The Project Gutenberg eBook, Die Schädigung der Rasse, by Felix A. (Felix Aaron) Theilhaber

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Title: Die Schädigung der Rasse

durch soziales und wirtschaftliches Aufsteigen bewiesen an den Berliner Juden

Author: Felix A. (Felix Aaron) Theilhaber

Release Date: November 16, 2013 [eBook #44197]

Language: German

Character set encoding: UTF-8

***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE SCHÄDIGUNG DER RASSE***

 

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Das Umschlagbild wurde im Zuge der Transkription erstellt und ist Gemeingut.

Gekrönte Preis-Arbeit der Gesellschaft für Rassenhygiene

DIE SCHÄDIGUNG DER RASSE
durch soziales und wirtschaftliches Aufsteigen bewiesen an den
BERLINER JUDEN

VON
Dr. Felix A. Theilhaber

Dekoration

1914
Verlegt bei Louis Lamm in Berlin


67 Sonderabdruck aus Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie. 1913. ½. Heft.
Druck und Verlag von B. G. Teubner in Leipzig.

Zum Preisausschreiben: »Bringt das materielle und soziale Aufsteigen den Familien Gefahren in rassenhygienischer Beziehung?«

Dargelegt an der Entwicklung der Judenheit von Berlin.

Von
Dr. Felix A. Theilhaber in Berlin.

Man wird nicht behaupten können, daß die jüdische Religion oder die in der jüdischen Masse fortlebenden Ideen rassenhygienischen Gefahren besonderen Vorschub geleistet hätten. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts pflegten die deutschen Juden in ihrer überwiegenden Majorität die nationalreligiösen Vorschriften, die allzu bekannt sind, als daß man sie hier anführen müßte. Im übrigen bietet ein vor kurzem erschienenes Werk »Die Hygiene der Juden« einen bedeutsamen Überblick über die ganze hierein bezügliche Gesetzgebung.[1]

Die Konstatierung, daß jüdisches Milieu und Neomalthusianismus die grellsten Gegensätze bedeuten, muß deshalb zur Voraussetzung dienen, damit die in Späterem dargelegten Befunde um so schärfer zutage treten. Denn es lag sicher nicht in dem Reiz, den das Judentum als solches ausübte, wenn gerade die Juden zur äußersten Beschränkung ihres Nachwuchses schreiten. Nirgends in der Welt war die Familie bei allen Gliedern einer Rasse, die einen hohen kulturellen Standard of life einnahm, so stabilisiert und die Erzeugung eines ordentlichen, aber auch ziffernmäßig starken Nachwuchses so sehr als Ideal festgelegt als bei ihnen. Und es ist sicher keine bloße Behauptung, daß die Juden der Erhaltung ihrer Art enorme Opfer gebracht haben, daß sie für die Ehe, für Kinder und für ein Heim einen liebevollen Sinn besaßen. Es kann auch kaum in ihren biologischen Qualitäten liegen, wenn die durch viele Jahrhunderte hindurch ungeschwächte Zeugungsfähigkeit so urplötzlich zum Erlöschen neigt. Denn daß ihr völkisches Massiv nicht so stark geschwächt war, dafür zeugt die Kraft, mit der sie sich in Berlin bis auf unseren Tag auf allen Lebensgebieten durchzusetzen wußten.

Die meist aus dem Osten Preußens stammenden Kleinstadtjuden, haben sich rasch in Berlin emporzuarbeiten verstanden. Ich erinnere an ihre 68Arbeit an der Börse, in der Berliner Konfektion, in der Lederbranche, Schuhfabrikation usw. Namen wie Rathenau, des Gründers der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft, James Simon, des Baumwollenkönigs, Bleichröder und anderer entheben uns einer deutlicheren Illustration. Ebenso könnte der Beweis für ihre Energie, mit der sie sich im politischen Leben (Freisinn und Sozialdemokratie) wie auch in allen anderen Zweigen unserer Kultur, so in den akademischen Berufen durchzusetzen verstanden, erbracht werden.

Ihre körperliche Widerstandskraft spiegelt sich wohl am besten in der Sterblichkeits- und Krankheitsstatistik wieder, die absolut nicht den Beweis zuläßt, daß die Hauptmasse der Bevölkerung physisch zur vollen Entartung neigt. Deshalb wird ein Nachlassen ihrer Fruchtbarkeit weder auf die rein jüdischen Werte in ihren geistigen Vorstellungen, noch auf die jüdischen Präzeptoren ihres Blutes zu schreiben sein. Es ist nicht Zeugungsunfähigkeit, sondern Unlust und berechnender Wille, Resultate des Zeugens hintanzuhalten. Sie sind die Opfer der Verhältnisse, in die sie sich stürzten.

Tabelle I. Bevölkerungsstand.

Es gab Juden in Berlin
Jahr absolute Zahl relative Zahl
1816 3,373 2,0 %
1820 3,632
1825 4,024
1830 4,689
1835 5,465
1840 6,207 1,96
1845 8,286
1850 10,037
1855 11,481
1860 17,075 3,46
1865 24,189 3,93
1871 36,105 4,36
1875 45,464 4,71
1880 53,916 4,80
1885 64,355 4,90
1890 79,286 5,02
1895 86,152 5,13
1900 92,206 4,88
1905 98,893 4,85
1910 92,013 4,38
Groß-Berlin
1900 108,044 4,35
1910 143,975 3,86

Tabelle Ib. Ausländische Juden in Berlin.

absolute Zahl in % der jüd. Bevölk.
1890 5,077 6,9
1900 11,651 12,6
1905 18,316 18,5

Groß-Berlin zählt heute 150000 Juden; das ist mehr als ein Drittel der preußischen Juden überhaupt. Vor knapp hundert Jahren traf man in Berlin 3000 Juden an. Wie die Vermehrung vor sich gegangen ist, darüber unterrichtet am besten Tabelle I, die wir anbei bringen. Die Zunahme der jüdischen Bevölkerung in Berlin datiert zum allergrößten Teil aus der Einwanderung kleinstädtischer Juden des Ostens; seit neuerer Zeit auch von außerhalb des Deutschen Reiches, aus Rußland und Galizien. Schon eine oberflächliche Übersicht über die Entwicklung69 der Geburten bei den Berliner Juden zeigt einen deutlichen Niedergang. Während zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Geburten 27 % betrugen, sank diese Ziffer in letzter Zeit auf 16[2] und noch darunter. Dabei war die jüdische Bevölkerung zu Beginn des vorigen Jahrhunderts materiell und geistig zum Teil auch schon auf einer hohen Stufe. Allgemein bekannt ist ja das Milieu jener Berliner Juden aus den Schilderungen Heines, Varnhagens und anderer. Die Berliner Juden vor 100 Jahren hatten schon eine auffallend geringe Geburtenziffer gegenüber der jüdischen Allgemeinheit. Die Natalität der preußischen Juden jener Zeit bezifferte sich nämlich auf ca. 33–35 ‰ und blieb mit Berücksichtigung der geringeren Kindersterblichkeit hinter der enormen Fruchtbarkeit der übrigen Bevölkerung nicht zurück. Die Natalität der großstädtischen Israeliten beträgt heute also die Hälfte der alten Fruchtbarkeit, ja nicht einmal diese. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die Einwanderung in den Großstädten eine so starke Besetzung der Altersschichten im zeugungsfähigen Alter 70 bedingt, daß diese Altersklassen fast doppelt so stark vertreten sind, als es bei normalem Bevölkerungsaufbau der Fall wäre. Wir müßten also in den Großstädten gegenüber den Durchschnittsziffern, die wir für das Reich bekommen, höhere Werte der Nativität bekommen. Wenn also z. B. eine gesunde Fruchtbarkeit, wie sie früher bei den preußischen Juden geherrscht hat, 33 war, so müßten wir bei ganz analoger Fruchtbarkeit bei einem Bevölkerungsaufbau, der dem der Berliner Juden entspricht, 45–50 haben. In Wahrheit aber beträgt ihre Fruchtbarkeit nicht einmal den dritten Teil dieser Ziffer.

Tabelle IIa. Bevölkerungsbewegung.

In Berlin wurden Juden im Durchschnitt
Jahr geboren in Promille verstarben in Promille
1816–1820 92 27,0 85 25,7
1821–1830 100 24,8 90 21,8
1831–1840 137 24,7 130 23,6
1841–1850 254 25,1 179 21,4
1851–1860 373 28,3 244 18,7
1861–1870 719 29,0 441 17,9
1871–1875 1141 27,5 601 15,3
1876–1880 1455[3] 26,0 762 15,3
1881–1890 1550 22,0 982 15,28
1891–1900 1771 18,0 1313[4] 15,23
1901–1910 1582 16,0 1312[4] 13,6
1911 1302 14,16 1243[5] 13,5

Schon die Tabelle III zeigt die Bevölkerungsbewegung; wir finden in ihr eine Tabelle, in der der gesamte biologische jüdische Nachwuchs ziffernmäßig belegt ist. Derselbe setzt sich zusammen aus den Geburten aus jüdischen Ehen, aus Geburten unehelicher Mütter und dann aus Mischehen, deren Kinder zur Hälfte dem jüdischen Nachwuchs zugezählt wurden (wobei auf die spätere Zugehörigkeit dieses Nachwuchses zum jüdischen Glauben kein Gewicht gelegt wurde; es tritt nämlich kaum ein Viertel der Kinder aus Mischehen in den jüdischen Religionsverband ein). Diese Tabelle III ergibt, daß der absolute Zuwachs in den neunziger Jahren die Höhe überschritten hat, und seitdem auffällig rasch und bedeutend sinkt; während er zu Beginn der achtziger Jahre 1500 Partus praeter propter zählte, stieg die Ziffer 1890 auf 1727, 1900 war sie auf 1649 gesunken, 1910 ist sie geringer als im Jahre 1880 und beträgt nur noch 1306. Dabei haben sich die 71 eheschließenden jüdischen Personen mehr als um das Doppelte vermehrt.

Tabelle III. Bevölkerungsbewegung
(gekürzt) siehe die ausführliche Tabelle III.

Jahr Insgesamter Nachwuchs von Juden (aus reinen Ehen, von unehelichen Müttern und ½ aus Mischehen) Insgesamt jüdische eheschließende Personen (rein jüdische Ehen und ½ von Mischehen)
1879 1401 680
1880 1492 780
1881 1495 826
1882 1481 898
1883 1479 865
1884 1535 938
1885 1536 985
1886 1459 994
1887 1565 967
1888 1545 1094
1889 1677 1208
1890 1727 1254
1891 1740 1190
1892 1772 1213
1893 1795 1210
1894 1760 1197
1895 1694 1279
1896 1635 1279
1897 1672 1488
1898 1666 1374
1899 1659 1471
1900 1649 1409
1901 1658 1441
1902 1757 1435
1903 1597 1406
1904 1662 1504
1905 1630 1533
1906 1743 1524
1907 1556 1562
1908 1500 1451
1909 1409 1433
1910 1306 1429

Unsere Aufgabe muß es sein, darzutun, daß die Abnahme der Fruchtbarkeit wirklich nicht anders zu erklären ist als aus rein sozial-ökonomischen Momenten, bzw. daß die Bevölkerungsbewegungen, die Wanderungen usw. und anderes, was mit dem Bevölkerungsaufbau zusammenhängt, nicht als Ursache der Minderfruchtbarkeit angesehen werden kann. Eine Auszählung der Frauen im gebärfähigen Alter ergab deren 73 im Jahre 1880 19600, 1895 25000 und 1905 28000; sie bildeten im Jahre 1905 29 % der Gesamtbevölkerung, ein so günstiges Resultat der Fertilität, wie es kaum besser gedacht werden kann. Der Bevölkerungsaufbau würde also, wie schon anfangs betont wurde, gerade eine enorme Vermehrung zulassen.

Tabelle III. Jüdische Bevölkerung in Berlin.

Jahr Eheliche Geburten der Juden Unehel. jüdische Geburten Mischehengeburten Jüdische Ehen Mischehen Insgesamter biolog. jüd. Nachwuchs Insgesamt jüd. eheschl. Personen
1875 1370 67 ca. 125[6] 289 134 1470 712
1876 1394 64 " 130[6] 282 141 1490 705
1877 1366 77 " 135[6] 317 130 1485 764
1878 1456 74 " 140[6] 250 152 1566 652
1879 1245 78 149 259 162 1401 680
1880 1345 75 144 311 158 1492 780
1881 1313 83 159 329 168 1495 826
1882 1320 85 173 343 212 1481 898
1883 1294 93 185 353 159 1479 865
1884 1368 77 177 379 180 1535 938
1885 1379 70 175 400 185 1530 985
1886 1288 71 201 424 146 1459 994
1887 1383 82 198 400 167 1565 967
1888 1370 68 214 464 166 1545 1094
1889 1490 79 217 534 140 1677 1208
1890 1528 90 218 544 166 1727 1254
1891 1540 74 253 523 144 1740 1190
1892 1587 79 212 578 157 1772 1213
1893 1573 62 200 573 164 1735 1210
1894 1572 78 219 525 147 1760 1197
1895 1519 79 192 555 169 1694 1279
1896 1438 95 204 539 201 1635 1279
1897 1362 101 219 644 200 1672 1488
1898 1476 90 200 585 204 1666 1374
1899 1470 90 202 621 209 1659 1471
1900 1455 76 237 594 221 1649 1409
1901 1452 97 218 620 201 1658 1441
1902 1548 101 232 615 202 1757 1435
1903 1409 85 207 597 212 1597 1406
1904 1458 85 218 629 246 1662 1504
1905 1407 100 246 624 285 1630 1533
1906 1502 122 243 627 270 1743 1524
1907 1341 111 208 638 286 1556 1562
1908 1270 125 230 585 281 1500 1451
1909 1198 104 214 565 303 1409 1433
1910 1108 99 198 577 275 1306 1429
1911 1095 119 205[7] 570 298 1302 1438
72 Eheschließung und Geburtlichkeit der Berliner Juden (1875-1911).
(Absolute Zahlen.)
Eheschließung und Geburtlichkeit der Berliner Juden

Tabelle IV. Jüdischer Nachwuchs und Eheschließungsziffer.

    Geschlossene rein jüdische Ehen geborene Kinder in rein jüdischen Ehen Es treffen Geburten auf geschl. Ehen
a) 1875–81 2037 9389 4,6
  1882–91 4364 13960 3,2
  1892–1901 6449 15004 2,3
  1902–11 6027 13336 2,21
    jüdisch-christliche Ehen geborene Kinder in Mischehen[8] Es treffen Geburten auf geschlossene Mischehen
b) 1875–81 1045 982 1,0
  1882–91 1665 2011 1,2
  1892–1901 1873 2103 1,1
  1902–11 2658 2201 0,8
    Insgesamt von Juden geschl. Ehen[8] Insgesamt Kinder aus Ehen von Juden (auch Mischehen) Es treffen Kinder auf Ehen von Juden
a) + b) 1875–81 3082 10371 3,3
  1882–91 6029 15971 2,65
  1892–1901 8322 17107 2,06
  1902–11 8685 15537 1,8

Tabelle XIV. Bevölkerungsaufbau der Berliner Juden.

  Im Jahre
  1871 1880 1900 1905
Zusammen 100 % 100 % 100 % 100 %
0–10 Jahre alt waren 20,0 % 22,0 % 14,8 % 14,4 %
11–20 " " " 20,9 " 16,5 " 15,3 " 16,1 "
21–30 " " " 22,4 " 22,0 " 21,05 " 21,1 "
31–40 " " " 14,9 " 16,3 " 17,6 " 17,55 "
41–50 " " " 9,7 " 10,1 " 13,6 " 13,55 "
51–60 " " " 7,0 " 6,8 " 9,3 " 9,1 "
61 usw. " " " 5,1 " 6,3 " 8,1 " 7,98 "

Tabelle VII.

  Es standen im Fruchtbarkeitsalter davon verheiratet in %
  [1895] [1900] [1895] [1900] [1895] [1900]
jüdische Männer (20–25 Jahre alt) 24,432 27,110 11,711 12,862 48,3 47,4
jüdische Frauen (15–50 Jahre alt) 25,075 27,082 12,267 12,942 48,8 47,8
  49,507 54,192 23,978 25,804 48,6 47,6

Tabelle VIIb. Zahl der jüdischen Frauen im gebärfähigen Alter in Berlin (15–50 Jahre).

  1880 1895 1900 1905
Zahl 19641 25075 27110 28734
in % der Juden 27,5 29,0 29,4 29,0
Jüd. Fruchtbarkeitsziffer[9] 100,8 67,5 60,8 56,8
Zahl der jüdischen Männer im zeugungsfähigen Alter in Berlin
1895 … 24432 1900 … 27082 1905 … 29402

73Es ist doch wohl nicht zu leugnen, daß der Schluß logisch ist, dort, wo es immer mehr Ehen gibt, müßten wir auch mehr Kinder finden; bei den Juden aber finden wir das Faktum, daß die Kinderzahl absolut etwas abgenommen hat, trotzdem sich die Ehen vervielfältigten. Ja sogar die unehelichen jüdischen Geburten treten quantitativ etwas stärker in den Vordergrund. Daraus kann man wohl schon jetzt den Schluß ziehen, daß die jüdische Bevölkerung sicherlich ein größeres Kontingent von Menschen in der Fruchtbarkeitsperiode in unserer Zeit aufzuweisen 74hat als in früheren Jahrzehnten, was auch die Auszählung der Jüdinnen im gebärfähigen Alter ergibt. In der Tabelle V ist nun ein Überblick gegeben, wie sich die drei Rubriken vermehrten. Die jüdische Bevölkerung Berlins hat sich in den letzten 35 Jahren um 102 % gesteigert, die der eheschließenden um 100 % und die der Geborenen um minus 11,1 % verändert. In der Gegenüberstellung dieser drei Werte tritt die Tendenz der Entwicklung so klar zutage, daß es nur die Tatsachen abschwächen hieße, wenn wir auf die Ungeheuerlichkeit der Ziffern eingehen wollten.

Tabelle V.Bevölkerungsentwicklung in Berlin.[10]

  Die jüd. Bevölkerung nahm zu in % Die jüdischen Eheschließenden in % Die Geburten der Juden in %
1880 gegen 1875 +15,7 +9,1 +1,5
1885 " 1880 +19,3 +13,5 +3,0
1890 " 1885 +23,2 +27,5 +11,0
1895 " 1890 +8,7 +2,0 -2,0
1900 " 1895 +7,0 +10,2 -2,2
1905 " 1900 +7,2 +8,8 -1,5
1910 " 1905 -7,5 -6,8 -2,0
1910 gegen 1875 +102,4 +100,7 -11,1

Eine andere Beleuchtung der Frage ergibt auch die Eruierung der unfruchtbaren Ehen, sowie der Zahl der Menschen, die im zeugungsfähigen Alter keine Ehe schließen. Unfruchtbar waren mehr wie 25 % der Ehen, (wenn ich die geschlossenen Ehen des Jahres 1909 mit den Erstgeburten des Jahres 1910 zusammenbrachte, so fand ich, daß nicht dieselbe Anzahl Erstgeburten, die bei einer Fruchtbarkeit aller Ehen anzunehmen war, sich vorfand, sondern daß nur auf je 100 Eheschließende 70 % Kinder kamen. Bei der allgemeinen Bevölkerung gab es 30 % sterile Ehen, bei den Mischehen sogar 39 %).[11]

Schon in den siebziger Jahren zeigte es sich, daß die Juden nicht nur viel später, sondern auch seltener heirateten, und jetzt (1905) liegen die Verhältnisse so, daß die Juden in der Zeit, wo sie die Höhe ihrer Eheschließungsziffer erreichen, noch über ein Viertel ihrer Bevölkerung Unverheiratete besitzen.

75Tabelle VIIa.

Es waren verheiratet in Berlin von je 100
  männl. Juden
[1895]
weibl. Juden
[1895]
männl. Juden
[1900]
weibl. Juden
[1900]
bis 20 Jahre alt 0,05 0,9 0,9
" 25 " " 2,0 21,4 3,3 21,5
" 30 " " 20,6 52,9 19,0 52,7
" 35 " " 47,0 65,5 43,7 66,0
" 40 " " 70,0 71,3 57,4 69,8
" 45 " " 78,0 73,0 78,3 68,1
" 50 " " 82,6 68,3 82,0 67,1
" 55 " " 83,7 62,7 68,6 54,6
" 66 " " 81,2 50,6 66,9 52,7

Setzen wir das Mosaik zusammen! Dann bleibt unter hundert Juden ein Viertel ehelos und ein weiteres Viertel kinderlos. Von der knappen Hälfte der Bevölkerung, die sich vermehrt, haben fast zwei Drittel nur ein und zwei Kinder, und nur ein Drittel mehr als diese; d. h. die Hälfte der ganzen jüdischen Bevölkerung kommt zeitlebens für die Vermehrung überhaupt nicht in Frage, sie ist total unfruchtbar; mehr als ein Viertel liefert einen viel zu geringen Zuwachs und nur ein Viertel liefert die Kinderzahl, die einer gesunden Bevölkerungsvermehrung entspricht.

Aber die Berliner Juden würden ein noch viel traurigeres Bild ihres Zuwachses aufzeigen, wenn sie nicht die ausländische Zuwanderung besäßen. Es ist behauptet worden (Segall im »Deutschen Reich«), daß die osteuropäischen Juden für die Erhaltung des deutschen Judentums nicht in Frage kämen, da es sich meist um alte Leute handelte, die vor den Pogromen geflohen seien. Das entspricht nicht den Tatsachen; sowohl die Erhebungen über die Münchner Juden, die Standesämter wie die allgemeine Empirie bezeugen es uns, daß diese Einwanderung sich von anderen nicht unterscheidet. Wie überall wandern vornehmlich die jugendlichen Elemente aus, und so treffen wir gerade in Berlin tausende östlicher Juden, die sich hier eine Existenz zu gründen suchen. Sie sind stark vertreten als Händler, weniger als Hausierer, ferner als Handwerker, in der Zigarettenindustrie, Eierbranche usw. Unter ihnen sind relativ viele Arbeiter oder wenigstens proletarische Elemente, und sowohl dieser Umstand, als auch die religiösen Anschauungen, die sie in der Heimat vor sich gesehen haben, beeinflussen ihre Fruchtbarkeit. Sie bilden schon 17 % der eheschließenden Berliner Juden. Dank dem freundlichen Entgegenkommen der Berliner Polizeidirektion wurden von ihr die Geburtsorte der jüdischen Väter der Mehrgeborenen untersucht, und da ergab sich das Faktum, daß 48 % der mehrgeborenen (über fünftgeborenen) Kinder von ausländischen Juden abstammten. 76Also, ohne die ausländischen Juden wäre der Zuwachs an jüdischen Kindern noch geringer. Diese Konstatierung läßt sich wohl kaum widerlegen.


Trotz alledem könnte der allgemeine Überblick irgendwelche Erscheinungen nicht berücksichtigen, die die biotischen Verhältnisse in günstigerem Lichte erscheinen lassen müßten. Deshalb ist es nötig, die Geburtlichkeit nach jeder Richtung zu durchforschen, d. h. nicht nur die Geburtenzahl, sondern auch die Gebärfähigkeit bzw. die Fruchtbarkeit. Die Berechnung, wie viele Kinder in jedem Jahrzehnt auf die Ehe treffen, ist ungenügend. In der Tabelle IV haben wir eine derartige Berechnung angestellt und sind zu dem Resultat gekommen, daß heute das reinste Zweikindersystem bei den Juden durchgeführt ist. Besser kann der Beweis für diese These in der Tabelle VI geführt werden. Die Resultate der Tabelle VI sind unangreifbar. Hier haben wir die ehelichen Geburten, gegliedert nach der Reihenfolge; und zwar waren von je hundert die Erstgeborenen, die Zweitgeborenen, Drittgeborenen usw. ausgezählt.[12]

Tabelle VI. Eheliche Fruchtbarkeit in Berlin.[12]

Im Jahre Von je 100 Geburten entfallen auf die [Zusammen]
[Erstgeboren.] [Zweitgeboren.] [Drittgeboren.] [4–6-geboren.] [Mehrgeboren.]
bei d. allgem. Bevölkerung            
1880 18 20 18 32 12 100
1886 23 20 16 27 14 100
1896 27 23 17 23 10 100
1906 33 24 15 24 8 100
1910 34,4 26,6 16,0 17,0 6,0 100
bei den Juden            
1910 34,7 30,5 15,4 15,9 3,5 100
bei den Mischehen            
1910 42,3 27,7 13,0 15,9 3,0 100

100 im Jahre 1909 geschlossenen Ehen entsprachen Erstgeborene bei den Juden 70 %. (565 Eheschließungen und 385 Erstgeburten.)

Die Geborenen nach der Geburtenfolge
(unter je 100 Geborenen).
Die Geborenen nach der Geburtenfolge
(unter je 100 Geborenen)

Wie steht es nun mit der ehelichen Fruchtbarkeit? Nach dem Werke von Gruber und Rüdin läßt sich die eheliche Fruchtbarkeit der allgemeinen Berliner Bevölkerung gut überblicken. Es trafen auf hundert eheliche Geburten Erstgeburten im Jahre 1880 18 Kinder, 1886 23, 1896 27, 1906 33 und 1910 (eigene Auszählung) 34,4. Mehr als sechs Geborene waren in denselben Zeiträumen 12 %, dann 14, 10, 8 und 6 %, Wir sehen also, daß die Berliner Bevölkerung die Kinderzahl rationalisiert, 77es gibt immer weniger Ehen, in denen Mehrgeburten vorkommen, der Überblick über die Tabelle VI beweist dieses zur Genüge. Die Juden haben nach Auszählungen, die ich vermöge des Entgegenkommens des Berliner Statistischen Amtes (Prof. Dr. Silbergleit) vornehmen durfte, und wofür ich auch an dieser Stelle danken möchte, Erstgeborene in 34,7 %, Zweitgeborene in 30,5 %, Drittgeborene in 15 %, mehr als Sechstgeborene nur 3½ %. Die Mischehen sind, wie dieselbe Tabelle zeigt, noch mehr darauf zugeschnitten, Mehrgeburten zu vermeiden. Oder, wenn wir auf je 100 Erstgeburten die Mehrgeburten berechnen, hatten 78nur 44 Mütter Drittgeburten, ebensoviele Viert- und Sechstgeborene. Während bei der allgemeinen Bevölkerung 1880 auf je 100 Erstgeborene noch 66,7 Siebent- und Mehrgeborene trafen, kamen 1910 bei den Juden nur noch 9½ Siebent- und Mehrgeborene auf 100 Erstgeborene. Damit ist der Unterschied zwischen der schon niedrigen Fruchtbarkeit der allgemeinen Bevölkerung Berlins von 1880 und der der heutigen Juden wohl am besten charakterisiert.

Tabelle XIII. Geburtenhäufigkeit.

  Auf je 100 eheliche Erstgeborene kamen 1880 Auf je 100 Erstgeborene (ehel. u. unehel.) überhaupt kamen 1910
bei der Berliner allgem. Bevölkerung bei der allgem. Bevölkerung bei der jüdischen Bevölkerung
Zweitgeborene 111,0 77,2 87,0
Drittgeborene 100,0 45,0 44,0
Viert- bis Sechstgeborene 177,7 55,0 46,0
Siebent- u. Mehrgeborene 66,7 23,0 9,5

Genaue Detaillierung der Berliner Geburtlichkeit.

  Auf je 100 Erstgeburten kamen 1910
bei der allgem. Bevölkerung bei der jüdischen Bevölkerung
Zweitgeborene 77,2 87,0
Drittgeborene 45,0 44,0
Viertgeborene 28,0 23,0
Fünftgeborene 17,0 15,0
Sechstgeborene 10,5 7,8
Siebentgeborene 7,4 2,5
Achtgeborene 5,2 2,6
Neuntgeborene 3,3 2,0
Zehntgeborene 2,2 0,5
Elft- und Mehrgeborene 4,5 2,0
Die soziale Stellung.
Unter je 100 Eheschließenden waren:
Die soziale Stellung.
Unter je 100 Eheschließenden waren: Ca. 9 Akademiker, 2 Fabrikanten, 38 selbständige Kaufleute, 35 kaufm.
Angestellte, 6 Handwerker, 10 Arbeiter.

Danach tritt also klar zutage, daß in den Ehen eine enorme Umwälzung der Fruchtbarkeit sich vollzogen hat.

Unter 100 Erstgeborenen trafen auf: Unter 100 Erstgeborenen trafen auf: Akademiker 9,
Fabrikanten 2,5, selbständige Kaufleute 42, kaufm. Angestellte 22,5,
selbst. Handwerker 8, Arbeiter 16.

Ich versuchte aber die Konstruktion der Natalität noch weiter zu ergründen, bestimmte den Prozentsatz, den die einzelnen Berufe an der Eheschließung und an der Vermehrung nahmen, danach gab es Akademiker unter den Heiratenden knapp 10 %; diese hatten einen entsprechenden Prozentsatz unter den erstgeborenen Kindern, unter den mehr als Drittgeborenen aber nur 1,4 %, und es ist wohl auch kein Wunder oder Zufall, daß der einzige Akademiker, der mehr als sechs Kinder hatte (im Jahre 1910) ein aus dem Auslande stammender Rabbiner war, wie überhaupt bei 79den Rabbinern die Mehrgeburten noch vielfach vorkommen. Auch die selbständigen Kaufleute wiesen ebenso wie die Handelsangestellten eine immer schwächer werdende Beteiligung an den Mehrgeburten auf. Die Arbeiter, die unter den Eheschließenden dieselbe Zahl wie die Akademiker aufwiesen (10 %), waren in 34 % der Fälle Väter der Kinder, die Viertgeborene und mehr waren. Es zeigt sich also auch hier, daß das Proletariat die Art erhält.

Unter 100 jüdischen Mehrgeborenen trafen auf: Unter 100 jüdischen Mehrgeborenen trafen auf: Akademiker 1,
Fabrikanten 3, selbst. Kaufleute 33, kaufm. Angestellte 13, selbst.
Handwerker 17, Arbeiter 33.

Tabelle XII. Soziale Stellung der jüdischen Väter
der 1910 in Berlin in jüdischen Ehen geborenen Kinder.

  Akademiker
Fabrikanten
Bankiers
Selbständige Kaufleute Kaufm. Angestellte
subalterne Beamte
Selbständige Handwerker Arbeiter Insgesamt in %
Insgesamt 105 439 220 95 237 1107 100,0
Repräs. Geburten 297 1023 496 300 735    
Von den Erstgeborenen 48,0 166 85 25 61 386 34,7
" " Zweitgeborenen 29 146 78 22 61 336 30,5
" " Drittgeborenen 18 66 26 18 42 170 15,4
" " Viertgeborenen 4 34 9 11 29 87 8,0
" " Fünftgeborenen 4 21 8 8 18 59 5,2
" " Sechstgeborenen 1 10 6 3 10 30 2,7
" " Siebentgeborenen 1 7 8 8 16 40[13] 3,5

Tabelle XII. Beteiligung der Berufe an den Geburten in %.
(Juden, Berlin 1910).

Von den Die Väter waren
Akademiker Bankiers
Fabrikanten
Kaufleute Angest. Kaufleute Selbst. Handwerker Arbeiter Insgesamt
Erstgeborenen 9,3 2,3 42,2 22,2 7,2 16,8 100,0
Zweitgeborenen 4,9 3,5 43,3 22,2 7,1 19,0 100,0
Drittgeborenen 6,9 3,9 38,1 14,5 11,9 25,3 100,0
Viert- u. Mehrgeboren. 1,4 2,8 33,3 14,35 14,35 33,8 100,0

80Tabelle VIII. Eheschließende in %.

Von den 1909 eheschließenden Juden waren
Berufsverteilung: Akademiker Fabrik. Selbst. Kaufleute Angest. Kaufleute Handwerker Arbeiter
 von den rein jüd. Ehen 9,5[14] 2,0 37,4 35,6 5,6 9,5
 von den Mischehen 8,5   22,0 34,5 3,0 29,0
Herkunft: aus Berlin aus übrigem
Deutschland
Ausland      
 in jüdischen Ehen 295 643 184 1122    
in % 26,2 57,4 16,4      
 in Mischehen 87 171 31 289    
in % 30,0 59,2 10,8      
 zusammen 382 814 215 1411    
Geburten aus jüdischen Ehen (1910 in Berlin) nach dem Stande des Vaters. Geburten aus jüdischen Ehen (1910 in Berlin) nach dem Stande des Vaters.

Die deutschen Juden besitzen aber nur ein geringes Proletariat, von ihren Ehen (1909) trafen auf die Akademiker 54, selbständige Kaufleute und Fabrikanten 223, angestellte Kaufleute und mittlere Beamte 201, Handwerker (Meister) gab es nur 32 und Arbeiter 54 Ehen (davon etwa die Hälfte Ausländer). Es ist müßig, dagegen den allgemeinen Bevölkerungsaufbau anzuführen. Heutzutage weiß jeder Mensch, wie die Verhältnisse liegen, daß der vierte Stand im geraden umgekehrten Sinne bei der allgemeinen Bevölkerung vertreten ist wie bei den Juden. Man kann zu demselben Resultat gelangen, wenn man die in einer anderen Tabelle zusammengestellte Steuerkraft der Juden überblickt. 81Auch danach sind es verhältnismäßig ganz geringe Prozentteile, die das Durchschnittseinkommen der Berliner teilen. Das Gros der Berliner Juden ist viel wohlhabender.

Tabelle XV. Der Volkswohlstand der Berliner Juden.

  Das Steuersoll der Stadt Berlin betrug
  1893 1895 1896 1897 1898 1899
bei den Evang.   10289746 11456605 13362106 14893327 15340352 16388329
" " Kathol.   774026 776970 931148 1042407 1120153 8005008
" " Juden   5981109 5929431 6604113 6807013 7432049 8005008
Insgesamt   18383880 18676552 21648640 23157360 24789021 26573415
  Das Steuersoll der Stadt Berlin betrug
1900 1901 1902/03 1903/04 1904/05 1905/068  
      17338444 18344994 18715000 18812477 19005042    
      1290293 1400452 1450000 1497754 1589443 1641917  
      8769963 9208286 9165000 9220890 9554392 10517535  
Insgesamt 28423937 30023389   30620433 31568882 34182931  

Tabelle XV.

  In % partizipierten also an dem Einkommensollin Berlin
1892 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 02/03 03/04 04/05 05/06
Die Evangel. 56,0 61,3 61,7 62,2 61,9 61,7 61,0 61,1 61,5 61,4 61,2 60,9
" Kath. 4,1 4,2 4,3 4,5 4,5 4,5 4,5 4,7 4,8 4,9 5,0 4,8
" Juden 32,5 31,7 30,5 29,4 30,0 30,1 30,9 30,7 30,1 30,1 30,3 30,8
Insgesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Zahl der Steuerpflichtigen.

  Über 21 Mark Steuer bezahlten:
1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 03/04 04/05 05/06
Evangel. 86252 95729 104152 106489 112909 118710 127765 138882 144797 156590
Kath. 7641 8416 9141 9381 10172 10848 11903 13909 14729 14756
Juden 19044 20819 21285 21821 23162 24411 25884 27958 29049 29426
Insgesamt 141988 150610 158279 169829 185070 193088 206128
In % der Steuerpflichtigen (Zensiten)
Evangel. 74,6 74,6 75,0   75,0 75,0 75,2 75,0   76,0
Kath. 6,6 6,5 6,6   6,8 6,8 7,0 7,5   7,2
Juden 16,5 16,1 15,3   15,4 15,4 15,2 15,0   14,3
Insgesamt 100,0 100,0 100,0   100,0 100,0 100,0     100,0

Tabelle XV.

  Pro Kopf versteuerten (in Mark) durchschnittlich:
1896 1897 1898 1899 1900 1901 02/03 03/04 04/05 05/06
Evangelische 138,1 138,2 144,0 145,2 146,1 143,6 140,0 135,5 133,4 132,9
Katholiken 110,6 114,0 120,0 118,3 118,9 117,7 110,0 107,7 108,0 111,3
Juden 317,2 319,8 340,6 345,6 359,3 355,4 340,3 329,8 329,0 357,4
Insgesamt 166,9 166,8 174,6 176,4 179,6 176,8 171,8 165,5 163,4 165,8
82 Beteiligung der Juden in Berlin
1. an der Gesamtbevölkerung
1. an der Gesamtbevölkerung 5 %
2. unter den Zensiten
(= Steuerzahler über 21 M.)
2. unter den Zensiten (= Steuerzahler über 21 M.) 14-16 %
3. am Steuersoll
(Gesamtsumme der Steuer)
3. am Steuersoll (Gesamtsumme der Steuer) 30-32 %

Es waren noch einige Fragen, die hier einschlägig sind und denen eine gewisse Beweiskraft zukommt, anzuführen. Danach waren von den über 15 Jahr verstorbenen Juden nach meinen Auszählungen in den letzten Jahren (1905–1909) knapp ein Fünftel ledig. Die Behauptung, daß ein Teil der jüdischen Bevölkerung nicht mehr Anteil an der Fortpflanzung nimmt, wird auch hierdurch gestützt. Andererseits hat die Kindersterblichkeit und besonders die Säuglingssterblichkeit, die schon bei den Israeliten Deutschlands, besonders aber Berlins vor 100 Jahren eine sehr glückliche genannt werden kann, in unserer Zeit einen so hervorragenden Stand erreicht, daß sie schlechterdings nicht mehr viel herabgesetzt werden kann. Es trafen auf hundert Geburten im Jahre 1910 nur noch 13,5 gestorbene 0–15 Jahre alte Kinder. Das ist ein so günstiges Resultat, wie ich mich nicht erinnere, anderswo angetroffen zu haben.[15] Daß diese Sterblichkeit nur die in Berlin geborenen Kinder betrifft, bewies eine von mir diesbezüglich vorgenommene Auszählung. Es waren von den 1909 gestorbenen jüdischen Kindern nur drei Kinder außerhalb Berlins in Deutschland und 13 im Auslande geboren. Da ja auch einzelne Berliner Familien verziehen, so kann man wohl sagen, daß das Resultat einwandsfrei die Sterblichkeit der Berliner jüdischen Jugend wiedergibt. Aber auch die verstorbenen Erwachsenen wurden nicht ungünstig von der Beteiligung ausländischer Juden beeinflußt, wir haben gesehen, daß dieselben sich an den Eheschließungen mit 17 % beteiligen, an der Mortalität beläuft sich ihr Anteil auf 19 %.

Gerade die hervorragende Verbesserung der Mortalität bezeugt das soziale Aufsteigen der Juden. Diese überaus sympathische Erscheinung braucht nicht fortzudauern, da es fraglich ist, ob der großstädtische Nachwuchs aus den modernen Ehen, in welche angealterte Männer Geschlechtskrankheiten, Nervenleiden, Alkoholismus usw. mit sich bringen, dieselbe Lebensdauer erreichen werden. Der soziale Aufstieg bedingt noch keine konstante Verbesserung der Vitalität. Kommunale, nationale 83oder religiöse Vorkehrungen müssen wachthalten, daß die sozial günstig gestellten Klassen nicht degenerieren.

Tabelle IIb. Jüdische Sterblichkeit

  der Säuglinge
(unter 1 Jahr)
in % der Geburten der Kinder
(0–15 Jahre)
in % der Geburten
1816–20 16 17,4 nicht ermittelbar
1821–30 17 17,0 "            "
1831–40 23 16,8 "            "
1841–50 43 16,8 "            "
1851–60 61 16,3 "            "
1861–66 125 19,0 "            "
1880–84 nicht ermittelbar 1895 26,9
1885–89 "            " 1770 22,0
1890–94 "            " 1741 21,6
1895–99 "            " 1473 19,0
1900–04 "            " 1349 17,0
1905–09 "            " 1183 16,0
[1910 "            "   13,5[16]]

Tabelle IIc. Es starben ledige Juden in Berlin über 15 Jahre:

1905 197
1906 190
1907   231
1908   186
1909   202
  zusammen 1006

Tabelle IId. Sterblichkeit und Herkunft bei der jüdischen Bevölkerung Berlins.

Unter 100 verstorbenen Juden waren
    von den Kindern über 15 Jahre alt zusammen
  geboren in Berlin 152 (90½ %) 83 (10,5 %) 235 (24,6 %)
  sonst in Deutschland 3 (1½ %) 553 (70,2 %) 556 (68,1 %)
  im Ausland 13 (8 %) 153 (19,3 %) 166 (17,3 %)

Der Umstand, daß trotz des erheblichen Zuzuges tausender fremder Juden die Besetzung der oberen Altersklassen, wie sich aus der Tabelle über den Bevölkerungsaufbau ergibt, abgenommen hat, gibt zu dem Bedenken Anlaß, das auch schon anderweitig bezüglich der Lebenskraft der deutschen Juden ausgesprochen worden ist: es könne unter den großstädtischen Juden die sprichwörtlich bekannte Lebensdauer herabgesetzt werden. Eine Durchforschung der Krankheitsursachen der Verstorbenen pro 1910 ergab eine unheimliche Anzahl von Gehirn- und Herzschlag und Nierenleiden bei den jüngeren Leuten. Zuckerkrank waren unter den 1000 verstorbenen Erwachsenen allein gegen 80, für 84die luetische Infizierung sprach der Umstand, daß allein 18 an Tabes zugrunde gingen, wobei die in den städtischen Anstalten untergebrachten Tabiker in Buch usw. leider nicht mehr in Anrechnung gebracht werden können. Wer daher auf eine durchgreifende Besserung der Mortalitätsverhältnisse der Großstadtjuden rechnet, kann in dieser Hoffnung leicht getäuscht werden. Ja, es liegt wohl eher Grund zur Annahme vor, daß eine Verschlechterung der Mortalität in nächster Zeit zu erwarten ist.[17]


Es ist hier nicht der Platz, eingehend über die Geburtenberechnung zu sprechen. Schon Prinzing hat darauf hingewiesen, daß die Berechnung der Geburten auf je tausend der Bevölkerung ein falsches Verfahren darstellt. Die Ausscheidung der Geburten nach der Reihe, die sie einnehmen, kennzeichnet bedeutend besser den Fruchtbarkeitsstand. Eine Bilanz läßt sich aber nur folgendermaßen ziehen:

Wir nehmen 1000 Frauen im gebärfähigen Alter (15–50 Jahre), ohne dabei zu berücksichtigen, ob sie ledig oder verheiratet sind. Und wir stellen demgegenüber den entsprechenden Geburtenprozentsatz ein; in unserem Falle haben wir 1905 28734 gebärfähige Jüdinnen. Dieselben müssen, um die Rasse zu erhalten, innerhalb 35 Jahren so viel Kinder zeugen, daß diese imstande sind, nach Abzug der Kindersterblichkeit später die 28700 Frauen und die dazu gehörigen Männer zu ersetzen.

Die Fruchtbarkeitsziffer läßt sich also leicht bestimmen, und zwar aus dem Fruchtbarkeitsfaktor, der erstens 1:35 der im Fruchtbarkeitsalter stehenden Frauen darstellt und zweitens aus dem Prozent der im Unfruchtbarkeitsalter sterbenden Personen besteht. Nehmen wir an, 1000 gebärfähige Frauen haben nur pro Jahr 1:35 Geburten = 59,2 ‰. Dann wird natürlich diese Zahl nicht genügen, die Bevölkerung zu ersetzen, denn von diesen 59 ‰ gehen noch etwelche ab, die im Kindesalter sterben, und hochgerechnet 50 erreichen nach 15 Jahren das gebärfähige Alter. Also durch diese tausend gebärfähigen Frauen werden pro Jahr zu wenig Kinder das Licht der Welt erblicken. Die Zahl 59 ‰ stellt einen »Idealwert« dar, der ausdrückt, daß ohne Kindersterblichkeit diese Ziffer genügen würde, eine Bevölkerung zu erhalten. Der »adäquate« Fruchtbarkeitswert wäre bei der jüdischen Bevölkerung ca. 72 Geburten auf 1000 gebärfähige Frauen.[18]

85Es kann an dieser Stelle nicht so sehr auf die Theorie dieser neuen Berechnungsmethode eingegangen werden, es würde sonst den Gang unserer Ausführungen zu sehr aufhalten, aber es mag gestattet sein zu bemerken, daß die Methode bekannten Statistikern vorgeführt und als richtig befunden worden ist.

Wenn wir nun die Fruchtbarkeitsziffer für Berlin studieren, so finden wir, daß dieselbe betrug:

pro 1000 gebärfähige Frauen in Berlin in Preußen (Land)
jüdische Bevölkerung allgemeine Bevölkerung    
1880 100,8 1885 105,0  
1895 67,5 1895 95,8   150–160
1900 60,8 1900 84,3  
1905 56,8 1905 75,6    

Im Jahre 1910 sind die im gebärfähigen Alter stehenden Jüdinnen noch nicht ausgezählt, eine genaue Berechnung läßt sich noch nicht 86aufstellen. Da aber im allgemeinen die im gebärfähigen Alter stehenden Jüdinnen wie früher ca. 29% der Gesamtbevölkerung ausmachen dürften, so dürfte die Fruchtbarkeitsziffer 50 betragen.

Fruchtbarkeitstabelle. Fruchtbarkeitstabelle

Also schon im Jahre 1895 genügte die Fruchtbarkeitsziffer der Berliner Juden dem Adäquatwert nicht, im Jahre 1905 war sie um 20 % zu gering und 1910 hatte sie wahrscheinlich sich auf 30% verringert. Wir stehen also vor der Tatsache, daß schon heute die jüdische Bevölkerung Berlins nur so viele Kinder in die Welt setzt, um zwei Drittel der bestehenden Familien zu ersetzen; der andere Teil fällt schon nach einer Generation aus.

Es fragt sich nun, ob wir auf Grund des Studiums der heutigen Verhältnisse die Fruchtbarkeit der nächsten Jahre voraussagen können, ob die Fruchtbarkeit in den Jahren 1913, 1914, 1915 sinken wird und muß.

Eine Berechnung, die noch anderweitig, soviel wir wissen, auch nicht geübt wurde, aber auf die wir nicht das Anrecht der Autorschaft erheben wollen, falls dieselbe doch schon irgendwo angewandt wurde, ist folgende:

Wir haben die gebärfähigen Frauen als diejenigen bezeichnet, die 15–50 Jahre alt sind, und dementsprechend möchten wir das zeugungsfähige Alter der Männer für statistische Zwecke auf 20–55 Jahre festsetzen. (Einige Ausnahmen, die sowohl Geburten von Mädchen unter 15 Jahren oder Frauen über 50 Jahre und die Männer über 55 betreffen, glauben wir ruhig vernachlässigen zu können). Während nun bei den alten Juden die Unverheirateten in dem zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter auf Grund hundertfältiger Überlieferung eine Seltenheit darstellen, und während auch noch bei der allgemeinen Bevölkerung in der früheren Zeit der Ledige zur Minderheit gehörte, haben sich bei den Berliner Juden folgende Verhältnisse herausgebildet: Es waren von den Männern (20–55 Jahre alt) 1895 verheiratet 48,4 %, bei den Frauen 48,8 %. Fünf Jahre später war der Prozentsatz schon wesentlich gesunken, er betrug 47,4 bzw. 47,8 %. Also nicht einmal die Hälfte der geschlechtsreifen Juden ist verheiratet. Da wir wissen, daß die außereheliche 87Fortpflanzung bei den Juden keine nennenswerte Rolle spielt, so können wir schon daraus schließen, daß die volle Zeugungsfähigkeit nicht ausgeübt werden kann. (Bei der allgemeinen Bevölkerung liegen die Verhältnisse noch wesentlich besser, wie unsere Berechnungen zeigen, siehe Tabelle VII.)

Was wissen wir nun von der Fortpflanzung der verheirateten Juden? Betrachten wir einmal zuerst die Eheschließungen. Eine persönlich vorgenommene Auszählung der eheschließenden Juden Berlins ergab folgende Verhältnisse: Wir treffen unter den Heiratenden (1909) 64 Akademiker, etwa 200 selbständige Kaufleute und ebensoviele bei ihnen Angestellte, 33 Handwerker und 57 Arbeiter (bei den rein jüdischen 88 Ehen). Bei den Mischehen 24 Akademiker, 56 selbstständige und 116 angestellte Kaufleute, 10 Handwerker, 80 Arbeiter. Wir ersehen daraus, daß die Arbeiter bei den rein jüdischen Ehen ebensoviele wie die Akademiker waren, beide je 10 %, das überwiegende Kontingent stellten die Kaufleute. In den rein jüdischen Ehen haben die Akademiker fast nur berufslose Frauen erwählt, die Kaufleute meist; bei den Angestellten waren berufslose und berufstätige Jüdinnen in fast gleicher Zahl vertreten, bei den Arbeitern überwog die vorher berufstätige Frau.

Tabelle XIa. Berufsstellung der heiratenden Juden.
1. In jüdischen Ehen (1910)

Männer Frauen
Selbst. Berufe, Geschäftsinhaberinnen und Besitzerinnen Lehrerinnen Direktricen Kontoristinnen Näherinnen, Schneiderinn. Verkäuferinnen Wirtschafter. Dienstmdch. Arbeiterinnen Insgesamt mit Beruf Ohne Beruf Zusammen
zusammen 20 11 10 45 51 47 10 10 204 359 563
Akademiker 3 1[20] 4 60 64
Selbst. Kaufleute 10 4 4 13 12 13 2 1 59 153 212
Angest. Kaufleute 10 2 6 27 16 27 1 89 108 197
Handwerker 3 5 2 2 12 21 33
Arbeiter 2[19] 2 18 5 8 5 40 17 57

Tabelle XI.b. Berufsstellung der heiratenden Juden.
2. In Mischehen (Berlin 1910).

Männer Frauen
Geschäftsinhaberinnen Lehrerinnen, Schauspieler. Buchhalterinnen Verkäuferinnen Schneiderinnen Wirtschafterinnen Arbeiterinnen Insgesamt mit Beruf Ohne Beruf[21] Zusammen
zusammen 8 7 34 40 70 19 24 194 92  
Akademiker 2 2 1 2 7 17 34
Kaufleute 3 1 2 8 14 5 1 34 22 56
Angest. Kaufleute 3 6[22] 22 13 22 4 3 73 43 116
Handwerker 1 6 1 1 9 1 10
Arbeiter 1 1[23] 8 17 26 9 19 71 6 80

Bei den Mischehen waren die Gattinnen 116 Jüdinnen, davon 37 berufslos,
120 Christinnen, davon 31 berufslos.

Ein anderes Bild zeigt die Eheschließung in Mischehen. Während die Bräute in den jüdischen Ehen fast ⅔ der Fälle berufslos waren, hatten sie in den Mischehen viermal so häufig vorher einen Beruf ausüben müssen. Da aber erfahrungsgemäß (nach Statistiken Dr. Segalls u. a.) die Mehrzahl der Jüdinnen Berlins im heiratsfähigen Alter erwerbstätig ist, so mag der Schluß auch aus der Statistik zu ziehen sein, daß der Jude die berufslose Frau wählt, d. h. diejenige, die wohlhabend ist und ihn materiell unterstützen kann, vorzieht. Für ein gut Teil der jüdischen Mädchen, die nicht auf derartige wirtschaftliche Vorteile rechnen können, eröffnen sich unangenehme Perspektiven.[24]

Wo Ehen nach dem Gesichtspunkte des wirtschaftlichen Vorteiles geschlossen werden, wird es nicht ausbleiben, daß der Kindersegen unter demselben Gesichtswinkel betrachtet wird. Und ebenso wie eine mittellose Frau eine starke Belastung des Budgets (und keine Verbesserung der materiellen Leistungsfähigkeit) bedingt, so wirkt ein numerisch starker Nachwuchs in derselben Linie. Wo ein starker sozialer Auftrieb besteht, kommt die Frühehe und die Liebesheirat zu kurz. Diese Erscheinungen korrespondieren gewissermaßen mit der Geburtenbeschränkung.

Das Alter der jüdischen Eheschließenden im Jahre 1909 ist auf der Tabelle IX wiedergegeben, diese Tabelle ist so übersichtlich, daß wohl kaum ein ausführlicher Kommentar dazu gehört. Beachtenswert ist nicht allein das späte Alter der heiratenden Akademiker und Kaufleute, vielmehr noch das höhere Brautalter der Jüdinnen, die Handwerker und Arbeiter heiraten. Entsprechend dem späten Alter der Heiratenden stellt sich auch die erste Geburt bei ihnen spät ein, und es ist doch ganz klar, daß eine Bevölkerung, die mit durchschnittlich 30 Jahren heiratet, eine viel geringere Fruchtbarkeit haben muß als eine andere, die früher zur Ehe schreitet; denn wenn wir z. B. das Durchschnittsalter der jüdischen Ehen, bei denen 8 und 9 Kinder vorkamen, betrachten, so war dasselbe 40 bis 42 Jahre. Daß natürlich Ehen, die mit 30 Jahren geschlossen werden, in 10 Jahren kaum 8–9 Kinder bekommen, ist fast selbstverständlich, 89aber es bedarf überhaupt nicht langer Erklärungen für die Tatsache, daß eine Großstadtbevölkerung, bei der die Männer durchschnittlich über 30 Jahre alt sind, wenn sie heiraten, eine geringe Kinderzahl besitzen wird, und es ist ganz selbstverständlich, daß bei dem großstädtischen Milieu das späte Alter der Eheschließenden doppelt ins Gewicht fällt. Nun bezeugen die Ehen, in denen im Jahre 1910 noch mehr als sechs Kinder vorkamen, nicht die heutigen Verhältnisse, sie sind, soweit sie nicht Ausländer betreffen, durchschnittlich vor 20 Jahren geschlossen worden und der damaligen Sitte entsprechend noch früher denn jetzt. Wir gehen wohl nicht zu weit, wenn wir behaupten, daß von den heute geschlossenen Ehen eine geringere Fruchtbarkeit ausgehen wird, als wir sie bei den Ehen konstatieren konnten, die vor 20 Jahren geschlossen wurden. Es wurde schon betont, daß das Durchschnittsalter 90der Eheschließenden heute ein viel späteres ist, und ein Blick auf unsere Tabellen zeigt die enorme Verschiebung. 1873 waren bis zum 30. Lebensjahr 55 % aller Heiratenden schon in die Ehe getreten, bei den Frauen gab es 10 %, die schon bis zum 20. Lebensjahr dem Manne folgten, während es heute knapp 2 % sind. Und wenn wir auf 1871 zurückgehen, so waren es 60 % männliche Juden, die bis zum 30. Jahre heirateten, und 20 % weibliche, die vor dem 20. Lebensjahr Gattinnen wurden. Leider besitzen wir keine Statistik, wieviel Prozent der Juden vom 20.–40. Lebensjahre aus Berlin stammen. Wir gehen wohl kaum zu weit, wenn wir behaupten, daß die in Berlin geborenen Juden nur zum geringen Teil auswandern. Wenn wir dagegen die Ziffer der Eheleute, die aus Berlin stammen, ansehen, so müssen wir wohl sie als zu gering bezeichnen. So fanden wir 1910 nur 382 geborene Berliner, die eine Ehe schlossen.[25] Die Betrachtung der Totenscheine, wonach gerade ein hoher Prozentsatz der ledigen Juden in höherem Alter aus Berlin stammte, bestätigt die Behauptung, daß die eingesessene Berliner jüdische Bevölkerung die geringste Tendenz zur Heirat und Fortpflanzung besitzt. Von den kinderreichen Familien, die ich anläßlich einer neuen Geburt im Jahre 1910 auszählte, waren nur 6 % der Väter aus Berlin.

Das Alter der jüdischen Eheschließenden. Das Alter der jüdischen Eheschließenden.

Tabelle IX.
Alter der heiratenden Juden in Berlin (1910).

  Akadem. Kaufleute Angest. Kaufleute Selbst. Handw. Arbeiter Im Durchschnitt
Männer 32,3 31,8 29,7 31,1 26,6 30,4
Frauen 22,0 23,8 25,7 26,0 26,3 24,3
Alter der Eltern bei jüdischen Geburten
bei der ersten Geburt
Männer 33,3 33,1 31,2 32,5 27,7 32,05
Frauen 25,4 26,8 25,8 24,3 25,3 26,25
bei den Geburten in jüdischen Ehen bei den Geburten in Mischehen
    Männer Frauen     Männer Frauen
II. Geburt 33,1 18,6 I. Geburt 29,5 26,0
III. " 33,4 30,4 II. " 30,1 26,7
IV. " 34,6 31,1 III. " 33,0 30,0
V. " 36,8 34,0 IV. " 32,4 29,0
VI. " 37,0 34,6 V. " 32,6 32,3
VII. " 38,3 34,8 VI. " 36,5 34,4
VIII. " 40,3 37,9 usw.
IX. " 42,0 37,4  
X. " 43,4 39,5  
usw.  

91Tabelle X.
Alter der unehelichen Mütter (Jüdinnen 1910)

Jahre 17/19 20/22 23/25 26/28 29/31 33/35 36/38 39/41 42 usw.
  14 28 21 14 12 6 1 4 1
Beruf der unehelichen Mütter (Jüdinnen in Berlin 1910)
Berufslos (davon 2 früher Ehefrauen) 17
Selbständiger Beruf (Studentin, Sängerin, Lehrerin usw.) 5
Händlerin usw. 4
Wirtschafterin 14
Dienstmädchen 7
Schneiderin 19
Verkäuferin 15
Arbeiterin 13
Buchhalterin 6
Aufwärterin 4
usw. (Artistin, Masseuse, Kellnerin) 3

Aus all dem mag hervorgehen, daß die Abnahme der Fruchtbarkeit bei den Berliner Juden eine evidente ist. Die verschiedentlichsten Methoden ergaben immer dasselbe Resultat. Und es ist wohl kaum diese enorme Unterproduktion auf irgendwelche zufällige Zu- oder Abwanderung, Infertilität usw. zurückzuführen. Im Gegenteil, gerade die ausländischen Juden, die schon knapp ein Fünftel der Berliner Juden betragen, verschleiern etwas den tiefen Stand der einheimischen Natalität.

Zusammenfassung: Die harmonische Entwicklung der jüdischen Fruchtbarkeit von der Fülle zur Armut, stellt sich also nicht als das Werk des Zufalls, sondern als die Anpassung an das Leben dar. Das Sexualleben des Menschen wird beeinflußt von dem Ideengehalt der Zeit, besonders aber von den wirtschaftlichen Verhältnissen, so daß man ruhig behaupten kann, daß es für große Massen auch in diesen Dingen keine Zufälligkeiten gibt.

Die Bedeutung des Wohlstandes ist an der Hand der Tafeln über Beruf und Geburtlichkeit deutlich gezeigt worden. Aber auch die Steuerstatistik zeigt uns den enormen Aufschwung der Juden. Für alle Berliner wird die Tatsache unbestritten sein, daß die wohlhabenden Juden nach Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, Grunewald abströmen, daß gerade die reichsten sich taufen lassen oder ihre Töchter Christen verheiraten. Trotzdem hielten sich die Juden, d. h. der in Berlin bleibende Rest bzw. die Zugewanderten nicht nur auf der Höhe, sondern sie haben es fertig gebracht, die durchschnittlich pro Kopf versteuerte Summe von 317 M. (1892) auf 355 M. (1905) emporzubringen, bzw. nach 13 Jahren statt 6 Millionen Steuern 10 ½ Millionen beizutragen. Man wird gewiß die einzelnen Ziffern gerade wegen der großen Wanderungen sehr abwägen müssen — und es ist hier nicht der Raum, das Kapitel der Steuerkraft der Berliner Konfessionen abzuhandeln — aber nicht nur der Umstand, daß die Juden allein ihre Steuersumme zu heben verstanden, gibt zu bedenken.[26] Bei einer Bevölkerung von knapp 100000 Seelen hatten die Juden 29426 Steuerzahler, die über 1500 M. 92vereinnahmten. Und die Tatsache, daß in einer Rasse ⅓ aller Personen einschl. Frauen und Kinder usw. eine so hohe Steuer bezahlten, gibt uns das Recht zur Behauptung, daß die Berliner Juden exzeptionell wirtschaftlich rasch aufsteigen.

Die Katholiken waren 1905 222700 Personen stark, die Juden 98909. Unter den Steuerpflichtigen (über 21 M.) waren die Juden mit 29000 Zensiten, die Katholiken mit 14700 vertreten. Allerdings ist der verschiedentliche Bevölkerungsaufbau zu berücksichtigen. Trotzdem bleibt eine ungeheuere Differenz zwischen den Juden, von denen 30 % über 21 M. versteuerten, und den Katholiken, bei denen es 6,6 % waren.

Die Bedeutung des Wohlstandes und des Vorganges, daß an Stelle der nach den Vororten ziehenden reichen Juden ärmere Massen wirtschaftlich emporsteigen, findet eben einen Ausdruck in dem Bestreben, durch Hintanhaltung der Familie ökonomisch zu erstarken.

Es wird schwer halten, den Zusammenhang dieser Dinge abzuleugnen.

So wird es der nächsten Zeit vorbehalten sein, neue Gesetze, welche die Vermehrung einer Bevölkerung bedingen, auszufinden, da die alten, die Malthus und andere aufstellten, keine Erklärung für die neuen Bevölkerungsvorgänge mehr abgeben können. Das Beispiel der Berliner Juden wird aber nicht nur theoretisch eine gewisse Bedeutung haben, sondern vor allem auch praktisch durch den Hinweis darauf, daß die allgemeine Berliner Bevölkerung mit ihrer Unterfrüchtigkeit den Juden nachzog.

Wir kommen somit nach all dem Gesagten zu folgendem Schluß:

Unter unsern heutigen sozialen Verhältnissen bringt das materielle und soziale Aufsteigen bzw. der intensive Wunsch nach ökonomischen Mitteln und gesellschaftlicher Stellung den beteiligten Familien schwerste Gefahren in rassenhygienischer Bedeutung.


[Sämtliche Zahlen sind, soweit keine Quellen angegeben sind, berechnet bzw. zitiert nach den Publikationen des Statistischen Amtes der Stadt Berlin bzw. des Königreiches Preußen; da in den Tabellen fast jede Zahl einem anderen Bande entnommen wurde, ist eine Zitierung unmöglich.

Die Statistiken über die Eheschließungen, Geburten, Todesfälle sind eigene Zählungen des Urmaterials, die von mir auf dem Statistischen Amt der Stadt Berlin unter gütiger Genehmigung des Herrn Direktors vorgenommen wurden.

Die Kurven wurden nach Angabe des Verfassers von Herrn Bach gezeichnet.]


FUSSNOTEN:

[1] Nach dem jüdischen Gesetz hatten alle Juden zu Beginn der Geschlechtsreife zu heiraten. Jede Inhibierung der Konzeption war streng verpönt. Frühe Heirat und reicher Kindersegen galten als besonders gottgefällig.

[2] Weiteres Material in dieser Frage habe ich auch in dem Buche »Der Untergang der deutschen Juden« (Reinhard, München) und besonders im »sterilen Berlin« (Berlin 1913, Marquardt) niedergelegt.

[3] Von hier ab ist der jüdische Nachwuchs berechnet aus

  1. den Kindern der jüdischen Ehen,
  2. den Kindern von unehelichen jüdischen Müttern,
  3. der Hälfte aller Geburten aus Mischehen.

[4] Infolge der Taufbewegung ist diese Ziffer zu gering. Es würden hierher eigentlich auch die gestorbenen getauften Juden gehören, da diese ja in der Spalte der geborenen Juden figurierten. Darnach wäre die Summe der verstorbenen Juden um etwa 200 größer.

[5] In ausführlichen Berechnungen in der Mediz. Reform (Nr. I v. 1913), sowie in dem Buche »Das sterile Berlin« und in einer demnächst erscheinenden Arbeit im Archiv zur soz. Hygiene habe ich nachgewiesen, daß je nach der Kindersterblichkeit und dem Bevölkerungsaufbau die Geburtenziffer 20–30 ‰ betragen muß, um die Art zu erhalten. Eine Geburtenziffer unter 20 ‰ ist bei normaler Besetzung der Altersklassen unterfrüchtig. Zum Vergleiche einige Geburtenziffern des Jahres 1910:

In Rumänien 39,8 ‰, in Deutschland 29,8 ‰, in Frankreich 19,7 ‰.
Für Großberlin beträgt die Geburtenziffer der Juden sogar nur noch 12 ‰.

[6] Durch Interpolation. Diese Ziffern liegen nicht vor.

[7] Davon von jüdischen Müttern 88. Der biologische jüdische Nachwuchs dieses Jahres ist die Ziffer, die die Geburten aller jüdischen Mütter, sei es aus jüdischen Ehen, Mischehen oder unehelichen, wiedergibt.

[8] Siehe Tabelle III. Die Zahlen betreffen nur den jüdischen Teil der Eheschließenden, bzw. bei den Kindern wurde nur die Hälfte der Kinder aus Mischehen den Juden zugezählt.

[9] Als Fruchtbarkeitsziffer ist hier die Zahl der Geburten verstanden, die auf 1000 gebärfähige Frauen (15–50 Jahre alt) kommt.

[10] Eine solche Tabelle läßt allerdings nicht die momentane Fruchtbarkeit hervortreten, welche die eben geschlossenen Ehen anstreben, denn wenn z. B. Ehen, die vor 10 Jahren geschlossen wurden, noch mehr Kinder wünschten als die eben geschlossenen, so drücken jene der Tabelle ihren Siegel auf. Wir werden also, da die vor 10 Jahren geschlossenen Ehen zu unserer Zeit ihre Mehrgeburten haben werden, die Fruchtbarkeit einer früheren Periode antreffen.

[11] Nach den Veröffentlichungen des Statistischen Amtes Berlin gab es 1905 sogar 41 % kinderlose Mischehen. Die Zahl der später legitimierten ursprünglich unehelich Geborenen wurde berücksichtigt.

[12] Siehe Gruber u. Rüdin, Fortpflanzung, Vererbung, Rassenhygiene, Lehmanns Verlag, S. 164 und Theilhaber, Das sterile Berlin.

[13] Darunter: Achtgeborene 9, Neuntgeborene 7, Zehntgeborene 2, Elftgeborene 3, Zwölftgeborene 2, Dreizehntgeborene 1, Vierzehntgeborene 1, Fünfzehntgeborene 1.

[14] Von den 54 Akademikern, die 1910 heirateten, waren 22 Ärzte, 13 Juristen, 6 Ingenieure, 2 Apotheker, 2 Rabbiner, 5 versch.

[15] Siehe Prinzing, Handbuch d. mediz. Statistik 1906.

[16] Die Zahl der 1910 in Berlin gestorbenen Juden von 0-30 Jahren war 246 = 19% der geborenen. In Berlin hatte die allgemeine Bevölkerung eine Sterblichkeit der Altersklassen

0–15 Jahre von 10,310 = 23,3 aller Geburten   = 29,4 der Geborenen.
16–30 Jahre von 2,803 = 6,1

[17] Auch die Verseuchung der jüdischen Großstadtjugend mit Geschlechtskrankheiten ist notorisch. Die sogenannten höher stehenden Berufe, die die Juden anstreben, gewähren erst spät ein standesgemäßes Einkommen, so daß tatsächlich ein großer Teil der jüdischen jungen Leute, auch wenn er will, nicht früher heiraten kann. Die Folge ist die Ausbreitung der Syphilis und der Gonorrhöe unter den Juden, zweier Krankheiten, die bei ihnen früher selten zu treffen waren.

[18] Es starben nämlich 1905–09 auf je hundert Geborene berechnet bis zum 15. Lebensjahr ca. 16 % der Geborenen. 1910 waren es nur 13,5 %, Gestorbene Juden in Altersklassen 15–29 gab es 1910 5,5 %. Da, wie wir später sehen werden, die Fruchtbarkeit bei den Juden und Jüdinnen durchschnittlich in das Ende der 20er, hauptsächlich aber zu Beginn der 30er Jahre zu setzen ist, so können wir statistisch sagen, daß die vor dem 30. Lebensjahr sterbenden Personen durchschnittlich an der Vermehrung nicht mehr teilgenommen haben. Wir erhalten also für die neueste Zeit das Ergebnis, daß von je 100 geborenen Juden 19–20 zu früh sterben. Bei der allgemeinen Bevölkerung von Berlin waren es 1905 33 % der Geborenen, die bis zum 30. Jahre starben. In das Verhältnis gesetzt zu den 59 Geburten, die wir als das Geburtenminimum pro 1000 gebärfähige Frauen berechnet haben, müssen wir also bei der jüdischen Bevölkerung entsprechend 12–14, bei der allgemeinen Bevölkerung etwa 20 Geburten hinzuzählen, um diejenige Geburtenziffer zu bekommen, die imstande ist, die Bevölkerung zu ersetzen.

Theoretisches Beispiel der Methode.

Um 1000 gebärfähige Frauen nebst 1000 entsprechenden Männern zu ersetzen, bedürfte es eigentlich nur 59 Geburten pro Jahr. Da aber nach dem Stand der Sterblichkeit ein Teil der Geborenen nicht mehr in das gebärfähige Alter gelangt, so müssen wir diese Geburten um die Mortalitätsziffer bereichern. Wir nehmen an, daß noch 21 Geburten pro Jahr mehr sein müssen, damit wirklich 59 das 30. Lebensjahr erreichen.

Wenn also diese 1000 gebärfähigen Frauen pro Jahr 80 Geburten haben, so werden davon in einem späteren Zeitraum wieder je 1000 gebärfähige und zeugungstüchtige Männer und Frauen gewährleistet. Oder mathematisch ausgedrückt 1000 gebärfähige Frauen zwischen 15–50 Jahren müssen Geburten haben:

1000 × 2 (wegen der Männer)
  geteilt: 35 (wegen der 35 Jahre, siehe 15–50 Jahre)
+ x.  

x ist der Sterblichkeitsquotient derer, die vor dem zeugungsfähigen Alter sterben. Eine Bevölkerung, die pro Jahr z. B. 100 als Fruchtbarkeitsziffer aufweist, hat bei einem Adäquatfruchtbarkeitswert von 80 einen Geburtenüberschuß von 20! Der Adäquatwert des Fruchtbarkeitswertes der allgemeinen Berliner Bevölkerung von 1905 war 80, 1900 wegen der größeren Kindersterblichkeit ca. 85.

Wie unsere Tabelle zeigt, hat unsere allgemeine Berliner Bevölkerung 1900 ungefähr ihre Lebenserhaltung. Adäquatwert und wirkliche Fruchtbarkeit waren gleich, 1905 war die Fruchtbarkeit schon zu gering! Die Berechnungen über den Status der Berliner Bevölkerung in exakter Form sollen in einer gesonderten Arbeit behandelt werden.

[19] Eine Artistin.

[20] Eine Verwandte.

[21] Einschl. 4 geschiedene Frauen.

[22] Einschl. 4 Schauspieler und Schauspielerinnen.

[23] Eine Krankenschwester.

[24] Siehe diesbezüglich die Behandlung dieses Themas in »Die Neue Generation« 1912, Augustheft: Das Eheproblem bei den Juden, worin die Ursachen der Ehelosigkeit, Spätehe usw. ausführlich abgehandelt ist.

[25] Es kamen aber auf die heiratsfähigen Jahre durchschnittlich 1000 in Berlin geborene Juden.

[26] Die Steuersumme der übrigen Bevölkerung sank sogar.


Anmerkungen zur Transkription:

Da Tabellen an Absatzanfänge bzw. -enden verschoben und Seitennummerierungen beibehalten wurden, ergeben sich hier teilweise Verschiebungen. Folgende Fehler wurden korrigiert:

S. 72 Tabelle IV: "Es treffen Geburten auf ge-geschl. Ehen" Überflüssiges ge- entfernt;
S. 77 "Zweitgeborene in 30,5" Prozentzeichen nach 30,5 hinzugefügt;
S. 91 "sonders als die Anpassung" sonders korrigiert zu sondern.

Alles andere, auch Fehler bei den Werten in Tabellen bzw. uneinheitliche Formatierung, wurde aus dem Original übernommen.

 

 


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Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide spread public support and donations to carry out its mission of increasing the number of public domain and licensed works that can be freely distributed in machine readable form accessible by the widest array of equipment including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS.

The Foundation is committed to complying with the laws regulating charities and charitable donations in all 50 states of the United States. Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these requirements. We do not solicit donations in locations where we have not received written confirmation of compliance. To SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any particular state visit www.gutenberg.org/donate

While we cannot and do not solicit contributions from states where we have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition against accepting unsolicited donations from donors in such states who approach us with offers to donate.

International donations are gratefully accepted, but we cannot make any statements concerning tax treatment of donations received from outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff.

Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation methods and addresses. Donations are accepted in a number of other ways including checks, online payments and credit card donations. To donate, please visit: www.gutenberg.org/donate

Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works.

Professor Michael S. Hart was the originator of the Project Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be freely shared with anyone. For forty years, he produced and distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support.

Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper edition.

Most people start at our Web site which has the main PG search facility: www.gutenberg.org

This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, including how to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.