der kalde sne. Frouwe min Ich wil din Diener sin. Ach was klage ich sender, tummer, Sit noch grosser ist min not? Ich lide alze grossen kummer, Sit dú Minne mir gebot Dienen also reinen wibe. Wol ir minneklichen libe, Ob si froͤide mir beschibe, Und die swere mir vertribe Mit ir liehten múndel rot! Frouwe min, Ich wil din Diener sin. Wunneklichen ougenblike Hant das herze min gewunt, Die mich smahen also dike; Davon ist mir sorgen kunt, So si loslich von mir swenket, Und mich in den jamer senket, Und mich an den froͤiden krenket, Und min herze in rúwe ertrenket. Das geschiht mir tusent stunt. Frouwe min Ich wil din Diener sin. Minne twinget ane schulde Mich vil senden, siechen man; Wan ich warb ie nach ir hulde, Das ich růwe nie gewan. Minne, liebes fuͤgerinne, Ach war tůst du dine sinne? Dien ich dir nach ungewinne, So bist du gen mir unminne, Sit ich dienen dir began. Frouwe min Ich wil din Diener sin. Dú vil gůte und dú vil reine, Minneklichen wol gezogen, Hat niht bresten, wan ein kleine, (Fúr die warheit, ungelogen!) Sist gen mir ein teil zehere. In weis da niht wandels mere. Swar ich doch der landen kere, So gib ich ir pris und ere; Sie ist an tugenden unbetrogen. Frouwe min Ich wil din Diener sin. XLII. Wer gesach den winter ie Also langen Unzergangen? Al min blangen Nie vervie. Den hat sumer sigehaft Uberwunden An den stunden; Er hat funden Sine kraft. Walt und ouwe Sint nach růmen Wol bekleit; In dem touwe Manig blůmen Sten gespreit. Anger, heide, Die sint beide Mit ir kleide Vil gemeit. Suͤsser grůs Tete bůs Mir vil schrike, Sit ich dike Lieblich blike Miden můs. Froͤit úch, froͤit úch, jung und alt! Swem die Minne Lasse sinne Der gewinne, Si erbalt. Niemer wirde ich rehte fro, Sit ir strale Mir die quale Zallen male Fuͤget so. Ach ich tore! Wie si toͤret Sinne min! Sit ir ore Niht enhoͤret Minen pin: Von dem mere Můs min swere Suͤftebere Leider sin. Suͤsser grůs Tete bůs Mir vil schrike, Sit ich dike Lieblich blike Miden můs. Ich han dike froͤlich doch Bi den jungen Her gesungen; Ungelungen Ist mir noh. Des bin ich an froͤiden tot, Von ir schulden, Nach der hulden Ich můs dulden Sende not. Ach, wie cleine Mich vervahet Swas ich sage, Sit dú reine Mich versmahet Alle tage, Sin enwende Unde swende Mir vol ende Mine klage! Suͤsser grůs Tete bůs Mir vil schrike, Sit ich dike Lieblich blike Miden můs. Minnekliche, schoͤne gar Ist min frouwe, Liehter schouwe, Sam in touwe Rosenvar. Ir gebaren tůt mir wol, Swie ir guͤte Min gemuͤte Sorgen fluͤte Machet vol. Ach, ich tumber! Wie mir meret Sende not, Sit min kumber Mich verseret Uf den tot! In der wise Wirde ich grise, Sit ich prise Ir múndel rot. Suͤsser grůs Tete bůs Mir vil schrike, Sit ich dike Lieblich blike Miden můs. XLIII. Komen ist der winter kalt, Wafena! der leide, Der uns twinget blůmen und kle; Loubes hat er vil gevalt. Ich was uf der heide; Da siht man den rif und ouch den sne. We mir, we! Wes froͤwe ich mich, Das ich aber singe? Hete ich sinne, so swige ich. Wan das mich gedinge Froͤwet, son gesunge ich niemerme. Hundert Wundert, Wa si si. In dem můte Ist mir dú gůte Steteklichen bi. Wer gesach ie schoner wib, Alder bas geschaffen, Dan als ich si zeinem male sach? Ir vil minneklicher lip Hůb gen mir sin klaffen. Hoͤrent, wie dú tugendriche sprach. ‚Ach und ach! Wie tumb ir sit! Went irs iemer triben? Úwer dienst niht froͤide git Hoh gemůten wiben. Gant! ir tůnt uns michel ungemach.' Hundert Wundert, Wa si si. In dem můte Ist mir dú gůte Steteklichen bi. Do dú rede ergieng alsus, Mir begunde leiden; Wan mir was ir hulde gar verseit. Ich sprach: solt ich ane kus Hinnan von ú scheiden? Si sprach: ‚los, er weis wes ars er treit! Mir ist leit, Das iemer man Sol daran gedenken, Alder der niht fůge kan. Ja lies ich in henken Nu, e das er ruͤrte an min kleit.' Hundert Wundert, Wa si si. In dem můte Ist mir dú gůte Steteklichen bi. (_Die zwey letzten Strophen dieses Liedes stehen in der Samml. von Minnesing. Th. I. S. 61._) XLIV. Swie gerne ich were Gar froͤidebere, So enlat mich swere! (Klagt ein magt) Di man sint schúllen. Wer kans erfúllen Die fulen gúllen, Gar verzagt. Wurbe ein jung man umb ein wib, Swa si das horten, An allen orten Mit losen worten Sis zerstorten. Got der schende ir lip! Si sprach: mich wundert, Das under hundert Niht us besundert Ist ein man, Der wibes ere Nah zúhten lere Mit willen mere. Nu sehet an! Si sint endelich allesamt Bi den wihen swere. Die lůterere Sint růmerere, Und uns gevere, Und gar unverschamt. Hievor gab Minne Froͤide gewinne Den mannes sinne Dur das jar. Swer nu sůchet Ald ir gerůchet, Der ist verflůchet. Dest leider war! ‚Est ein arges minnerlin!' Sprechent nu die jungen, Die hievor sungen, Nach eren rungen, Die sint verdrungen: Dest worden schin. XLV. Het mich der winter bas verlassen, Gen den sumer sunge ich húbschen sang; Nu můs ich mich froͤiden sanges massen, Sit min hoh gemuͤte ist worden kranc. Brůder tot Birt mir grosse swere. Wissent, das ich froͤide gar verbere, Wan das sterben ist gemeinú not. Ich bin drier hande schaden Vaste úberladen. So ist ein ander swere, dú mich twinget, Das die herren můtes sint so kranc, Und ir tugende nieman darzů bringet, Das man singe hovelichen sanc. Hie bi vor Was ir dank niht kleine; Nu ist ir lon den, leider! ungemeine, Dien ir herze in froͤiden swebte enbor. Ich bin drier hande schaden Vaste úberladen. So ist der dritte schade mir gar ze swere: Der ich lange her gedienet han, Dú tůt reht als ob ir si unmere, Swas ich ir ze dienste habe getan. Wer ir lon Gegen mir bas erschossen, Dienstes wer ich iemer unverdrossen, Und sunge ir noh vil manigen don. Ich bin drier hande schaden Vaste úberladen. Ob ich nu verdurbe von der schulde, Das der tot mir ungenade tůt, Und ich darbte miner frouwen hulde, Das were gar verzagtes mannes můt, Ald umb das, Das ich der schande[63] Sumelicher hoͤre in Tútzen lande: Ich wils ellú drú versůchen bas. Ich bin drier hande schaden Vaste úberladen. XLVI. Sol ich iemer fro beliben Ane swere, Das můs von der minneklichen Komen also. Si kan sendú leit vertriben; Swa si were, Da muͤste ungemuͤte entwichen: Si ist so vro. Wil si, so ist min froͤide kranc Und min leit; Wil si, so ist min sorge lanc Unde breit. Minneklichú frouwe, Nu schouwe Den kumber, Den ich sender, tumber Han geseit! Werdú Minne, Twing ir sinne, Das si mich Lieplich meine, Dú vil reine, Minneklich! XLVII. Es ist gar unmassen lang, Das ich niht von liebe sang; Ich habe undank. So mir wirt ein umbevang Von ir liehten armen blank, Min sorge ist kranc. Wanne Sol ich geleben die lieben stunde? Nieman kunde Mich getrosten bas, Danne Dú, der ich da nie vergas. Nu wissent das: Swas ie man tůt, Ich han den můt: Min herze ist da, Niht anderswa. Ach, wie mich súften tůt Din munt, alsam ein blůt, Den minen můt! Du bist alse rehte gůt, Und mit stete wol behůt Vor valsches flůt. Frouwe, Ioch bin ich dienstlich din gar eigen. Du kanst neigen Mir herze und sin. Schouwe, Wie gar ich din eigen bin. -- -- -- --[64] Ich mag niht bas, Wan wissent das: Min herze ist da, Niht anderswa. Liebes lieb, dir si bekant, Sit dich erst min ouge vant, Din wissú hant Leit an mich ein volge bant; Das geschah mir sa ze hant: Des wis gemant. Minne, Dis bant stet in diner hende. Nieman wende Mich, geloubent mir! Sinne, Min lip, und des herzen gir Die volgent dir. Was sol des me? Swies mir erge, Min herze ist da, Niht anderswa. HER WALTER /von der/ VOGELWEIDE. Ist das mich dienest helfen sol, Als es doch mangen hat getan, So gewinnet mir ir hulde wol Ein wille, den ich húte han; Der riet mir, das ich ir bete, Und zurnde aber si, das ich es dannoch tete. Nu wil ich es tůn, swas mir geschiht. Ein reine, wise, selig wib das laze ich doch so lihte niht. Wie kumt, das ich so wol verstan Ir rede, und si der miner niht; Und ich doch grosser swere niht enhan, Wan das man mich vro darunder siht? Ein ander man es liesse: Nu volge aber ich, swie ich es niht geniesse. Swas ich darumbe swere trage, Da entspriche ich niemer úbel zů, wan so vil das ich es klage. (_Die erste Strophe dieses Liedes steht in der Samml. v. Minnesing. Th. I. S. 155._) ABWEICHENDE LESARTEN DER BREMISCHEN HANDSCHRIFT. Abweichende Lesarten die, bey der Vergleichung der Bremischen Handschrift mit der 1758 zu Zürich gedruckten Sammlung von Minnesingern, des Anmerkens werth schienen. Offenbare Schreibfehler, orthographische Verschiedenheiten und andere Kleinigkeiten sind hier nicht bemerkt. Was bey einer Vergleichung der Pariser Original-Handschrift dankenswerthe Genauigkeit seyn wird, wäre hier Zeitverlust. -- Die erste Zahl bezeichnet die Seite des Züricher Abdrucks, die zweyte die Zahl der Strophe _auf dieser Seite_ (wobey zu bemerken ist, dass der Rest einer auf der vorhergehenden Seite anfangenden Strophe eben so gut als eine volle Strophe mit 1 bezeichnet ist); darauf folgt die Zeile _so wie sie in der Bremischen Handschrift steht_. THEIL I. S. 1. Str. 9 Wie solt ich ie mer froͤide also gewinnen. 2 4 Das ist ein niht ich was gewert. -- -- Das leit ward fro dú liebe klagt -- 10 Wol uf wol uf ich gan iu niht ze bliben bi der noͤte. 3 3 Des gat uf min gemuͤte so ho -- -- An ir ist alles wandels niht -- 6 Ich clage dir liehtú heide breit -- -- Dur Got und helfent mir genesen -- 7 Wanne aber ich fúrbas ihtes je -- -- Dú mir in herzelieber liebe reichet 4 4 Gegen al der welt gemeine -- 9 Minne tůt den man niht arges můtes 5 8 Das wende vrouwe alder ich bin iemer ungesunt -- 9 Mir kunde niemer bas geschehen. 6 1 Mir tůt wol swenne ich ir lip sol schouwen -- -- Swie verre ich si ich wúnsche ir dar -- 3 Der lobe ir leben und ere ir lip -- -- Ir luter spiegel varwes leben -- -- Versigeln muͤsse er uf das mer -- 8 Ich enwart noh nie so von sinne getwange Das ich dur in lieze die minne froͤide sin -- 9 Das die argen schalke ze mir tragent has -- -- Do er schůf merkent alle wol was -- 10 Moͤchten si dem walde sin louben verbieten -- -- Ich wil mich gůter froͤiden nieten -- 11 Do min herze wart vertriben 7 1 Mich benuͤgte solde ich in ir dienste -- 5 In ein schoͤnes boungartelin -- 15 Si est so wal gedan. 8 4 Maniger helt von minne tale -- -- Es ist clerig leige noch beginne Si ouge sich ussen liep zesine. -- 6 Voglin twinget sin gewalt -- 8 _Statt der letzten 4 Zeilen der ersten Columne dieser Seite steht in der Handschrift:_ Also das ir troͤstet mich Genade frouwe minneklich Mis herzen kúniginne genade Frouwe durh Got genade Vil reine selig wib Troͤstet ir mich ze spade Das nimet mir den lib. _Darauf folgt als zweyte Strophe dieses Liedes,_ Sol ich sus gebunden Juncfrouwe vor ú stan u. w. -- 13 Min frouwe sol han nu den gewin 9 3 Mit sange wande ich mine sorgen krenken -- 4 Dú mac mir wol ze froͤiden huse geschragen -- 6 Der brennet sich von rehte harte sere -- 11 Dú mir zerwerbenne vil lihte were -- 13 Das ich den sumer also mässeclichen clage 10 1 O we zwiu lat mich verderben diu here (er _fehlt_) -- 10 Ich were hohes můtes rich mit freuden freudebere 11 7 Gemacht und die ouwen -- 11 So sere als si tůt minen lip 13 7 Nein ir stirbet verre mere 14 2 Ir geilent u. w. (_So auch bey den 3 folgenden Strophen_) -- 8 Si hat mich entwert gewalteklich 15 12 Ich mane die suͤssen reine noch ir trúwe 16 6 Swie dike si mir nahen lac -- 10 Masse ist zallen dingen gůt -- 11 So das geschiht so endurfen wir niht klagen 17 1 Naht git senfte we tůt tag -- 3 Das ein spiegel aller miner wunne mir ist komen -- 5 Wil si durch die verlorne schulde 18 3 Din zorn der si dir gar vertragen -- 8 Das si ein weninc us straten 21 5 Der da singet so er sterben sal -- 11 Tůn ich eins und anders niht 23 5 Lob von mangen zungen -- 15 Si sprach hie en ist der wibe 25 5 So hat si einen roten rosen gessen. 26 2 Ach vil minneklichú gůte Enbinde mich von sender not La mich niht us diner hůte -- 6 Doh sol man wissen -- 9 Ach ich gar unseliger man 27 11 Du hast min herze us suͤssem slafe erschrecket 28 7 Von Jacob ufgender sterne 30 3 Můs das sende herze min 32 8 Ich singe ir alle mine tage -- -- Mit der not trure ich ie mins herzen kúniginne -- 9 Das si mir von herzen selten lachet -- 10 Sit min leit niht wan ir minne kan erwenden -- 12 Das sult ir wol gelouben gar 33 1 Hete iemer mere ein wort mit iu gemeine -- 2 Swanne ich sihe dú mich betwungen hat -- 4 Niht wan ein vil kleines vingerlin 34 9 _Nach der Zeile:_ We was han ich tumber man mich so versprochen _folgt:_ Das ich gůtes wibes han gegert. 34 10 Als han ich geteilet schier uns beiden -- 13 Núwet gegen der sumer zit -- -- Verderben das ist mir ein not 35 4 Da mit ir so grosse unfroͤide mugent verkeren -- 6 Das ir mugent in trurig herze froͤide senden. -- 9 Vil stete bereit 36 13 _Bey dieser und bey den drey folgenden Strophen fügt die Handschrift nach:_ Genade frouwe _mit Recht ein &c. hinzu._ 37 8 Ach solde ich geleben 38 8 In Kúrenberges wise -- 11 Es hat mir an dem herzen vil dike we getan -- 14 Ich und min geselle můssen uns scheiden 39 7 Ansehendes leides han ich vil 40 3 Des wene min leben niht lange ste -- 5 Das ich niht herzeliebe vinden kunde 41 7 Swanne der wag sin únde also gar gelassen hat 42 6 Ich sůche gůter frúnde rat 43 3 Den willen habe si fúr vol 44 2 Was sol mir richeit und lib -- 9 Dú mir ie ze herzen hie 45 7 Wil si so bin ich sorgen bar 46 4 Den abent den morgen (_ohne_ und) 49 6 Herze du bist ane sin 51 8 Swanne si ir liet vol endet so geswiget si 52 9 Mit boͤsen worten umbe slant -- 13 Dú gůte dú mir 54 3 _Diese Strophe fehlt in der Bremischen Handschrift. Wahrscheinlich wurde der Abschreiber durch den gleichen Anfang zweyer auf einander folgenden Strophen zu diesem Versehen verleitet._ -- 4 Swie we si mir nu lange har getan 56 9 Das uns beide an sange an froͤde missegat 63 4 Das kunt mir von so grosser klage -- 7 Got helfe mir das ich mich bewar 64 3 So bitte ich si das si mir ein liebes ende gebe -- 4 Was si mir ane schulde doh langer tage gemachet hat -- 10 Wol im das es so rehte weln kan (_ohne_ des) 65 5 Den wolte ich wol wissen das -- 6 Und erbot mir leit zallen stunde 67 5 Des einen und deskeinen me 68 1 Verliese aber ich ir hulde da -- 13 Und han ich si in minem herzen lieb 69 10 Er moͤhte sichs ze masse froun -- 14 Der vil wol getruwet han (_ohne_ ich) -- 15 Ich wene ich mich sin geloben wil 70 12 Die wellen niht das mir swere u. w. 71 10 Steten wiben tůt unstete we -- -- Unstete liesse er danne mich so liesse ich in 72 2 Den man so rehte trurekliche tůt -- 5 Doch fuͤre ich aller dinge wol -- 7 Ern hete minen dienest und ouch mich 73 10 Das ich ir so holdes herze trage 75 2 Was bedarf ich guter handelungen me _Nach dieser Strophe, oder nach der Zeile_ So froͤit mich das ich sin ie began _stehen in der Bremischen Handschrift, als vierte und fünfte Strophe dieses Liedes, die beiden Strophen, die sich in dem Zürcher Abdruck S. 77 finden:_ Mich froͤit an alle swere wol u. w. _und_ Ich han nach wane dike wol -- 5 Der ich da gůtes hoͤre jehen -- 10 Der so gewennet sinen můt 76 4 Von herzeliebes schulden hat 77 5 _In Hinsicht auf diese und die folgende Strophe sehe man was zu S. 75. Str. 2. bemerkt ist._ -- 9 So was es ie der wille min 78 6 Der ich es gerne scheine 79 7 Dem gelich entůn ich niht -- 9 Das si lebent sine wissent wie 80 11 Mit starker heimesůche nie getrat -- 13 Der froͤiden der ir guͤte wunder geben kan 81 4 _Diese Strophe_, Got gebiete miner frouwen das si si --, _ist in der Handschrift die erste des LVI. Liedes dieses Dichters_, -- 8 War kan úwer schoner lib -- _die zweyte_, -- 9 Wa von solt ich schone sin -- _die dritte_, -- 10 Solke not und ander leit -- _die vierte_, -- 11 Ich gelache in iemer an -- _die fünfte_; _Darauf folgt:_ -- 5 Mir ist vil we was ich gesage -- _als die erste Strophe des LVII. Liedes_, -- 6 Des ich nu lange han gegert -- _als die zweyte_, -- 7 Spreche ein wib la sende not -- _als die dritte_; _Und mit_ -- 12 Sol mir disú sumer zit -- _fängt das LVIII. Lied an, dem fünf Strophen gegeben sind. Diese Folge der Strophen ist aber fehlerhaft. Mit der Strophe_, War kan úwer schoͤner lib (_S. 81. Str. 8_), _fängt ein Lied an, das aus sechs Strophen besteht, und mit der Zeile_, So gesieht man wol das ich vil selten iemer iht geweine, (_S. 82, Z. 1. 2_) _schliesst_. 82 9 An dem ich nide das man in so gerne siht -- 13 Nie lobelicher man des me also 83 12 Swie si doch smuket Sie koͤdert sie locket 84 8 Jamer hat mich ingesindet -- 10 Kúschen megeden fro vri zallen stunden -- 11 Hohen můt so tiefe in sorclich truren versenket 85 11 Mir beslossen 86 2.3 _Der Refrain_ Mir ist von strowe u. w. _wird bey beiden Strophen wiederhohlt_. 87 2 Mit ir steten wibes zuht -- 6 Mengelich begunte denken -- 9 Do si min gedanken funden -- 10 Ich sant dur aventure -- 11 Ald ich bi ir das ist ein wunnebernde froͤiden spil (_ohne_ in) -- 12 Si mag mich wol weinen sweigen -- 13 Sit das in sin noch lip Das ir doch viere beten einen willen 88 1 Was jegeliches menschen herzen minne -- 3 Demůt is lobes hel Ir trúwe sol niht brechen -- 4 Dú zweiet und frúhtet selde und ere -- 7 Ir wehsel gedenken das kan si nahe smuken -- 9 Sich den trúte 89 3 Wie gehebe ich einen sturn -- 12 Das kan si us ir munde schenken 90 1 Si verlúget an -- 2 Si in vúre hin 92 4 Was danne und Arnez under stunde 93 10 Sit ich dich herze niht wol mac erwenden Wie geterstest eine an solhe not ernenden -- 12 Reht als es der Sumer von Triere tete 95 8 Das si es niht scheiden lat 96 10 Ich rede es umbe das niht das ich der selde habe gepflegen 101 Z. 5 Uns hant verleitet sere 103 Str. 10 Davon wir hoͤren beide singen und sagen 104 1 Toren schulten ie der wisen rat -- 2 Unde giht des einen das es iht von herzen ge -- 4 Min gedinge ist der ich bin -- 6 _In dem auf die Zeile_, Der an frúndes herzen lit _folgenden aus eilf Strophen bestehenden Liede, das in der Handschrift mit VII bezeichnet ist, sind die Strophen, die von 19 bis 29 zählen, folgender Massen versetzt:_ _Die neunte Strophe des Abdruckes_ (ir lat úch niht verdriessen u. w.) _ist in der Handschrift die erste oder 19. -- die 10. die 20. -- die 1. die 21. -- die 2. die 22. -- die 3. die 23. -- die 4. die 24. -- die 5. die 25. -- die 6. die 26. -- die 7. die 27. -- die 8. die 28. -- die 11. die 29. -- worauf alsdann unter VIII die Strophe_, Rit ze hove Dietrich u. w. _folgt, der die Zahl 30 vorgesetzt ist_. 107 2 Dike schalkhaft zeren blint Dike schalkhaft zeren blint -- 5 We geschehe dir tach -- 7 Aber e dir bigelige ich -- 9 Von dem ich habe die sele der muͤsse dich bewarn 111 3 So vergiltet si mir minne wol -- 12 Ich barg din ungefuͤge in frúndes schos 112 3 Do vant ich wunderlichú ding -- -- Es hat der tumbe riche nu ir drier u. w. 113 2 So sere nie geschrei -- 4 Můst ich von des múnches tische scheiden -- 6 Sit das mans iu zunwizen zelt -- 12 Wes er mit mir pflege 114 10 Inmitten an das herze da dú liebe lieget 115 8 Des enhabe deheinú můt -- 10 Die den unverschamten bigestan 116 5 Und der mich danne wellen hiesse -- 9 Underwilent sint si túre 120 2 Das gezeme ir bas -- 4 Das si ir ruschen nienen lat Si stosset sich das es mir an min herze gat -- 12 Und ist doch unnahen -- 13 Welt wie ich das verdienen wil Fůs von miner stete 121 9 Was mac ich gebents iu minen sanc 122 3 Doch so túret frowe unz an das ort -- 7 Von miner frowen wer si si 124 11 So rechet mich und gert ir alten hut u. w. 125 3 Also sprach ich zeiner wol getanen maget -- 12 Kúnigin ob allen frowen La werende helfe schowen -- -- Ir schrien lut erhillet Manic lob dem kruze erschillet 128 1 Der enhabe ouch hie und dort niht lones mere -- 4 Der vater bi dem kinde untrúwe vindet 129 2 Beitent unz iuwer jugend zerge _ist in der Handschrift nicht wiederhohlt_. -- 3 Die maniger uf sich selben leit 130 5 In meien towen durch das gras und kleiner vogelin sanc 131 2 Mich grúlet so mich lachent an die lechelere 132 6 Das ir in richet und uns tútschen ermet und pfende swendet 133 2 Den hoͤhe breite tiefe lenge umbe grifen mohte nie Din kleiner lip mit suͤsser kúsche in umbevie Dehein wunder mohte dem gelichen nie -- 7 Unser aller frone der stet under einer úbelen troufe 133 10 Es ist min sitte das man mich iemer bi dem fürsten vinde 135 6 Ein reine selig wib das laze ich doch so lihte niht 136 9 Mines herzen tiefú wunde dú můs iemer offen sten (_so auch in der zweyten Zeile nach dieser_) 138 10 Gesche an der gruͤnen heide 140 3 Mir spilten dú ougen nie 142 6 Mir ist liep das die getrogenen wissen -- 7 (_Die 3 letzten Strophen dieser Seite sind in der Handschrift überschrieben: Meister Heinrich Teschler. Auch stehen sie in dem Zürcher Abdruck Th. 2. p. 90 noch einmahl unter Meister Heinrich Teschler._) 144 8 Und das ich minne si vor allen wiben 145 9 Und ich iu wol gediene so ich beste kan -- 10 Das mich ir nieman versprach ders wizzen kunde 146 2 Mich hat ir rat und ir schoͤne betoͤret Sus ist min froͤide von iu beiden zerstöret -- 8 Von ir grosse werdekeit (_ohne_ so) 147 2 Si treit den helfelichen grůs -- 9 _bis S. 148. Str. 6. sind in der Handschrift folgender Massen versetzt:_ Urspring blůmen loub usdringen u. w. _oder Str. 15 im Abdrucke ist Str. 9 in der H._ -- 16 -------- 10 -- -- 17 -------- 11 -- -- 13 -------- 12 -- -- 14 -------- 13 -- _und diese fünf Strophen sind mit IV bezeichnet. Darauf folgen vier Strophen unter V, und die Strophe_ Es ist nu tag u. w. (_S. 147. Str. 9_) _oder Str. 9 im Abdrucke ist Str. 14 in der H._ -- 10 -------- 15 -- -- 11 -------- 16 -- -- 12 -------- 17 -- -- 10 Ir frúndes lib 148 11 Ist ir munt als ein rubin 149 4 Tůt so selicliche 149 11 Dest ir sitte der ich holdes herze trage (so _fehlt_) 150 1 So bin ich vro und mache ir hohe wirde wert -- 7 Sine werbe ouch noch das ist alles ein niht Wan das nie jar ein sende leit an mir verdarb -- 8 Ich enkunde von den meren -- 11 Was lobe ich si si lobt selbe sich 151 2 Kúnden den die werdeklicher minne gern 152 2 Wol uf laze ir das herze hie -- 5 So minneklicher wibe grůs -- 6 Das si mir mit liebe lonet si ist so gůt 153 6 Was sol truren fúr das das nieman kan erwenden 154 2 Nach dem grůze wil ich also steteklichen werben 155 2 Wan anders můs ich senende leben -- 13 Alse striteklich gegen mir nu keret Sit min herze an allen wank 156 10 Do versten ich nu alrerst rehte mich 157 4 Und wissest das das er da sinen anden richet 158 2 Lihte niemer niht u. w. (_ohne_ leider) 160 9 So wer al min swere 161 3 Den lieb nah leide tůt mit senden sorgen -- 5 Dú mir ist vúr ellú wib -- 10 Des dienstes duhte mich vil kleinen 163 5 Sumelicher wib unstete -- 6 Fúr der werlte wandelbere 165 2 Nu entroͤstent mih die lieben tage Noh swas ich von den blůmen sage 167 10 Alsus kan er wunnekliche nieten 168 1 Do die wol gemůten lúte waren -- 6 Dú dienest von drin mannen nimet 169 2 Wil ich dabi miner froͤiden niht gezemen -- 5 Frowe min la hoͤren mich 170 1 Das wene ich gar von dinen schulden si -- 2 Schowe das du selig sist -- 3 So wolt ich vil gerne uf ir wibes guͤte borgen -- 5 Des ich niemer mich vertroͤste gar Truͤbet mir min minneklicher wan -- 6 So wirt ich selten vroͤidenriche 171 9 Doh ist mir lieber lob ich si danne ob ich es lieze 172 6 Das verswige ich als ich wol kan THEIL II. S. 59 Col. 2. Z. 10 Uf dem wasser und dem plane ist er so vermessen 18 Offenbar -- Lich getar S. 62 Col. 1. Z. 11 Ir vatter der hies Willebrant 15 Da lag ouch Menelaus tot 26 Das er mich reche an Parcifale S. 63 Col. 2. Z. 3 Das ander ist Kabiz 7 v.u. Und die von Bridaniane S. 66 Str. 2 (_Strophe 2 und 3 ist der Refrain angehängt:_ Ja huͤte u. w.) -- 3 Des da lag her Parcyfal 249 7 Das ist dú magt von Ysse her geborn -- 9 Daniel mit beiden handen swůr -- 11 Er befal uns einer túren diet 250 9 Ob dus niht underrihtest das sich beider schade gezemen ANHANG. HER NITHART. _Welche sonderbare Spiele der Zufall bisweilen treibt, das zeigt sich bey dem folgenden Liede auf eine höchst auffallende Weise. -- Hr. G. /von Bretschneider/, Rath und Bibliothecar in Lemberg, fand zwischen dem Holz und Leder eines alten Einbandes aus dem funfzehenten Jahrhunderte ein Pergamentblatt, worauf ein Deutsches Lied stand. Er schickte dieses Blatt an Hrn. Hofrath /Meusel/, mit dem Wunsche, es in Kupfer stechen zu lassen, und in das historisch-litterärisch-bibliographische Magazin aufzunehmen. Diesem Wunsche gemäss, erschien in dem zweyten Stücke dieses Magazins (Zürich 1780. S. 81 ... 90) das Lied in Kupfer gestochen, abgedruckt, und mit einer Übersetzung und Anmerkungen von Hrn. /von Bretschneider/ begleitet. So viele Ehre war bis jetzt noch keinem Altdeutschen Liede widerfahren. -- Wem die Minnesinger nur etwas mehr als dem Nahmen nach bekannt sind, der kann dieses Lied nicht durchlesen, ohne sich an /Her Nithart/ zu erinnern. Mir schien es, seinem Ton und Inhalte nach, so bekannt, dass ich den Abdruck der Mannessischen Sammlung aufschlug, um nachzusehen, ob ich es vielleicht dort bereits gelesen hätte. Das war nun zwar nicht der Fall mit dem ganzen Liede, aber doch mit den vier letzten Zeilen; und vor diesen vier letzten Zeilen findet sich (Th. II. S. 78) die Bemerkung des Herausgebers:_ (Wieder eine Lyke von etlichen Strophen) _So musste also ein Buchbinder im funfzehnten Jahrhunderte ein Pergamentblatt einkleben, auf dem dasselbe Lied steht, das auf einem aus der Pariser Handschrift ausgerissenen Pergamentblatte stand; und eine Lücke, die in einem zu Zürich gedruckten Buche gewissenhaft angezeigt war, musste in einem ebendaselbst gedruckten Buche dreyssig Jahre später unbemerkt ausgefüllt werden. Schade nur, dass wir nichts Besseres dadurch gewonnen haben, als ein Lied von /Her Nithart/! Jedoch auch diess mag als Neckerey des Zufalls gelten. -- Auf alle Fälle ist der Fund als eine Ergänzung nicht des Abdrucks der Manessischen Sammlung, sondern der Handschrift selbst anzusehen, und da Hr. /von Bretschneider/, woran wohl die verlöschte Schrift Schuld ist, nicht durchaus richtig gelesen zu haben scheint, so mag das Lied, so wie ich es lese, mit beygefügter Interpunction, hier stehen._ Traget us dy schamel und dy stuͤle! Heist dy schragen Vuͤrder tragen! Talank suln wir tanczes werden muͤde. Tůt uns uf dy stůbe, so ist uns kuͤle, Das der wint An dy kint Wee ein lúczel durch dy úbir muͤde. Do wirt wol czu czeche vor gesungen; Durch dy venster gink der galm. Adelhalm Tanczet nicht wenne czwischen czweien jungen. Loz us! ich hor in der stůben tanczen. Jungen man, Nempt ewchs an! Do ist der dorf meite ein michel truͤnne; Do gesicht man vil geribe swanczen. Czwene gingen, Do si swingen: Das was geiler getelinge wunne. Als dy vorsinger denne sweigen, So seit alle des gebeten, Das wir treten Aber ein abent tenczel nach der geigen. Gosprecht, Wilprecht, Gumprecht unde Eppe, Willeprecht, Meyer knecht, Wernbolt und auch der junge Cunze, Megenbolt, des meyers sun und Reppe, Irrenbart, Brochselhart; Darnach springet der vil wilde Runse; Der ist ein tummer, geiler hohlingere, Her get vreien durch das jar, (Des nemt war) Und ist doch den meiden gar unmere. In sach ny gebowern so gemeiten, Denne er ist, Wisse Crist! Er get als czu vordrist an der schoyen. Einen vessel czweier spannen breiten Hat sin swert. Harte wert Dunket er sich seiner newen troyen; Dy ist von cleinen vier und czwenczik tůchen; Dy ermel gingen uf dy hant; Sein gewant Sol man an eim oden kragen sůchen. Hofelich ist alles sein gerúste, Das er treit. Mir ist geseit, Er wolle Engelbolden tochtir haben. Den gewerb teil ich im czu vorlúste; Sy ist ein weip, Das ir leip Czeme wol czu minne einem graven. Dorab lasse er sich richten tougen; Seh er anderthalben hin! Den gewin Trug er wol czu meins in seinen augen. Im sey ny sein troy so gar czuhowen, Noch sein kel Ny so hel, Er ensolde sies doch habn vorlazen. Dysen sumer hat er sy gekowen, Gar vorbrot, Schamerot, Ward ich, do sy bey einander sazen. Sy ist ein weip, der ich vil gerne din; Gůtes gib ich ir di wal: Rewental Do ist mein eygen, dorczu hoen sin. ZUSÄTZE UND VERBESSERUNGEN. S. IX. der Vorrede. (*) _Die hier gewünschte Vergleichung der Pariser Handschrift ist, wie ich aus einer öffentlichen Ankündigung ersehe, unterdessen durch Hrn. /Rassmann/ angestellt, und ein Theil seiner Arbeit in dem Museum für altdeutsche Literatur und Kunst Th. 2. St. 2. abgedruckt worden._ S. 3. Z. 2. _ist das Comma nach_ sit _auszustreichen_. S. 8. Z. 11. _ist_ Wolde irgeben 14. Ich irgibe das leben _zu lesen, und die Lesart des Textes als Lesart der Handschrift unter den Text zu setzen_. S. 12. Z. 12. v. u. Summer _l._ Sumer. S. 16. Z. 9. heide _l._ beide (heide _ist die Lesart der Handschrift_.) S. 44. _Dieses XXI. Lied muss, statt in vier Strophen, in zwey abgetheilt werden._ S. 85. Z. 18. pfat _l._ Pfat. S. 99. Z. 9 ... 13. _l._ Lobes vil, Den man ir tůt, Und ouch bekeren Nach ir hulden Swen si wil. Si ist so gůt; Wie moͤhte ich eine Si verlassen? S. 99. Z. 5. v. u. _Note: In der Handschr._ Als si di Minne hat getan S. 101. Z. 2. _l._ Sol mich vergan Ir grosse guͤte S. 109. Z. 5. v. u. _Note: In der Handschr._ Wa din nam git underbint S. 114. Z. 7. _Note: In der Handschr._ Die noch nie. FUSSNOTEN [1: _In der Handschrift:_ Mir verkunden.] [2: _In der Handschrift:_ Son darf mich blangen der vil süsse bernden zit.] [3: _In der Handschrift:_ Frouwen minne tůt so wol.] [4: _In der Handschrift:_ Und minneclichen gruͤssen Und es lachelich sich an, ] [5: _In der Handschrift, so wie in der Samml. v. Minnesing.:_ Ald kan dú minne....] [6: _Durch eine eigene Künsteley schliesst jede Strophe dieses Liedes mit derselben Sylbe, mit der sie anfängt._] [7: _Auch dieses Lied hat sehr gekünstelte Reime. Nicht nur reimt das erste Wort der Strophe mit dem letzten; sondern der männliche Reim ist auch jedesmahl mit dem vorhergehenden weiblichen von Einem Stamme. Eine ähnliche Reimkünsteley zeichnet das XXVI. Lied aus._] [8: _Die funfzehnte Zeile reimt mit der ersten, die sechszehnte mit der zweyten u. s. f. Daraus ergibt sich, dass die sechste und siebente Zeile fehlen. In der Handschrift ist dieses nicht bemerkt, sondern die sechste Zeile:_ O we _als der Anfang der zweyten Strophe, die dreyzehnte:_ Ir vil wunneklichen _als der Anfang der dritten Strophe angegeben_.] [9: _In der Handschrift:_ Ich ouch ir swas mir geschiht.] [10: _In der Handschrift:_ Sit ich mich der lie ze dienste bot.] [11: _In der Handschrift:_ Solde ich si vil minnekliche Sehen als ich sie zeinen male Sach so wer min froͤide gros Und were in seldenriche Wan das mich ir minne strale. _In der siebenten Zeile steht:_ das _(wie öfter) statt dast oder das ist, und_ din _bezieht sich mit einer nicht ungewöhnlichen Härte auf das mit_ strale _zu Einem Worte verbundene_ minne.] [12: _In der Handschrift:_ Swer den sorgen welle entwichen.] [13: _In der Handschrift:_ Und wil mich von ir scheiden.] [14: _In der Handschrift:_ Mich hat aber] [15: _Wenn noch ein Zweifel obwalten sollte, ob die Bremer Handschrift eine Abschrift der Pariser ist, so kann dieses ausgeschnittene Blatt auf den ersten Blick die Sache entscheiden._] [16: _In der Handschrift:_ Nim frouwe Minne war ichs meine.] [17: _In der Handschrift:_ So sult ir von mir triben.] [18: _Durch das ganze Lied sind lauter reiche Reime gebraucht._] [19: _In der Handschrift:_ Hei gewnne ich ir noch die kúnde.] [20: _Hier ist in der Handschrift eine Zeile ausgelassen. Fehlt sie auch in der Pariser Handschrift?_] [21: _In der Handschrift fehlt das erste Wort dieser Zeile._] [22: _In der Handschrift:_ Wilkome si uns du wnne.] [23: _In d. Handschr.:_ Schouwent wie der walt und dú heide lit.] [24: _In der Handschrift:_ Man siht mich froͤlich lachen.] [25: _Die ersten zwey Sylben dieser Zeile sind in der Feder des Abschreibers geblieben; vielleicht_ bůs fúr.] [26: _Statt_ spilten _steht in der Handschrift_ spilte.] [27: _In der Handschrift:_ Beschiht niht u. s. w.] [28: _Der Fuss, den man bey dieser Zeile in der Sammlung von Minnesingern vermisst, fehlt auch in der Bremer Handschrift._] [29: _In der Handschrift:_ Das min herze an froeiden kranket.] [30: _Hier sind durch die Schuld des Abschreibers zwey Zeilen in Eine zusammen geschmolzen. Vielleicht ist zu lesen:_ Die mit ir vil liehten ougen In mein sendes herze brach, ] [31: _In der Handschrift:_ Ach ie doch das tůt mir dú reine suͤsse.] [32: _In der Handschrift:_ Nu sich an wan min lip ist kranc.] [33: _Steht dieses Lied eben so abgebrochen in der Pariser Handschrift?_] [34: _In der Handschrift:_ Sach ein kint.] [35: _In der Handschrift:_ Si minnent ie.] [36: _In der Handschrift:_ Ist das niht gewinne.] [37: _In der Handschrift:_ Das si giht u. w.] [38: _In der Handschrift:_.. mit solcher not striten.] [39: _In der Handschrift:_ Nu ein weis ich niht zware.] [40: _In der Handschrift:_ Von in klagen můs] [41: _In der Handschrift:_ Wesen mac so sol dein muͤt] [42: _In der Handschrift:_ Swenne ich den minen morgen an der strassen.] [43: _In der Handschrift:_ Nach Gote sin min ane bet] [44: _In der Handschrift:_ Ein grůs von mir.] [45: _In der Handschrift:_ Lebe an ende] [46: _In der Handschrift:_ Der nigen můs] [47: _Hier fehlt eine Zeile; vielleicht:_ Helfe senden] [48: _In der Handschrift:_ Swie ich doch mit dienste ir hulden lage.] [49: _In der Handschrift:_ Ze so wirt mir sorge buͤs.] [50: _In der Handschrift:_ Wie wil der tat so gahen] [51: _In der Handschrift:_ Ir hant en unther] [52: _Die fünfte Zeile fehlt in der Handschrift. Da sie nicht als fehlend bemerkt ist, so kann sie vielleicht aus der Pariser Handschrift ergänzt werden._] [53: _In der Handschrift, so wie in der Samml. von Minnesingern:_ Ich bin tumb das ich min langes leit den lúten kúnde] [54: _In der Handschrift:_ Froͤide nider singen lat] [55: _In der Handschrift:_ Niht den sin] [56: _In der Handschrift:_ Ein wahter lute sang] [57: _In der Handschrift:_ Das geschah] [58: _In der Handschrift:_ Do sang ein wahter an der zinne] [59: _In der Handschrift:_ Mir mag lieb lieblich ende machen] [60: _In der Handschrift:_ Du solt mir nach sender ein froͤidelin erzeigen] [61: _In der Handschrift ist bereits am Rande bemerkt:_ hic videtur deficere versus qui respondeat secundo; _es fehlen aber drey_.] [62: _In der Handschrift:_ Froͤlich machen] [63: _In der Handschrift:_ Umb das Ich der schande ] [64: _Die fehlende Zeile ist in der Handschrift nicht bemerkt. Ein Paar für den Sinn entbehrliche und nach dem Versmass überzählige Wörter habe ich ausgestrichen._] *** END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK BEYTRÄGE ZUR KENNTNISS DER ALTDEUTSCHEN SPRACHE UND LITTERATUR. ERSTER BAND. THEIL 1. *** Updated editions will replace the previous one—the old editions will be renamed. Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright law means that no one owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United States without permission and without paying copyright royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to copying and distributing Project Gutenberg™ electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG™ concept and trademark. 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START: FULL LICENSE THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK To protect the Project Gutenberg™ mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase “Project Gutenberg”), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg™ License available with this file or online at www.gutenberg.org/license. Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg™ electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg™ electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy all copies of Project Gutenberg™ electronic works in your possession. 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